Das Friesenpferd: Ein majestätisches Warmblut

Das Friesenpferd: Ein majestätisches Warmblut

Der Friese ist eine niederländische Pferderasse und zählt zu den ältesten Warmblutrassen Europas. Ursprünglich in der Provinz Friesland gezüchtet, stammen diese imposanten Pferde vom germanischen Volksstamm der Friesen ab. Im 16. und 17. Jahrhundert erfolgte die Einkreuzung spanischer Pferde, um das Barockpferd zu schaffen. Mit ihrem edlen Kopf, den ausdrucksstarken Augen und den erhabenen Bewegungen beeindrucken die Friesen bis heute. Obwohl sie ursprünglich als Zugpferde für Prunkkarossen gezüchtet wurden, fanden sie auch in der Landwirtschaft Verwendung. Nachdem die Pferdehaltung in der Landwirtschaft zurückging, erfreuen sich die Friesen seit den 1970er-Jahren als Freizeitpferde einer stetig wachsenden Beliebtheit.

Geschichte der Zucht

Im 18. Jahrhundert änderten sich die Anforderungen an Pferde. Statt zu reiten, fuhr man nun lieber elegante, leichte Kutschen. Dafür benötigte man die passenden Pferde, darunter auch Friesen, die aufgrund ihres flotten Trabes besonders geschätzt wurden. Zu dieser Zeit war Trabrennen in den Niederlanden eine Trendsportart. Die Friesen spielten dabei eine bedeutende Rolle und waren Mitbegründer der Rasse der Orlowtraber.

Im 19. Jahrhundert gerieten die Friesenpferde jedoch aus der Mode und die Zucht der reinen Rasse wurde vernachlässigt. Um 1910 gab es nur noch vier Hengste, und drei Jahre später überlebten nur noch die Hengste Prins 109, Alva 113 und Friso 117. Einige Züchter setzten sich jedoch erfolgreich für die Rettung der Rasse ein. Dabei wurde erkannt, dass nicht nur eine landwirtschaftliche Arbeitspferderasse vom Aussterben bedroht war, sondern auch ein Stück niederländischer Geschichte. Heute sind die Friesenpferde weit verbreitet und werden vorwiegend als Fahr- und Reitpferde eingesetzt. Sie erlangen auch im Dressursport immer mehr Anerkennung und können bis zum Grand Prix Erfolge verzeichnen.

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Exterieur und Charakter

Der Friese ist ein kraftvolles, großrahmiges Warmblutpferd mit einem edlen Kopf, ausdrucksvollen Augen, einem hoch aufgesetzten, schön gebogenen Hals, einer breiten Brust, einer leicht gespaltenen, abfallenden Kruppe, einer üppigen Mähne, einem tief angesetzten, langen Schweif und starkem Kötenbehang. Dieses Erscheinungsbild hat sich seit dem 17. Jahrhundert kaum verändert. In den letzten Jahren hat sich das Zuchtziel jedoch gewandelt, um den sportlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Der Friese zeichnet sich durch Trittsicherheit in allen drei Gangarten aus. Insbesondere der friesentypische Trab ist geprägt von hoher Knieaktion und einem starken Schub aus der Hinterhand, der idealerweise zu einer deutlichen Schwebephase führt. Der Schritt ist raumgreifend und der Galopp erhaben. Friesenpferde werden ausschließlich als Rappen gezogen, wobei lediglich Abzeichen vorne am Kopf und einige graue Haare an der Unter- oder Oberlippe erlaubt sind.

Der Friese überzeugt nicht nur durch sein imposantes Äußeres, sondern auch durch seinen ausgeglichenen, freundlichen und geselligen Charakter. Er ist bekannt für seine Bereitschaft, sich eng an “seinen” Menschen anzuschließen. Mit seiner Leichtfuttrigkeit und seinem dichten Haarkleid eignet er sich auch für Offenstall- und Weidehaltung. Der Friese ist ein vielseitiges und gut zu haltendes Pferd, das man lieben und auf das man stolz sein kann.

Dank der Einkreuzung iberischer Pferde ist der Friese heute auch für die Dressur bestens geeignet. Die hohe Knieaktion, die schwungvollen Grundgangarten und sein Talent für die Hohe Schule machen ihn zu einem beliebten Show- und Dressurpferd. Zudem findet man den Friese dank seiner Kraft, Zuverlässigkeit, Geduld und Sanftmut häufig vor der Kutsche.

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Auch wenn der Friese kein typisches Springpferd ist, meistert er einzelne Naturhindernisse problemlos und sicher. Durch die strenge Auswahl der Deckhengste und die anspruchsvollen Körungen stellen die niederländischen Züchter sicher, dass nur die besten Vertreter ihrer Rasse zur Zucht zugelassen werden. Dadurch wird die Qualität der Friesenpferde gesichert und ihre Verbreitung weltweit gefördert.