Das berufliche Gymnasium: Eine attraktive Alternative zur allgemeinen Hochschulreife

Berufliches Gymnasium (BGY)

Das berufliche Gymnasium (BGY) ermöglicht Absolventinnen und Absolventen mit dem Qualifizierten Sekundarabschluss I (Mittlerer Schulabschluss) den Zugang zur gymnasialen Oberstufe und führt zur allgemeinen Hochschulreife. Es unterscheidet sich von allgemeinbildenden Gymnasien durch sein besonderes Angebot in den Fachrichtungen Gesundheit und Soziales, Technik und Wirtschaft.

Ziel des beruflichen Gymnasiums

Das BGY hat einen zweifachen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Neben der Befähigung zum Studium an einer Hochschule vermittelt es auch berufsorientierte Fachkenntnisse und trägt zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler bei. Es fördert vernetztes Denken, werteorientiertes Verhalten und die verantwortliche Mitgestaltung des öffentlichen Lebens.

Aufbau des BGY

Das BGY wird im Vollzeitunterricht über drei Schuljahre geführt. Es gliedert sich in verschiedene Fachrichtungen und Schwerpunkte, darunter Gesundheit und Soziales, Technik (mit Schwerpunkten wie Bautechnik, Elektrotechnik, Gestaltungs- und Medientechnik, Metalltechnik, Umwelttechnik) und Wirtschaft. Der Unterricht in der Einführungsphase findet im Klassenverband statt, während in der Qualifikationsphase Kurse mit Leistungs- und Grundfächern angeboten werden.

Leistungsfächer und Grundfächer

In den verschiedenen Fachrichtungen werden spezifische Leistungsfächer angeboten. Diese umfassen je nach Fachrichtung fünf bis sechs Wochenstunden. Die Grundfächer, die zwei bis vier Wochenstunden umfassen, entsprechen größtenteils den Leistungsfächern. Zusätzlich kommen Fächer wie Religion, Sport, Gemeinschaftskunde, zweite Fremdsprache, Naturwissenschaft und ein künstlerisches Fach (Bildende Kunst, Darstellendes Spiel oder Musik) hinzu.

Aufnahmevoraussetzungen

Für die Aufnahme in die Jahrgangsstufe 11 des BGY wird der Qualifizierte Sekundarabschluss I mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 vorausgesetzt. Die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik dürfen nicht schlechter als “ausreichend” bewertet sein. Alternativ können Schülerinnen und Schüler auch von einem Gymnasium in die Jahrgangsstufe 11 versetzt werden oder an einer Integrierten Gesamtschule die Berechtigung zum Übergang in die gymnasiale Oberstufe erlangen. Auch der Erwerb des Qualifizierten Sekundarabschlusses I in Verbindung mit einer Berufsausbildung ermöglicht die Aufnahme.

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Für die Aufnahme in die Jahrgangsstufe 12 ist eine ausreichende Kenntnis in einer zweiten Fremdsprache sowie der Abschluss dieses Unterrichtsfachs mit mindestens der Note “ausreichend” erforderlich. Alternativ kann auch der Erwerb der Fachhochschulreife im Berufsbildenden Bereich oder der Abschluss einer Höheren Berufsfachschule gleicher Fachrichtung mit mindestens befriedigenden Leistungen die Aufnahme ermöglichen.

Abschluss und Übergangsmöglichkeiten

Das BGY schließt mit der Abiturprüfung ab und verleiht die allgemeine Hochschulreife. Somit berechtigt das Abiturzeugnis zum Studium in allen Fachrichtungen wissenschaftlicher Hochschulen. Zusätzlich kann am Beruflichen Gymnasium auf Basis bestimmter Leistungsanforderungen in der Jahrgangsstufe 12 der schulische Teil der Fachhochschulreife erworben werden.

Nach Abschluss der Jahrgangsstufe 12 besteht die Möglichkeit, eine Teilzeitberufsschule oder eine Hochschule in Rheinland-Pfalz und den anderen Bundesländern zu besuchen (ausgenommen Bayern und Sachsen). Die schulische Fachhochschulreife berechtigt in Verbindung mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung, einem einjährigen gelenkten Praktikum, einem einjährigen sozialen oder ökologischen Jahr oder einem abgeleisteten Bundesfreiwilligendienst zum Studium an den Hochschulen.

Nach Abschluss der Jahrgangsstufe 13 sind weitere Übergangsmöglichkeiten möglich, wie beispielsweise der Besuch einer Teilzeitberufsschule, einer Hochschule oder einer wissenschaftlichen Hochschule.

Fazit

Das berufliche Gymnasium bietet eine attraktive Alternative zur allgemeinen Hochschulreife. Mit seinem praxisorientierten Bildungsansatz und den verschiedenen Fachrichtungen ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern den Einstieg in eine Vielzahl von Berufsfeldern sowie ein Studium an einer Hochschule. Es ist eine spannende Möglichkeit, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln und den eigenen Interessen und Stärken nachzugehen.

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