Das erworbene Immunsystem – Ein Überblick über wichtige Begriffe

Das erworbene Immunsystem – Ein Überblick über wichtige Begriffe

Das Immunsystem ist unser Abwehrmechanismus gegen krankmachende Erreger und schädliche Substanzen wie Bakterien, Viren, Stäube oder entartete körpereigene Gewebe. Es besteht aus zwei Teilen: dem angeborenen und dem erworbenen Immunsystem. Während das angeborene Immunsystem sofort auf eine Infektion reagiert, jedoch unspezifisch, kann das erworbene Immunsystem spezifisch auf den Erreger reagieren und ein Immungedächtnis entwickeln. In diesem Artikel werden wichtige Aspekte der erworbenen Immunantwort erläutert, die insbesondere für die Impfstoff-Forschung und die derzeitige Diskussion rund um SARS-CoV-2 relevant sind.

Immunsystem

Übersicht

Die zwei Zelltypen des erworbenen Immunsystems

Das erworbene Immunsystem besteht aus zwei Arten von Lymphozyten, den T-Zellen und den B-Zellen. Diese beiden Zelltypen spielen eine entscheidende Rolle bei der erworbenen Immunantwort.

Die zelluläre Immunantwort durch T-Zellen

Die zelluläre Immunantwort wird von T-Zellen vermittelt. Zellen des angeborenen Immunsystems nehmen fremde Stoffe oder Erreger auf und präsentieren Teile davon den noch inaktiven T-Zellen in den Lymphknoten. T-Zellen mit einem passenden Rezeptor für das präsentierte Antigen werden aktiviert. Es gibt zwei Arten von aktivierten T-Zellen – die T-Helferzellen und die zytotoxischen T-Zellen. Die T-Helferzellen unterstützen die Antikörperproduktion durch B-Zellen, während die zytotoxischen T-Zellen körpereigene Zellen, die mit einem Erreger infiziert sind, abtöten können. Einige der aktivierten T-Zellen entwickeln sich zu T-Gedächtniszellen, die bei einer erneuten Infektion schnell reagieren können.

Die humorale Immunantwort durch Antikörper

Die humorale Immunantwort wird durch Antikörper vermittelt, die von B-Zellen produziert werden. B-Zellen tragen ebenfalls einen Rezeptor auf ihrer Oberfläche, mit dem sie Antigene erkennen können. Im Gegensatz zu T-Zellen können B-Zellen das Antigen direkt erkennen und binden. B-Zellen müssen in der Regel von T-Helferzellen aktiviert werden, um Antikörper zu produzieren. Aktivierte T-Helferzellen binden an B-Zellen und geben das Signal zur Produktion von Antikörpern. Als Plasmazellen produzieren B-Zellen über einen längeren Zeitraum Antikörper. Antikörper sind lösliche Versionen des B-Zell-Rezeptors und haben verschiedene Funktionen, wie zum Beispiel die Verklebung von Erregern, um sie für andere Immunzellen sichtbar zu machen. Bei einer Infektion werden zunächst unspezifische Antikörper produziert, die jedoch im Verlauf der Immunantwort immer besser an den Erreger angepasst werden. Nach Abklingen der Infektion bleiben langlebige Plasmazellen und B-Gedächtniszellen erhalten, die eine spezifische Bekämpfung einer erneuten Infektion ermöglichen.

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Antikörper

Weitere Recherchequellen

  • Schütt C et al. (2011): Grundwissen Immunologie.

Das erworbene Immunsystem ist von entscheidender Bedeutung für unseren Schutz vor Infektionen. Durch das Verständnis der verschiedenen Komponenten und Prozesse können wir bessere Impfstoffe entwickeln und Krankheiten effektiver bekämpfen.