Einmal heißt es Cupcake, dann wieder Muffin – beide werden offenbar in einer Muffinform gebacken, aber was ist der Unterschied? Wann hört ein Muffin auf, Muffin zu sein und wird zum Cupcake? Wann ist ein Cupcake kein Cupcake mehr, sondern ein Muffin? Und welcher ist eigentlich besser? Gibt es überhaupt einen Cupcake vs Muffin? Wir nehmen uns des Themas an und schauen für euch hinter die Kulissen der beiden Hauptdarsteller: Muffin oder Cupcake – das ist hier die Frage!
Was haben Muffins und Cupcakes gemeinsam?
Eindeutig ist, dass Muffins und Cupcakes ihre Törtchenform gemeinsam haben. Hier endet die Gemeinsamkeit allerdings auch fast schon, denn:
Muffin und Cupcake lassen sich höchstens noch in ihrer Teigart vergleichen. Muffin- und Cupcake-Teig ist ein Rührteig mit Backpulver und anstelle von fester Butter wird in der Regel ein geschmacksneutrales Öl für Muffins oder flüssige Butter für Cupcakes verwendet – an welcher Stelle auch schon die Unterschiede beginnen:
In Muffin-Teigen kann viel Milch eingerührt werden, während in einem Cupcake-Teig meist gar keine Milch verwendet wird. Auch enthält Cupcake-Teig in der Regel mehr Ei als Muffinteig. Für Muffinteig hingegen wird weniger Zucker verwendet als für den Teig von Cupcakes. Was nur einen Teil der Unterschiede deutlich macht.
Was zeichnet einen Muffin aus?
Als Muffin werden zwei verschiedene Gebäcke bezeichnet: In England gibt es ein keksartiges, getoastetes Gebäck aus Hefeteig, das in Amerika als „English Muffin“ bekannt ist. Der typische Muffin, der hierzulande auch als Muffin angesehen wird, ist ein kleines Törtchen aus Rührteig, das in den Mulden eines Muffinblechs in aus Papier bestehenden Muffinförmchen gebacken wird – der typische, US-amerikanische Muffin.
Es gibt eine sogenannte „Muffin-Methode“, um den Teig von Muffins anzurühren, die allerdings in Deutschland weniger weit verbreitet ist. Grundsätzlich besagt die Muffin-Methode, dass zuerst alle trockenen Zutaten getrennt von allen flüssigen miteinander vermischt werden. Dann wird die flüssige Mischung auf die trockene gegeben und nur kurz verrührt, damit das Gluten im Mehl sich nicht zu sehr bindet und die Triebmittel nicht zu intensiv gären.
Danach werden weitere Zutaten wie Schokoladenstücke, Beeren oder Nüsse untergehoben, der Teig in die Förmchen gefüllt und sofort gebacken.
Was zeichnet einen Cupcake aus?
Der Name des Cupcakes stammt von seiner unverkennbaren Form, die dem Muffin gleicht: eine kleine tassenartige Törtchenform. Zu seinen Anfangszeiten wurde der Cupcake auch tatsächlich noch in Tassen gebacken und fand sich 1796 zum ersten Mal in einem amerikanischen Backbuch erwähnt. Allerdings wurden Cupcakes erst 1990 in der Backwerk-Geburtsstadt New York City spektakulär, weil sie dort zum ersten Mal aufwendig verziert wurden. Ein neuer Trend war geboren.
Hinzu gesagt muss allerdings auch werden, dass der Name einen zweiten Hintergrund hat, denn in den USA werden viele Rezepte bzw. deren Zutaten in amerikanischen Cups (Tassen) gerechnet. Früher konnten aus den Rezepten anhand der angegebenen Cups errechnet werden, für wie viele Cupcakes der Teig reichen würde. Ursprünglich war der Begriff „Cupcake“ auch für einen Kuchenteig gedacht, der anstelle mit Gramm- und Milliliter-Angaben mit Tassen rechnete – der Kuchen wurde aber nicht in Tassenform gebacken, sondern in regulären Backformen. Doch der Name bürgerte sich für das heute als Cupcake bezeichnete Törtchen fest ein.
