Wusstest du, dass Dänemark (ohne Grönland und Färöer) 7314 Kilometer Küstenlinie hat? Und dass du bei einem Dänemark-Urlaub zu keinem Zeitpunkt mehr als 50 Kilometer vom Meer entfernt bist? Du siehst also, unser nördlicher Nachbarstaat taugt perfekt für den Urlaub am Meer.
Nur das Wetter ist nicht immer ganz strandtauglich – aber das lässt sich gut lösen: wenn du einfach einen der wunderschönen Küstenorte als Reiseziel wählst. Dort ist nicht zwangsläufig der Strand die größte Sehenswürdigkeit, denn historische Häuser, schmale Gassen und Fischer-Romantik haben ihren ganz eigenen Charme.
1. Märchenstadt Ærøskøbing auf der Ostseeinsel Ærø
Märchenstadt ist der Beiname von Ærøskøbing, zu Deutsch auch Ärösköping genannt. Ærøskøbing, Hauptort auf der Ostseeinsel Ærø auf der Höhe von Flensburg, ist bereits 750 Jahre alt und gilt als die besterhaltene dänische Stadt aus dem Mittelalter. Wobei Stadt ein wenig irreführend sein kann, denn nicht einmal 1000 Menschen leben in Ærøskøbing. Kein Wunder also, dass die gesamte Stadt unter Denkmalschutz steht.
Bei einem Besuch in Ærøskøbing solltest du also nicht nur den schneeweißen Strand und die bunten Strandhütten besichtigen, die längst zu einem Touristenmagnet geworden sind. Sondern dir auch ganz viel Zeit nehmen, um durch die engen Gassen der Altstadt zu schlendern, und Ziegel- und Fachwerkhäuser bestaunen.
2. Faaborg: Die Perle von Fünen
Alte Fachwerkhäuser, enge Gassen und der prachtvolle Hafen mit Jachten sowie mit alten Holzschiffen zieren die Kleinstadt Faaborg auf der dänischen Insel Fünen (dänisch: Fyn). Idyllisch eingebettet findet sich das 7000-Seelen-Dorf zwischen fünischem Inselmeer und den Hügeln der Svannige Bakker. Von den Bergen hat man auch den perfekten Blick auf die Altstadt von Faaborg, eine der am besten erhaltenen in ganz Dänemark.
Wahrzeichen von Faaborg ist der frei stehende Glockenturm der alten Stadtkirche St. Nikolai, die nach der Reformation abgerissen wurde. Auf deinem Stadtrundgang sollte zudem ein Besuch am Stadttor Vesterport nicht fehlen. Das ist ein historischer Ort, denn in ganz Dänemark sind nur zwei einstige Stadttore erhalten.
3. Sønderho auf Fanø: Dänemarks schönstes Dorf 2011
Rund 300 reetgedeckte Schifferhäuser prägen das Ortsbild von Sønderho auf der dänischen Wattenmeer-Insel Fanø. Könnten diese Häuser sprechen, hätten sie jede Menge Geschichten zu erzählen. Die meisten wurden nämlich zwischen dem Jahr 1700 und dem Jahr 1800 gebaut. Das Städtchen mit 300 Einwohnerinnen und Einwohnern wurde 2011 zum schönsten Dorf Dänemarks gekürt.
Viele der süßen Häuser dienen nicht nur als Wohnraum – denn Sønderho beeindruckt auch mit seiner großen Kunst- und Kulturszene. Schmucke Galerien und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm warten vor allem im Sommer auf Reisende, die auf Fanø urlauben. Für einen Stadtrundgang solltest du dir mindestens zwei Stunden Zeit nehmen – und Kirche, Mühle und Hafen besichtigen.
Ach ja, einige der schönsten Strände von Fanø liegen quasi vor der Haustüre. Da solltest du auch die Augen offen halten, denn Seehunden gefällt die Gegend rund um Sønderho auch sehr gut. Bei verschiedenen Wander-, Rad- oder Kajaktouren kannst du zudem die Umgebung kennenlernen.
