Willkommen, meine lieben Besties! Heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das beim Hausbau oft vernachlässigt wird: die Dämmung hinter der Dampfbremse. Lasst uns gemeinsam in die Welt der Dämmmaterialien eintauchen und herausfinden, was wirklich wichtig ist.
Eine unsinnige Vergleichsgrundlage
Vorab möchte ich eine Aussage entkräften, die ich kürzlich gehört habe: “Nimm Fermacell, die ist bei Hitzeschutz und Schallschutz viel besser.” Diese Behauptung ist genauso unsinnig wie der Vergleich eines VWs mit einem BMW, um herauszufinden, welches Auto schneller ist.
Der Vergleich zwischen einer leichten Bauplatte eines Herstellers und einer schweren Platte eines anderen Herstellers ist wie der Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Vergleichen wir jedoch Äpfel mit Äpfeln, sind die Unterschiede marginal. Das liegt daran, dass sie alle mit den gleichen Grundstoffen arbeiten.
Worauf kommt es wirklich an?
Alle Hersteller bieten Platten mit unterschiedlicher Rohrdichte an. Daher ist es wichtig, die richtige Vergleichsgrundlage zu wählen. Wenn du beispielsweise eine Platte mit hoher Rohdichte suchst, solltest du dich für ein Silentboard entscheiden. Diese Platte hat eine Rohdichte von mindestens 1.400 kg/m³ und ein Flächengewicht von 17,5 kg/m² bei einer Dicke von 12,5 mm.
Aber wie groß ist der Einfluss auf den Hitzeschutz tatsächlich? Neben der Rohdichte spielt auch die spezifische Wärmekapazität eine entscheidende Rolle. Leichte Bauplatten (< 700 kg/m³) haben eine Wärmekapazität von ca. 2,5 Wh/m²K bei einer Dicke von 12,5 mm. Schwere Trockenbauplatten erreichen ca. 3,5 bis knapp über 4 Wh/m²K.
Prozentual betrachtet mag der Unterschied groß erscheinen, aber was bedeuten schon 1 Wh/m²*K bei einem Dachaufbau? Lassen wir uns daran erinnern, dass die Sonne an einem heißen Sommertag vielleicht 800 W/m² oder 900 W/m² liefert. Je nach Dachschräge und Ausrichtung wird das Dach regelrecht heiß.
Um den Einfluss genau zu bestimmen, müssten vergleichbare Dachaufbauten berechnet und die Raumseite variiert werden. Das können wir gerne an einem trüben Wochenende machen. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass selbst unter idealen Bedingungen der vermeintliche “Vorteil” nur bei etwa 1-2 Wh/m²*K liegen wird.
Ein Dachaufbau wiegt übrigens etwa 70-100 kg/m². Auch wenn die daran beteiligten Materialien eine “schlechtere” spezifische Wärmekapazität haben sollten, ist der Einfluss von ein paar Kilogramm auf der Raumseite nicht entscheidend.
Der Einfluss auf die Schalldämmung
Nun wird es interessanter. Bei der Schalldämmung solcher Aufbauten geht es nicht nur um die Rohdichte, sondern auch um den Einsatz der Materialien und deren Montage. Der Vorteil bei der Schalldämmung resultiert also nicht nur aus der höheren Rohdichte, sondern auch aus der Verschiebung der Resonanz- und Grenzfrequenzen.
Betrachten wir die Schalldämmung bei der Resonanzfrequenz, ist der Unterschied deutlich größer als bei einer beliebigen Frequenz zwischen Resonanz- und Grenzfrequenz. Es ist also wichtig, den Frequenzverlauf zu beachten und nicht nur das Schalldämmmaß.
Hierbei spielt jedoch auch das Zusammenspiel der verschiedenen Bauteile eine Rolle. Ein Dach besteht schließlich nicht nur aus Gipskartonplatten. Es gibt auch Dämmung im Gefach, Aufsparrendämmung und möglicherweise weitere Dämmlagen unterhalb der Sparren. Das Material und die Passung der Komponenten zueinander beeinflussen den Gesamtaufbau des Dachs und können zu deutlichen Unterschieden führen, insbesondere bei der Resonanzfrequenz.
Die Verbesserung der Schalldämmung kann sich im Bereich von 1-2 dB bewegen, kann aber bei bestimmten Frequenzen sogar bis zu 10 dB betragen. Eine pauschale Aussage ist hier jedoch nicht möglich.
Fazit
Meine lieben Besties, wir haben heute viel über die Dämmung hinter der Dampfbremse gelernt. Es ist wichtig, die richtige Vergleichsgrundlage zu wählen und den Einfluss auf Hitzeschutz und Schalldämmung realistisch einzuschätzen.
Lasst uns stets daran denken, dass die Wahl der richtigen Dämmmaterialien und der optimale Aufbau des Dachs von vielen Faktoren abhängen. Wenn wir diese sorgfältig abwägen und die verschiedenen Komponenten harmonisch aufeinander abstimmen, können wir ein angenehmes und gut gedämmtes Zuhause schaffen.
Bis zum nächsten Mal, meine Lieben!