Diese Rezension enthält Spoiler zur Handlung! Bitte nicht weiterlesen, wer nicht gespoilert werden möchte.
Der Anime “Darling in the Franxx” hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die emotionale Romantik und die tiefe Freundschaft zwischen den Charakteren haben mich direkt berührt. Die Dynamik zwischen ihnen fand ich besonders gelungen.
Allerdings kam ab Folge 18 ein massiver Abfall in der Qualität der Serie. Das hat mich sehr enttäuscht.
Die Handlung hat mir anfangs gut gefallen. Die mysteriöse Welt und die Referenzen an “Neon Genesis Evangelion” waren spannend. Besonders fasziniert hat mich, wie nach und nach die menschlichen Abgründe aufgedeckt wurden. Die Botschaft von der Unsterblichkeit und dem Verlust der Menschlichkeit fand ich beeindruckend. Auch die unmenschliche Behandlung der Kinder hat mich sehr berührt.
Aber dann kam plötzlich der Alien-Krieg aus dem Nichts. Das fand ich enttäuschend. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Menschen aus ihrem eigenen Egoismus und ihrer fanatischen Sehnsucht nach Unsterblichkeit heraus unmenschlich geworden wären. Stattdessen wurden sie von den “Ape” kontrolliert, einem nicht-körperlichen Volk, das ihnen diese Lebensweise aufzwang. Das fand ich nicht besonders gelungen.
Auch der Sprung ins Weltall war für mich unnötig. Es wirkte aufgesetzt und unglaubwürdig. Die Transformation von Zero-Two fand ich designmäßig nicht schön gelöst. Und die Tatsache, dass sie und Hiro über Jahre durch den Weltraum fliegen und Aliens bekämpfen, nur um dann fünf Minuten zu haben, um sich wiederzusehen, fand ich frustrierend.
Das Ende hat mich besonders enttäuscht. Der Zeitsprung war unnötig und hat die Liebe der Hauptcharaktere entwertet. Es war hart zu sehen, dass sie sich nicht einmal an die gemeinsamen Erlebnisse erinnern konnten. Ich hätte mir gewünscht, dass sie zeitnah zurückkehren, heiraten und Kinder haben. Stattdessen wurden sie einfach in der fernen Zukunft wiedergeboren. Das empfand ich als schwach.
Die Animationen und die Musik waren hingegen großartig. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Auch die Charaktere waren gut geschrieben. Besonders die Entwicklung von Hiro und Zero-Two fand ich beeindruckend. Es wäre perfekt gewesen, wenn sie am Ende mit Kindern verheiratet wären.
Insgesamt ist “Darling in the Franxx” ein besonderer Anime. Trotz einiger Ähnlichkeiten zu “Neon Genesis Evangelion” hat er eine eigene Story und Dynamik. Ich würde ihn fast jedem empfehlen, der Dramatik, Romantik und eine gewisse Tragik mag. Man sollte lediglich die letzten fünf bis sechs Folgen weglassen und sich ein besseres Ende ausdenken.