Darum ist der Wald so wichtig für uns

Darum ist der Wald so wichtig für uns

Fast ein Drittel der Landfläche auf der Welt ist mit Wald bedeckt. Im zentralafrikanischen Gabun, wo am Mittwoch der One Forest Summit der Unesco beginnt, sind es sogar 88 Prozent. Das zweitägige Treffen, das Gabuns Staatschef Ali Bongo Ondimba und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ausrichten, soll dazu beitragen, dass Wälder nachhaltiger bewirtschaftet werden.

Wichtige Rolle als Kühlung und als Kohlenstoffsenke

Trockenheit und Hitze machen den Wäldern zu schaffen. Zugleich ist ihr guter Zustand im Kampf gegen den Klimawandel unerlässlich. Nach den Ozeanen sind sie die zweitgrößte Kohlenstoffsenke der Welt – und das, obwohl die Waldfläche abnimmt. Dank “Wiederaufforstung und besserer Waldbewirtschaftung” bleibt die Menge des durch Wälder gebundenen Kohlenstoffs seit 20 Jahren stabil, heißt es in einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen.

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Etwa vier Milliarden Hektar Fläche sind von Wald bedeckt. Das entspricht der Fläche von Russland, Kanada, den USA und der EU zusammen. Mehr als ein Drittel der Fläche sind unberührte Urwälder, hauptsächlich in Brasilien, Kanada und Russland. Sieben Prozent der Waldfläche in aller Welt wurden vom Menschen gepflanzt. Wälder existieren in allen Klimazonen, der größte Teil allerdings in den Tropen (45 Prozent) und in der borealen Zone auf der Nordhalbkugel (27 Prozent).

Wälder schaffen jeden hundertsten Arbeitsplatz auf der Welt

In den Wäldern halten sich rund 80 Prozent der Amphibienarten auf, 75 Prozent der Vogelarten und 68 Prozent der Säugetierarten sowie einen Großteil der 60.000 Baumarten auf der Erde. Davon geht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen aus. Wälder sind auch der Lebensraum, dessen Fauna und Flora am stärksten bedroht ist – darunter Pilze, Pflanzen und Tiere.

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Um dem zu begegnen, hat sich etwa Gabun freiwillig dazu verpflichtet, ein Drittel seiner natürlichen Lebensräume, sowohl auf dem Land als auch im Meer, zu schützen. Zugleich hat das Land große Waldvorkommen, die es weiterhin wirtschaftlich sinnvoll und möglichst nachhaltig nutzen will.

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Der Forstsektor trug im Jahr 2015 direkt 663 Milliarden Dollar (625 Milliarden Euro) zur Weltwirtschaft bei und “unter Berücksichtigung aller wirtschaftlichen Effekte” brachte er laut FAO mehr als 1520 Milliarden Dollar in die Volkswirtschaften ein. Etwa 33 Millionen Menschen arbeiten in der Forstwirtschaft, der Zellstoff- und Papierproduktion sowie der Herstellung von Holzprodukten. Das heißt, die Wälder schaffen jeden hundertsten Arbeitsplatz auf der Welt.

Thema auf der Waldkonferenz ist es unter anderem, nachhaltigere Sektoren für forstwirtschaftliche Produkte international zu schaffen. Großes Potenzial sehen die Initiatoren auch in Lebensmitteln aus der Agroforstwirtschaft und anderen nachhaltigen Anbaumethoden, etwa bei Kaffee, Kakao oder Kautschuk. Die Herausforderung bestehe darin, diese Sektoren bei der Skalierung zu unterstützen und die Nachfrage nach diesen Produkten oder Materialien anzuregen.

Hier schrumpften die Wälder am stärksten

Auch wenn sich das Tempo der Entwaldung reduziert, gingen laut FAO zwischen 2015 und 2020 noch immer zehn Millionen Hektar Wald im Jahr verloren. Die Wiederaufforstung und die natürliche Ausdehnung der Wälder, die auf fünf Millionen Hektar im Jahr geschätzt wird, reichen demnach nicht aus, um die Verluste auszugleichen.

Am stärksten schrumpften die Wälder zwischen 2001 bis 2021 in Russland, Brasilien, Kanada, den USA und Indonesien, wie die Plattform Global Forest Watch (GFW) errechnete. Weiteres Ziel des Waldgipfels bestehe darin, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den drei großen tropischen Becken der Welt zu stärken, um das internationale Fachwissen über den Wald und seinen Funktionen zu erweitern.

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