Das Geheimnis von Metformin: Ein Wundermittel für ein langes, gesundes Leben?

Das Geheimnis von Metformin: Ein Wundermittel für ein langes, gesundes Leben?

Sie sind weiß, rund oder länglich und sehen völlig unscheinbar aus. In der Regel nimmt man sie zwei- bis dreimal täglich zu den Mahlzeiten ein. Und für die meisten Menschen mit Typ-2-Diabetes sind sie so etwas wie alte Bekannte: Tabletten mit dem Wirkstoff Metformin.

Schutz vor Krebs

Doch Metformin hat noch weitere Pluspunkte für die Gesundheit. Studien haben gezeigt, dass das Medikament bei Typ-2-Diabetes auch das Risiko für Herz- und Gefäß-Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall verringert. Es scheint sogar vor bestimmten Krebsarten wie Darm- und Brustkrebs zu schützen. Und für Menschen, die bereits an Darmkrebs leiden, erhöht eine Metformin-Therapie die Überlebenschancen. Es wird auch vermutet, dass der Wirkstoff das Risiko für die Entwicklung einer Demenz reduzieren kann.

Die Pille für gesundes Altern?

Hohe Zuckerwerte schaden den Gefäßen. Metformin sorgt dafür, dass mehr Zucker aus dem Blut in die Körperzellen gelangt und die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin produzieren muss. Aber Forscher gehen davon aus, dass Metformin noch weitere positive Wirkmechanismen besitzt. Herz- und Gefäßprobleme, Krebs oder Demenz treten gehäuft mit dem Älterwerden auf. Könnte es sein, dass Metformin vor all diesen Erkrankungen schützt und ein längeres beschwerdefreies Leben ermöglicht – nicht nur bei Menschen mit Typ-2-Diabetes? Tatsächlich konnte man feststellen, dass Metformin bei Fadenwürmern, Taufliegen und Mäusen die Lebensdauer verlängert. Ein Wundermittel also gegen das Altern, vielleicht auch für gesunde Menschen?

Weniger Erbgutschäden

Umwelteinflüsse und normale Stoffwechselprozesse verursachen ständig kleine Schäden an unserem Erbgut, der DNA. Unsere Zellen besitzen einen Reparaturmechanismus, der diese Schäden beseitigt. Allerdings funktioniert dieser Mechanismus in der Regel nicht so lange, wie es für unsere heutige Lebenserwartung nötig wäre. Die Folge: Gene werden dauerhaft geschädigt, Zellerneuerung funktioniert nicht mehr richtig und Gewebe regeneriert sich nicht mehr. Alternsforscher vermuten, dass Metformin auf mehreren Wegen dazu beiträgt, DNA-Schäden und die Zellalterung zu begrenzen.

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Studie soll Klarheit schaffen

In den USA ist eine erste Studie mit 3000 Nicht-Diabetikern in Vorbereitung. Sie soll herausfinden, ob Metformin altersbedingte Krankheiten bessern oder deren Entwicklung und damit das Altern selbst verzögern kann. Die Teilnehmer der Studie sollen 65 bis 79 Jahre alt sein und Herzleiden, Krebs, Demenz oder ein erhöhtes Risiko dafür haben. Wenn die Studie ein positives Ergebnis liefert, wäre das eine Sensation.

Was auch immer herauskommen wird, eines ist sicher: Wer sich konsequent an die verordnete Behandlung mit Metformin hält, tut seiner Gesundheit insgesamt etwas Gutes und nicht nur dem Diabetes.