4. Skagen: Gelbe Häuser in Dänemarks nördlichster Stadt
Gelbe Häuser und rote Dächer – dafür steht die nördlichste Stadt Dänemarks, Skagen. An der Nordspitze von Jütland leben 7665 Menschen, wozu sich vor allem in den Sommermonaten noch Tausende Touristen gesellen. Kilometerlange Sandstrände, ein Seebad und der prächtige Hafen sind dabei nur einige der Sehenswürdigkeiten. Unbedingt ansehen solltest du dir Grenen, wo die beiden Meere Skagerrak und Kattegat aufeinandertreffen. Vielleicht sonnt sich hier sogar eine Robbe am Strand.
Wer Zeit hat, schlendert durch die gemütlichen, schmalen Gassen der Altstadt, kehrt in den Restaurants ein oder kauft Souvenirs bei einem der kleinen Läden. Vor allem bei Kunstschaffenden hat sich Skagen etabliert, weshalb sich hier zahlreiche Ateliers und Galerien befinden. Im Sommer findet an nahezu jedem Tag eine Veranstaltung statt, meist im Freien.
5. Ebeltoft: 250 Jahre Geschichte im Osten von Jütland
Gemütliches Stadtleben trifft auf wunderschöne Strände: Ebeltoft auf der Halbinsel Djursland im Osten von Jütland ist vor allem im Sommer bei Touristinnen und Touristen aus aller Welt beliebt. High Heels solltest du hier eher zu Hause lassen, denn die Altstadt ist mit Kopfsteinpflaster versehen.
Die großen Sehenswürdigkeiten von Ebeltoft sind das Glasmuseum, das Holzschiff „Fregatten Jylland“, die alte Mühle sowie das Alte Rathaus. Es wurde bereits im Jahr 1789 erbaut und diente ab 1804 als Bibliothek, Feuerwache und Gericht. Seit 1904 gibt es in dem Alten Rathaus ein Museum, das die Geschichte von Ebeltoft erzählt. Der Gefängniskeller ist beispielsweise noch erhalten.
6. Svaneke auf Bornholm: Dänemarks schönste Kleinstadt 2013
Was Sønderho 2011 schaffte, schaffte Svaneke auf Bornholm zwei Jahre später: Svaneke wurde zur schönsten Kleinstadt Dänemarks gekürt. In der Altstadt finden sich viele gelb getünchte Häuser mit Maulbeer- und Feigenbäumen im Garten. Weil Svaneke es besonders gut gelungen ist, den historischen Charme zu bewahren, wurde die Kleinstadt schon mehrfach ausgezeichnet.
Bei deinem Besuch kannst du an der Promenade entlangschlendern, die gelb getünchten Fachwerkhäuser begutachten und dich durch Räucherei und Brauhaus probieren. Auf dem gemütlichen Marktplatz, der von zahlreichen kleinen Gassen, die sich bergauf und bergab winden, umgeben ist, kannst du zudem ganz frische Bonbons probieren: in Svanekes Bonbon-Manufaktur.
7. Gilleleje: Wo Moderne auf Tradition trifft
Bereits im 16. Jahrhundert haben Menschen in Gilleje im Norden der Insel Seeland gelebt, wie archäologische Ausgrabungen belegen. Heute ist Gilleleje eine Kleinstadt, die Moderne und Tradition verbindet. Im alten Hafen wird fangfrischer Fisch serviert, während nebenan fancy Avocado-Sandwiches serviert werden.
Vor allem rund um den Hafen tobt im Sommer das Leben. Hier legen nicht nur Jachten, Ausflugsschiffe und historische Holzboote an, hier finden im Sommer auch zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte oder Aufführungen statt. Wer lieber aktiv ist, wandert an der Küste entlang – mit Blick auf romantische Buchten des Meeresgebiets Kattegat.
8. Dragør: Ein historisches Fischerdorf wird Zentrum der Schifffahrt
Nur rund zwölf Kilometer von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen entfernt (die übrigens selbst auch Küstenstadt ist) findet sich die Kleinstadt Dragør, direkt an der Meerenge Öresund. Historisch gesehen handelt es sich bei Dragør um ein kleines Fischerdorf. Doch inzwischen hat sich Dragør zu einer bedeutenden Kleinstadt in der Schifffahrt entwickelt.
