Das Bildungssystem in Deutschland unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Die Bildungspolitik liegt weitgehend in der Verantwortung der einzelnen Länder. Das bedeutet, dass jedes Bundesland autonom darüber entscheidet, wie sein Bildungssystem ausgestaltet ist.
Die Vielfalt der Bundesländer
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind vielfältig. Die grafische Darstellung des Bildungssystems kann nicht alle Nuancen abbilden. Zum Beispiel kann die Grundschulzeit in einem Bundesland sechs Jahre dauern, während es in anderen Bundesländern vier Jahre sind. Ein bestimmter Schultyp existiert möglicherweise nicht mehr oder wurde umbenannt. Es kann auch sein, dass ein aufgeführter Abschluss nicht angeboten wird oder ein eingezeichneter Übergang nicht möglich ist.
Gemeinsame Grundstruktur
Trotz aller Unterschiede gibt es eine gemeinsame Grundstruktur des Bildungssystems, die sich über alle Bundesländer hinweg erstreckt. In der folgenden Grafik geben wir einen Überblick über:
- Die fünf großen Bildungsbereiche und die dazugehörigen Bildungseinrichtungen
- Die Bildungsabschlüsse, die an den jeweiligen Einrichtungen erworben werden können
- Die Übergangsmöglichkeiten für Absolventen der einzelnen Bildungseinrichtungen
Schulpflicht
Die Schulpflicht beginnt in der Regel im Jahr, in dem ein Kind das sechste Lebensjahr vollendet. Ausnahmen sind möglich, wenn ein Kind bei einer schulärztlichen Untersuchung als “nicht schulfähig” eingestuft wird. Die Schulpflicht dauert in der Regel bis zum 18. Lebensjahr und besteht aus zwei Teilen: der Vollzeitschulpflicht und der Teilzeitschulpflicht (Berufsschulpflicht).
Die verschiedenen Bildungsbereiche
Das deutsche Bildungssystem besteht aus fünf großen Bildungsbereichen: dem Elementarbereich, dem Primarbereich, dem Sekundarbereich I, dem Sekundarbereich II und dem Tertiärbereich.
Elementarbereich
Im Elementarbereich werden Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zum Schuleintritt betreut und gefördert. Der Besuch dieser Einrichtungen ist nicht verpflichtend, aber die frühkindliche Bildung hat einen festen Platz in der Bildungsbiografie vieler Kinder.
Primarbereich
Im Primarbereich beginnt die Schulpflicht. Die Grundschule umfasst in den meisten Bundesländern die Klassenstufen 1 bis 4. Am Ende der Grundschulzeit wird eine Schullaufbahnempfehlung für die Sekundarstufe ausgesprochen.
Sekundarbereich I
Der Sekundarbereich I besteht aus verschiedenen Schulformen, an denen nach unterschiedlichen Lehrplänen unterrichtet wird. Hier kann ein allgemeinbildender Schulabschluss erworben werden.
Sekundarbereich II
Der Sekundarbereich II umfasst allgemeinbildende und berufliche Vollzeitschulen sowie die Berufsausbildung im dualen System. Der Schulabschluss bestimmt die zugänglichen Bildungseinrichtungen und den weiteren Bildungsweg.
Förderschulen
Ein großer Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf wird außerhalb des allgemeinen Schulsystems unterrichtet. Das deutsche Bildungssystem strebt jedoch an, ein inklusives Bildungssystem zu gewährleisten, in dem Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam unterrichtet werden.
Tertiärbereich
Der Tertiärbereich umfasst Universitäten, Fachhochschulen, berufsqualifizierende Studiengänge und Einrichtungen der beruflichen (Weiter-)Bildung. Hier werden akademische Abschlüsse erlangt, die zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und zur Promotion berechtigen.
Das deutsche Bildungssystem ist vielfältig und bietet unterschiedliche Bildungswege für jeden Einzelnen. Es wird durch die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern und den verschiedenen Bildungseinrichtungen kontinuierlich weiterentwickelt.