Das Ende des traditionellen B&Bs in Irland: Gemütlichkeit verliert gegen Bürokratie und moderne Ansprüche

Das Ende des traditionellen B&Bs in Irland: Gemütlichkeit verliert gegen Bürokratie und moderne Ansprüche

Wer in Irland ein Bed and Breakfast betritt, wird gleich mit der Frage nach einem traditionellen Irish Breakfast am nächsten Morgen konfrontiert. Die fürsorglichen B&B-Besitzer lassen nicht locker und fragen sogar nochmal nach, wenn der Gast ablehnt. Doch leider sind diese familiären Unterkünfte in Irland auf dem Rückzug. Die einst beliebte Form der Unterkunft hat stark an Bedeutung verloren. Anstatt herzlicher Gastfreundschaft müssen sich Reisende heutzutage häufig mit unpersönlichen Hotels oder zugigen Ferienhäusern zufriedengeben.

Die einst typisch irische Gastfreundschaft

Ein B&B bot nicht nur gemütliche Zimmer, sondern auch eine familiäre Atmosphäre. Die Häuser waren voller Geschichten und Erinnerungen. Bilder vergangener Zeiten zierten die Wände und auf dem Kamin oder den Fensterbänken fand man persönliche Souvenirs. Die Gastgeber gaben ihren Gästen das Gefühl, zu Hause zu sein. Doch heute sind solche Unterkünfte immer seltener anzutreffen.

Warum das traditionelle B&B verschwindet

Die Vermietung von Privatzimmern wird immer schwieriger, vor allem aufgrund der bürokratischen Hürden. Um ein B&B in Irland zu betreiben, müssen zahlreiche Vorschriften zur Planung, Brandsicherheit und Bauordnung eingehalten werden. Auch die Lebensmittelgesetzgebung sowie Hygiene- und Versicherungspflichten spielen eine Rolle. Dadurch entstehen genormte Betriebe, die den Charme eines gemütlichen Zuhauses verlieren. Viele Menschen in Irland möchten unter diesen Bedingungen keine Gäste mehr empfangen.

Aber nicht nur die Bürokratie macht den B&B-Besitzern das Leben schwer. Die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben viele dazu gezwungen, aufzugeben. Zudem bevorzugen immer mehr Gäste stylisch-modernes Design statt traditioneller Gemütlichkeit.

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Der Wandel der Unterkünfte in Irland

Die traditionellen B&Bs werden zunehmend durch moderne Unterkünfte ersetzt, in denen die Gastgeber nicht mehr im selben Haus wohnen. Statt persönlichem Kontakt und privater Behaglichkeit dominieren nun instagramtaugliche Wohnidyllen mit Einwegpantoffeln und exotischen Raumspray-Düften. Dies spiegelt den globalen Wandel des Lebens- und Reisestils wider. Die altmodischen Frühstückspensionen mit Familienanschluss haben auf absehbare Zeit keinen Platz mehr. Wer die inszenierte Gemütlichkeit und überstrapazierte Ästhetiktrends nicht mag, sollte sich schnellstmöglich ein traditionelles B&B auf der Grünen Insel suchen, um von den letzten ihrer Art Abschied zu nehmen.

B&B in Irland

Image: Ein typisches Bed and Breakfast in Irland

Fazit

Das traditionalle B&B in Irland verliert zunehmend an Bedeutung. Die Auswirkungen der Bürokratie, die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie veränderte Ansprüche der Gäste sind Gründe für das Aussterben dieser traditionellen Unterkünfte. Wer das echte irische B&B-Erlebnis noch einmal erleben möchte, sollte sich beeilen. Die Zeit der gemütlichen Familienunterkünfte in Irland neigt sich dem Ende zu.

Quellen

Für Informationen rund um Bed & Breakfasts in Irland empfehlen sich die Websites bandbireland.com, irishbnb.com und ireland.com/de-de/plan-your-trip/accommodation/bed-and-breakfast/. Dort finden sich noch einige schöne, altmodische Privatzimmervermietungen. Die Übernachtungskosten belaufen sich auf 60 bis 200 Euro pro Doppelzimmer. Ein passender Lesetipp ist das Buch “Lesereise Irland” der Autorin, das als perfekte Urlaubsvorbereitung dient. Weitere Informationen zur gesamten Insel finden sich bei Tourism Ireland (ireland.com).