Katzen sind faszinierende Wesen mit einem ausgeprägten Instinkt für die Besitznahme eines eigenen Territoriums. Doch je mehr Tiere sich in einem Gebiet aufhalten, desto stärker wird um dieses Revier gekämpft. In diesem Artikel erfährst du, warum es zu Kämpfen unter Katzen kommt und wie das Markieren dabei hilft.
Wie und warum markieren Katzen?
Kratzmarken dienen dazu, anderen Katzen mitzuteilen, dass sie sich in ihrem Gebiet aufhalten und vorsichtig sein sollten. Es ist eine Form der Kommunikation. Diese Kratzmarken können an Menschen, Möbeln oder Bäumen platziert werden. Dabei ist die Höhe der Markierung entscheidend. Je höher die Markierung an einem Baum ist, desto imposanter wirkt sie. Dies gibt Aufschluss über die Größe der Katze und soll Eindruck erwecken.
Wenn deine Katze sich an Bäumen, Büschen oder sogar an deinen Beinen reibt, bedeutet das nicht, dass sie Juckreiz hat oder besonders verschmust ist. Vielmehr hinterlässt sie Duftmarken, die über Drüsen an ihrem Körper und den Pfoten abgesondert werden. Dieser Duft ist für den Menschen nicht wahrnehmbar.
Besonders Kater und unkastrierte Katzen markieren ihr Revier mit Urin oder Kot. Dabei strecken sie ihren Schwanz in die Höhe und zittern dabei. Diese Art der Markierung enthält viele Informationen, wie zum Beispiel das Geschlecht, die Paarungsbereitschaft, die Gesundheit und das Alter der Markierungen. Alle Markierungen werden regelmäßig auf den nächsten Streifzügen erneuert.
Die ‘neutrale’ Zone
Die Verteilung der Gebiete unter Katzen gestaltet sich oft schwierig und ungerecht. Doch Katzen sind umgängliche Tiere und wissen mit Streitigkeiten umzugehen. Wenn sich die Gebiete überlappen, wird ein Teil als “neutrale Zone” gekennzeichnet. Dadurch kommt es selten zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen.
Wenn konkurrierende Katzen aufeinandertreffen, kommt es meistens nur zu gegenseitigem Anstarren, bis eine Seite kapituliert und die andere passieren lässt. Die Fremdlinge werden geduldet, aber sie werden sich in Zukunft so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Jeder achtet darauf, zu unterschiedlichen Zeiten auf Streifzügen zu gehen, um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.
Die Rolle von Revierkämpfen
Revierkämpfe zwischen Katzen sind leider nicht immer zu vermeiden, besonders bei Katern. Doch wie läuft so ein Kampf genau ab?
Zuerst wird der Eindringling wahrgenommen und intensives Miauen ertönt, um ihn zu verscheuchen. Bevor es zum eigentlichen Kampf kommt, wird dem Gegner imponiert. Drohgebärden wie Fauchen, Zähnefletschen oder ein buschiger Schwanz sollen den anderen reizen. Wenn das fremde Tier sich nicht einschüchtern lässt, kommt es zum eigentlichen Kampf. Dieser endet meistens damit, dass der Verlierer flieht, und nur selten hat er ein tödliches Ende.
Neben Revierkämpfen birgt die Außenwelt auch andere Gefahren. Lesen Sie in unserem entsprechenden Artikel, welche Überlebenschance eine Katze draußen hat.
Rangordnungen unter Katzen
Es gibt eine Art Bruderschaft unter Katern mit einer festen Rangordnung, die sich durch Kämpfe und Aufnahmerituale etabliert. Der Kater, der die meisten Kämpfe furchtlos und erfolgreich bestritten hat, genießt das höchste Ansehen. Ängstliche und junge Tiere müssen sich mit niedrigeren Rängen abfinden. Diese Kämpfe enden selten in ernsthaften Verletzungen, da die Kater lediglich ihre Kräfte miteinander messen wollen.
Auch Weibchen verteidigen ihr Revier besonders stark, vor allem um ihres Nachwuchses willen. Hier ist die Rangordnung bereits vorgegeben und muss nicht ausgefochten werden. Muttertiere haben den höchsten Rang inne, während kastrierte Katzen ohne Nachwuchs am Ende der Rangordnung stehen.
Quelle: Originalartikel