Pregabalin (Lyrica® und andere) ist ein zugelassenes Medikament zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, als Zusatztherapie bei partiellen epileptischen Anfällen sowie bei generalisierter Angststörung[^1^]. Es wirkt, indem es an eine Untereinheit von Kalziumkanälen im Zentralnervensystem bindet und so die Freisetzung von Neurotransmittern beeinflusst[^1^][^2^]. Obwohl es keine Hinweise auf ein Abhängigkeitspotenzial in Tierexperimenten gibt, wurden in der Literatur epidemiologische Studien sowie Fallberichte zum Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin gefunden[^2^]. In einigen dieser Berichte wurde über den Missbrauch von Pregabalin in Dosierungen, die deutlich über der empfohlenen Tagesdosis liegen, berichtet[^6^]. Es gibt Fälle von Pregabalinabhängigkeit bei Patienten ohne vorbestehende Substanzabhängigkeit, bei denen die missbräuchliche Einnahme durch den euphorisierenden Effekt, die Verstärkung des Effekts anderer Substanzen, die Linderung von Entzugssymptomen und die leichte Verfügbarkeit motiviert war[^4^][^6^].
Trotz dieser Berichte sollte eine sorgfältige Anamnese hinsichtlich einer Abhängigkeitserkrankung erfolgen, bevor Pregabalin verschrieben wird[^4^]. Patienten mit vorheriger Substanzabhängigkeit sollten Pregabalin vermieden werden[^4^]. Wenn eine Behandlung aufgrund von Begleiterkrankungen erforderlich ist, sollten Patienten engmaschig auf Missbrauch beobachtet werden[^1^][^4^]. Es ist auch wichtig, Patienten über das Risiko von Entzugssymptomen sowie über die Gefahren von Toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung und potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen bei Mischkonsum mit anderen Substanzen wie Benzodiazepinen, Alkohol oder Drogen aufzuklären[^1^][^6^]. Anzeichen einer sich entwickelnden Abhängigkeit können das Verlangen nach einer höheren Dosierung oder das Drängen auf ein neues Rezept sein[^6^]. Bei einer missbräuchlichen Anwendung oder mangelnder Wirksamkeit sollte die Behandlung langsam ausgeschlichen werden, um ausgeprägte Entzugssymptome zu vermeiden[^1^].
