Ein platter Reifen kann schnell für Frust sorgen und im schlimmsten Fall die ganze Reise vermiesen. Doch nicht nur das, eine Reifenpanne stellt auch ein Sicherheitsrisiko für alle Insassen dar und kann unbemerkt schwerwiegende Schäden verursachen. Statistisch gesehen hat ein Fahrer durchschnittlich alle 150.000 Kilometer einen platten Reifen – also nicht sehr oft. Dennoch kann es jeden treffen.
Aber woran erkennt man einen platten Reifen und was ist dann zu tun? Diese und weitere Fragen werden hier geklärt.
Kurz zusammengefasst
- In den meisten Fällen tritt langsamer Luftverlust auf, anstatt dass der Reifen komplett platzt.
- Langsam fahren, das Fahrzeug sichern und Hilfe anfordern.
- Ersatzräder sind heutzutage eher selten zu finden.
- Mit einem Notrad ist eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h einzuhalten.
- Runflat-Reifen können eine sinnvolle Option sein.
Platter Reifen: Was tun?
Sie sind unterwegs und bemerken einen platten Reifen. Und jetzt? In dieser Situation bringt es nichts, sich aufzuregen – im Gegenteil. Damit Sie jedoch wissen, wie Sie sich im Ernstfall richtig verhalten, erhalten Sie hier die wichtigsten Tipps:
Ruhe bewahren
In den meisten Fällen führt ein platter Reifen nicht zu einem Unfall, sondern das Fehlverhalten des Fahrers. Also, nehmen Sie erstmal tief Luft.
Warnblinker einschalten
Machen Sie andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam, dass etwas mit Ihrem Fahrzeug nicht stimmt. Dadurch fahren sie achtsamer und halten möglicherweise mehr Abstand zu Ihnen.
Geschwindigkeit reduzieren, ruckartiges Lenken vermeiden
Vermeiden Sie Vollbremsungen! Gehen Sie behutsam vom Gas und achten Sie darauf, keine abrupten Lenkmanöver durchzuführen.
Rechts ranfahren
Lassen Sie das Fahrzeug langsam auf dem Seitenstreifen oder in einem Parkplatz ausrollen, bis es zum Stillstand kommt. Achten Sie dabei auf etwaige Bordsteine, die zusätzliche Schäden an der Felge verursachen könnten.
Warnweste und Warndreieck aufstellen
Sobald das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, ziehen Sie eine Warnweste an und stellen Sie das Warndreieck auf – innerorts mindestens 50 Meter von der Panne entfernt, auf Autobahnen 150 Meter und auf Landstraßen 10 Meter.
Pannendienst anrufen oder Reifen wechseln
Im Kofferraum befindet sich in der Regel ein Ersatz- oder Notrad sowie in neueren Autos auch ein Pannenset. Falls keines davon vorhanden ist, hilft Ihnen der Pannendienst.
Unterschied Ersatzrad, Notrad und Runflat-Reifen
Je nach Art der Bereifung auf Ihrem Fahrzeug oder dem Reifen im Kofferraum ist das Vorgehen unterschiedlich.
Was sind die Merkmale eines Ersatzrads?
Ein Ersatzrad ist in der Regel baugleich mit den bereits montierten Rädern am Fahrzeug. Das bedeutet, dass es problemlos ausgetauscht werden kann und Sie anschließend Ihre Fahrt wie gewohnt fortsetzen können. Ein Nachteil dabei ist jedoch das hohe Gewicht und der benötigte Platz. Aus diesen Gründen sind in den meisten Fahrzeugen nur noch Noträder oder Pannensets vorhanden.
Wenn das Notrad zum Einsatz kommt, sollten Sie außerdem darauf achten, abruptes Bremsen und Lenken zu vermeiden. Es wird auch empfohlen, keine engen Kurven mit dem Notrad zu fahren.
Besonders wichtig zu beachten ist, dass wenn das Notrad montiert wurde, bestimmte Assistenzsysteme wie ABS oder der Tempomat möglicherweise nicht wie gewohnt funktionieren. Ein Notrad ist für den Notfall gedacht und sollte nicht länger als unbedingt nötig verwendet werden.
Was ist ein Runflat-Reifen?
Ein Runflat-Reifen ermöglicht es Ihnen, nach einer Reifenpanne fast normal weiterzufahren. Daher wird er auch als Sorglos-Reifen bezeichnet. Im Vergleich zu anderen Ersatzreifen hat ein Runflat-Reifen einen höheren Rollwiderstand und behält selbst bei Luftverlust seine Form bei. Dadurch kann er schwere Unfälle verhindern.
Dennoch gibt es einige Nachteile. Bereits das Aufziehen von Runflat-Reifen gestaltet sich schwieriger, da sie weniger flexibel sind. Außerdem ist die Dämpfungseigenschaft geringer.
Wichtig zu wissen ist, dass Runflat-Reifen ohne ein Reifendruckkontrollsystem nicht verwendet werden können, da ein schadhafter Reifen möglicherweise nicht bemerkt wird.
Den Reifen zu wechseln, können Sie selbst durchführen und dabei nur die Materialkosten tragen. In einer Werkstatt kommen noch Montagekosten hinzu.
Das Thema platter Reifen ist ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Vorbereitung können Sie schnell wieder sicher auf der Straße unterwegs sein.
