Cyanobakterien können in deinem Meerwasseraquarium zu einem lästigen Problem werden. Sie bilden rote oder grüne Beläge, die sich über den Bodengrund und die Steinaufbauten ausbreiten und sogar Korallen und andere festsitzende Organismen befallen können. Doch keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, das Problem in den Griff zu bekommen. In diesem Artikel geben wir dir fünf Tipps, wie du die unschönen Cyano-Beläge bekämpfen kannst.
#1 Regelmäßiges Absaugen der Cyano-Beläge
Wenn sich bereits Cyanobakterien in deinem Aquarium ausgebreitet haben, solltest du versuchen, die rötlichen Beläge regelmäßig abzusaugen. Dabei ist es wichtig, das entstehende Abwasser zu entsorgen. Verwende einen dünnen Schlauch, um den Wasserverlust gering zu halten. Es kann eine Weile dauern, bis das regelmäßige Absaugen eine Wirkung zeigt. Bleib ruhig und sauge immer wieder ab!
#2 Bakterien gegen Cyanos
Cyanobakterien treten häufig in Aquarien auf, die biologisch instabil sind. Das bedeutet, dass keine funktionierende Bakteriengemeinschaft vorhanden ist. “Gute” Bakterien in deinem Aquarium konkurrieren mit den Cyanobakterien und hemmen ihre Entwicklung. Lebendgestein oder spezielle Bakterienlösungen wie Nitribiotic können hierbei hilfreich sein. Du kannst die Bakterienlösungen am besten mit einer Spritze und Kanüle direkt in den Bodengrund einbringen.
#3 Phytoplankton als Konkurrenz für Cyanobakterien
Ähnlich wie Bakterien können auch Phytoplankton eine Konkurrenz für Cyanobakterien darstellen und ihr Wachstum eindämmen. Besonders effektiv ist lebendes Phytoplankton der Gattung Synechococcus sp., das selbst eine Cyanobakterie ist, aber keine Beläge bildet und sich positiv auf die Beckenbiologie auswirkt.
#4 Vermeide “Gammelecken”
Cyanobakterien bevorzugen Stellen in deinem Aquarium, an denen sich aufgrund von zu schwacher oder fehlender Strömung viel Mulm ansammelt. Verbessere das Strömungsbild in deinem Becken, indem du die Pumpen neu ausrichtest oder leistungsstärkere Pumpen verwendest. Reinige den Bodengrund regelmäßig von Mulm, am besten mit einer Mulmglocke.
#5 Optimiere deine Wasserwerte
Verschiedene Parameter können das Wachstum von Cyanobakterien begünstigen. Ein ausgeglichenes Nitrat:Phosphat Verhältnis (idealerweise 1:100) ist wichtig, um das Wachstum einzudämmen. Wenn möglich, erhöhe die Nährstoffwerte leicht über die Nachweisgrenze hinaus. Phosphatkonzentrationen können mit einem Phosphatadsorber gesenkt werden.
#6 Unterstützende Maßnahmen
Während des Auftretens von Cyano-Belägen ist es ratsam, auf Kohlenstoffdosierungen und Zugaben von Spurenelementen und Aminosäuren zu verzichten. Eine zusätzliche Filterung mit Aktivkohle kann helfen, mögliche Toxine der Cyanobakterien zu entfernen. Überprüfe auch den Silikat-Gehalt im Wasser und ergreife bei Bedarf Maßnahmen, um Silikat zu entfernen.
#7 Das letzte Mittel der Wahl
Sollten trotz aller Maßnahmen keine Verbesserungen auftreten, kannst du über die Verwendung eines Anticyano-Präparats nachdenken. Achte darauf, dass das Präparat kein Antibiotikum enthält. Als letzte Option kannst du beispielsweise Triton CYA-NO verwenden. Beachte jedoch, dass Antibiotika die Beckenbiologie stark beeinflussen können. Nach der Behandlung ist es ratsam, die Beckenbiologie mit einer Bakterienlösung zu stabilisieren.
Wir hoffen, dass dir diese Tipps helfen, deine Cyanobakterien loszuwerden und dass du bald wieder dein Aquarium in vollen Zügen genießen kannst. Das Wichtigste ist, frühzeitig zu handeln und dranzubleiben!