11.000 Menschen leben in Dragør, dessen Altstadt – ebenfalls mit gelb getünchten Häusern – sehr gut erhalten ist. Im Sommer laden zahlreiche Musik-, Kunst- und Foodfestivals ein, immerzu Neues zu probieren. In den Häusern der Altstadt hingegen können Touristen Souvenirs kaufen oder es sich in einem der zahlreichen Restaurants schmecken lassen.
In den Museen der Kleinstadt, die sowohl am Hafen als auch auf alten Bauernhöfen zu finden sind, kannst du bei deinem Besuch mehr über die Geschichte des Ortes unweit von Kopenhagen lernen. Die Hauptstädter nutzen die Ruhe und Gelassenheit in Dragør übrigens auch sehr gerne.
9. Stege: Wo Hygge gelebt wird
Bereits im Jahr 1175 ließ der dänische König Waldemar I. eine Burg im heutigen Stege auf der Ostseeinsel Møn errichten – es war der Ursprung der Stadt. Heute ist die Mittelalterstadt Stege nicht nur der Hauptort auf Møn, sondern auch eine bei Touristinnen und Touristen beliebte Destination.
Es ist quasi unmöglich, in Stege in Stress zu verfallen, denn die Lebensweise Hygge wird hier großgeschrieben. Du kannst durch die verwinkelten Gassen schlendern, die alte Stadtmauer oder das Mühlentor besichtigen oder in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants einen Kaffee schlürfen. Und wenn es doch mal zu trubelig werden sollte, kannst du einfach die Natur auf Møn erkunden.
10. Lønstrup: Der Ort, der im Meer zu versinken droht
Viele Orte schaffen nicht, was Lønstrup geschafft hat: Das kleine Fischerdorf hat sich nämlich trotz vieler Touristinnen und Touristen, die jeden Sommer vor allem zum Baden in diesen Ort in Jütland kommen, seinen alten Charme bewahrt.
Lønstrup ist bekannt als Künstlerparadies – hier finden sich zahlreiche Kunsthandwerker, von Malern über Komponisten bis hin zu Glasbläsern, Keramikern und Schmuckkünstlern. Galerien, Ateliers und Werkstätten laden Reisende ein, beim Entstehen der Kunstwerke zuzusehen.
Wahrzeichen von Lønstrup ist der Leuchtturm Rudjerg Knude, der etwas außerhalb der Kleinstadt steht. Durch Erosion und das Ansteigen des Meeresspiegels ist so viel Erde zwischen dem Meer und dem Leuchtturm abgetragen worden, dass Rudjerg Knude vor zwei Jahren weiter ins Landesinnere versetzt werden musste. Auch die Kirche Mårup erlebt ein ähnliches Schicksal: Als die Kirche im Jahr 1250 gebaut wurde, war sie rund einen Kilometer vom Ufer entfernt. Inzwischen trennen Kirche und Wasser nur noch wenige Meter.
11. Sæby: Inbegriff der dänischen Idylle
Sæby in Nordjütland als Inbegriff der dänischen Idylle, damit wirbt das Tourismus-Portal „Visit Nordjylland“. Die 8800-Seelen-Gemeinde ist historisch ein Fischerdorf und hat sich den alten Charme bewahrt: Ob du nun durch die Gassen mit den gelb getünchten Häusern schlenderst, dich von der Wassermühle verzücken lässt oder Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern zuschaust, wie sie Glas blasen oder Bernstein schleifen, Sæby bietet für jeden Geschmack etwas.
Aktivitäten gibt es natürlich auch abseits davon viele: Sæby ist für den kinderfreundlichen Strand berühmt und hat weitere Sehenswürdigkeiten, etwa das Kunstmuseum in einem bunten Fachwerkhaus oder „Minibyen Sæby“ – eine Miniatur-Nachbildung des Ortes. Auch das Renaissanceschloss Sæbysgård, etwas westlich des Ortszentrums gelegen, lohnt für einen Ausflug.
Reisereporter