Darbietungsformen des Erzählens – Erzählbericht und Figurenrede

Darbietungsformen des Erzählens – Erzählbericht und Figurenrede

Unter den Darbietungsformen des Erzählens versteht man die sprachliche Vermittlungsweise, die der Erzähler verwendet, um ein Geschehen zu erzählen. Es geht also um die Technik, mit der vermittelt wird. Mit den verschiedenen Darbietungsformen kann die Wirkung des Textes verändert werden, sodass der Autor bewusst und intentional Darbietungsformen einsetzt.

Die Darbietungsform solltest du bei der Analyse erkennen und benennen können, um anschließend ihre Wirkung zu beschreiben.

Der Erzählbericht

Mit dem Erzählbericht liegt uns die Grundform des Erzählens vor. Ihn finden wir vor allem in traditionellen Erzählungen. Innerhalb des Erzählberichts tritt der Erzähler als Vermittler des Erzählgegenstandes auf und wendet sich dabei Figuren und Geschehen zu.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Alles, was Figuren sprechen, gehört nicht zum Erzählbericht.

Der Erzählbericht kann noch einmal unterteilt werden in zeitliche und zeitlose Erzählweisen.

Zeitliche Erzählweisen

Unter die zeitlichen Erzählweisen fassen wir unter anderem den Bericht. In ihm wird die Handlung oftmals verkürzt und in Zeitraffung dargestellt. Die Handlung und das Geschehen werden dabei in ihren Abläufen mit Distanz des Erzählers wiedergegeben.

Anders verhält es sich bei der szenischen Darstellung. Hier fällt die Zeitraffung weg, sodass die Wiedergabe genauer und ausführlicher sowie unmittelbar ist und nicht aus Distanz gegeben wird. Hier ist häufig Figurenrede enthalten.

Zeitlose Erzählweisen

Nicht an die Zeit gebunden sind Kommentare (Erörterungen) und Beschreibungen. In beiden Fällen ruht die Handlung. In Form von Kommentaren bzw. Erörterungen nutzt der Erzähler mitunter Handlungsunterbrechungen, um ausführlichere Äußerungen allgemeiner Art einfließen zu lassen, sodass er beispielsweise zu dem Erzählten Stellung nehmen kann. Im anderen Fall der Beschreibung steht die Handlung ebenfalls still und Zustände von Personen oder Dingen können näher beschrieben werden.

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Die Figurenrede

Die Figurenrede umfasst alle Äußerungen, die von Figuren und nicht von einem Erzähler getätigt werden. Dabei können Figuren auf unterschiedliche Weise zu Wort kommen:

Dabei bezieht sich die Figurenrede auf gesprochene und gedachte Äußerungen, die in die Erzählerrede eingebaut werden können. Somit ist die Figurenrede ein wichtiger Bestandteil vor allem der szenischen Darstellung.

Direkte Rede

Innerhalb der direkten Rede werden die Äußerungen der Figuren direkt und unverändert wiedergegeben, was durch Anführungszeichen und oft auch Doppelpunkte gekennzeichnet wird. Innerhalb der direkten Rede tritt der Erzähler also zurück und taucht allenfalls in der Redeankündigung auf. Erzählzeit und erzählte Zeit sind hier deckungsgleich. Somit eignet sich die direkte Rede vor allem zur Wiedergabe von Gesprächen und innerhalb des szenischen Erzählens, indem Dialoge unkommentiert wiedergegeben werden.

Indirekte Rede

Im Falle der indirekten Rede wird das von Figuren Gesagte indirekt, also in der 3. Person Konjunktiv oder mithilfe redeeinleitender Sätze (z.B.: Er sagte, dass…), wiedergegeben, sodass der Erzähler hier als Referent der Äußerungen wieder stärker in den Vordergrund rückt.

Erlebte Rede

In der erlebten Rede werden die Gedanken einer Figur in der 3. Person Präteritum Indikativ wiedergegeben. Das heißt, die Gedanken werden nicht unmittelbar von der Figur selbst, sondern vom Erzähler geschildert. Dennoch wird die Perspektive der Figur beibehalten. Insgesamt dient die erlebte Rede der Wiedergabe von Gedanken und Gefühlen.

Innerer Monolog

Innerhalb des inneren Monologes werden Gedanken und Gefühle, Ahnungen oder Assoziationen in der Ich-Form und im Präsens wiedergegeben. Im Prinzip stellt der innere Monolog damit eine Art stilles Selbstgespräch dar.

Bewusstseinsstrom

In einem Bewusstseinsstrom (stream of consciousness) werden Gedanken und Gefühle oft stichpunktartig aneinandergereiht und genauso wiedergegeben, wie sie im Kopf einer Person ablaufen. Dabei ist die Darstellung mitunter durchzogen von aneinandergereihten Worten. Bewusstseinsströme wirken daher stark assoziativ und Struktur und Grammatik werden oft nicht beachtet.

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Keine Angst, im Abitur wird es keine Aufgabe geben, in der du alle Darbietungsformen des Erzählens vollständig aufführen und erklären musst. Hierbei handelt es sich vielmehr um Basiswissen, das du bei der Analyse von Texten gezielt und an der richtigen Stelle einsetzen musst.