Autos spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag. Sie ermöglichen Mobilität und Flexibilität. Doch in Zeiten des Klimawandels stellt sich die Frage, welches Auto ökologischer ist – ein Neuwagen oder das alte Fahrzeug, das wir bereits besitzen?
Vielleicht denkst du, dass ein neues Auto, insbesondere ein Elektroauto, umweltfreundlicher ist. Immerhin sind die Verbrauchswerte niedriger als bei älteren Modellen. Doch die Umweltbilanz erzählt eine andere Geschichte. In die Umweltbilanz eines Autos fließt der gesamte Energieverbrauch ein, angefangen bei der Rohstoffgewinnung bis hin zur Verschrottung oder zum Recycling.
Oftmals schneiden Fahrzeuge besser ab, je länger sie in Betrieb sind und nicht ersetzt werden. Denn auch wenn ein Auto auf dem deutschen Markt scheinbar nichts mehr wert ist, wird es häufig ins Ausland verschoben. Gerade in Osteuropa und Afrika werden diese Autos weitergenutzt. Doch dabei werden oft die Katalysatoren ausgebaut, um die wertvollen Metalle separat zu verkaufen. Das führt dazu, dass diese Autos nun mehr Schadstoffe ausstoßen als zuvor. Zusätzlich können sich Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten könnten, nun ein gebrauchtes Fahrzeug leisten, was wiederum den Verkehrsfluss erhöht.
Es ist bemerkenswert, dass es den meisten Menschen in Deutschland peinlich ist, mit einem zehn Jahre alten Auto gesehen zu werden. Doch sollten wir nicht stolz sein, wenn wir mit unserem alten Auto weiterfahren und damit auch etwas für die Umwelt tun? Eine Möglichkeit wäre es, komplett auf andere Verkehrsmittel umzusteigen und nur bei Bedarf ein Auto zu mieten oder CarSharing zu nutzen. Darüber hinaus lassen sich viele Altfahrzeuge für einen vergleichsweise geringen Betrag nachrüsten. Leider wird diese Option oft im Interesse der Wirtschaft verschwiegen.
Der Umstieg auf ein neues und umweltfreundlicheres Auto bringt meistens nur eine Verbesserung des eigenen momentanen Energieverbrauchs mit sich, hat aber keinen positiven Einfluss auf die gesamte Umweltbilanz. Besonders bedenklich ist der Trend zu SUVs, die aufgrund ihres höheren Gewichts im Vergleich zu normalen Pkws einen höheren Energieverbrauch haben. Seit 2018 sind Autos wieder schmutziger geworden.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, den wir beim Betrachten der Kosten eines Autos berücksichtigen sollten – den Wertverlust. Im ersten Jahr ist der Wertverlust enorm und verringert sich erst mit dem Alter des Autos. Dabei zahlen wir viel Geld dafür, dass wir etwas Neues besitzen.
Die Produktion von Autos erfordert enorme Mengen an Rohstoffen und Energie. Diese Ressourcen werden zur Gewinnung, dem Transport und zur Fertigung benötigt. Hierbei stellt sich die Frage, ob wir das wirklich brauchen oder ob wir dem Charme der Industrie erliegen, deren Ziel es nur um Gewinne geht.
Es ist an der Zeit, selbst nachzurechnen, ob wir überhaupt ein Auto benötigen und welche Kosten im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis, Leihwagen oder E-Bikes entstehen. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass für jedes neue Auto, ob Elektroauto oder nicht, Ressourcen benötigt werden. Ein besseres Mobilitätssystem wäre umweltfreundlicher.
Es ist an der Zeit, umzudenken und nachhaltigere Alternativen zu finden, um unseren Beitrag zum Klimawandel zu leisten. Autos sind teuer und auch im Unterhalt kostspielig. Daher brauchen wir ein gerechtes und bezahlbares Verkehrssystem, das Mobilität ohne eigenes Auto ermöglicht. Nur so können wir den Druck, ein eigenes Auto besitzen zu müssen, reduzieren.
Die Frage bleibt also: Was ist ökologischer – das alte Auto oder ein Neuwagen? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab und jeder Einzelne sollte für sich selbst entscheiden, wie er seine Mobilität gestalten möchte.