Cupcake-Teige werden, im Gegensatz zu Muffins, ohne Zutaten wie Nüsse oder Beeren gebacken und nach dem Abkühlen mit zauberhaften Hauben aus Buttercreme, Frischkäsecreme oder auch Fondant-Dekorationen verziert. Außerdem wird Cupcake-Teig nicht nach der Muffin-Methode gemischt, sondern zuerst Butter und Zucker schaumig geschlagen und die Eier hinzugeben. Erst danach wird das Mehl vorsichtig untergehoben, sodass ein Teig entsteht, der luftig und leicht aufgehen kann. Cupcakes werden auch bei niedrigeren Temperaturen gebacken als Muffins, damit sich keine Kruste auf der Oberfläche bildet, die beim Muffin erwünscht ist.
Wann ist ein Muffin kein Muffin, sondern ein Cupcake?
Cupcakes und Muffins haben die gleiche Form, weil der Muffin als Vorläufer des Cupcakes bezeichnet werden kann. Sobald jedoch einem Teig Nüsse oder Beeren hinzugefügt werden, ist das Törtchen eindeutig aus einem Muffin-Rezept entsprungen. Allerdings gibt es auch Muffins, die aus demselben einfachen Teig gebacken werden können, wie Cupcakes-Teige – hier könnte höchstens die Art und Weise des Umgangs mit dem Teig als Argument für Cupcake oder Muffin genannt werden.
In diesem Fall sollte die Dekoration beachtet werden, denn ein Muffin erhält normalerweise kein aufwendiges Topping, Frosting oder Icing. Die meisten Muffins bleiben sogar ohne Zuckerguss oder Kuvertüre-Überzug. Sobald aufwendige Frostings verwendet werden, wird dieses Törtchen allerdings zum Cupcake gekürt.
Was aber, wenn ein mit leckerem Beiwerk gemischter Muffin-Teig eine wunderbare Butterhaube erhält? Letztendlich wird dieses Muffin-Törtchen dann doch als Cupcake bezeichnet, auch wenn es nicht mehr dem Original-Cupcake entspricht. Die Haube macht letztendlich also den Unterschied zwischen beiden Gebäcken.
Kleinigkeiten können ebenfalls unterschiedlich ausfallen, denn beim Muffin darf die Oberfläche des Küchleins aufplatzen, beim Cupcake wird eine glatte Oberfläche aufgrund der Toppings vorgezogen. Auch ist der Teig eines Cupcakes in der Regel feiner und leichter als der eines Muffins. Muffins werden zudem vermehrt zum Frühstück oder Brunch angeboten, während ein Cupcake als Kuchenstück zum Kaffee oder als Dessert serviert wird.
Schlussendlich könnte eine Analogie geschaffen werden: Muffins und Cupcakes sind in etwa miteinander vergleichbar wie Kuchen mit Torten. Festgehalten werden kann ebenfalls, dass der Cupcake in der Regel um einiges süßer schmeckt als ein Muffin – und Muffins auch in herzhaften Varianten gebacken werden können.
Vorteile und Nachteile von Cupcakes und Muffins
Wirkliche Vor- und Nachteile sind schwer festzustellen, denn letztendlich ist es Geschmackssache. Muffins sind weniger süß als Cupcakes und die Cupcake-Toppings sind relativ empfindlich gegenüber Wärme und definitiv beim Transport.
Muffins hingegen können trockener und schwerer schmecken als ein Cupcake. Vorteil eines Muffins ist, dass er auch pikant gebacken werden kann, doch findige Bäckerlinge werden auch eine herzhafte Frischkäsecreme auf einen salzig schmeckenden Cupcake zaubern können – wäre vielleicht ein neuer Trend?
Letztendlich sind Muffins einfach und sehr schnell selbst herzustellen, während Cupcakes etwas mehr Zuwendung, Aufmerksamkeit und Zutaten benötigen. Dafür sind Cupcakes aber auch ein wahrer Hingucker auf der Candy Bar, während Muffins eher Nahrungsmittel als reiner Genuss zum Dessert sind.
Zusammenfassung
Auch wenn es oftmals nicht sehr einfach scheint, einen Muffin von einem Cupcake zu unterscheiden, sind die Gegensätze doch recht klar abzugrenzen. Vor allem das Topping zeichnet einen Cupcake klar und deutlich vom Muffin ab. Doch auch schon anhand der Rezeptur oder der Art, wie die Zutaten gemischt werden, können Muffins von Cupcakes unterschieden werden. Hinzu kommt, dass Muffins auch pikant serviert werden – gerne zum Frühstück – und Cupcakes vor allem als Dessert zählen.
Euer Team von meincupcake.de