Willkommen zu unserem Artikel über das Gymnasium und die verschiedenen AHS-Typen in Österreich! Wenn du dich fragst, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um an einem Gymnasium aufgenommen zu werden, oder welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Schultypen gibt, dann bist du hier genau richtig!
Voraussetzungen für die Aufnahme an einem Gymnasium
Um die erste Klasse einer AHS in Österreich besuchen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Das Kind muss die 4. Klasse Volksschule erfolgreich abgeschlossen haben und in den Fächern Deutsch und Mathematik mindestens mit der Note “gut” benotet worden sein. Falls das Kind in einem dieser Fächer die Note “befriedigend” erhalten hat, kann die Schulkonferenz der Volksschule trotzdem die Eignung für die AHS aussprechen, wenn die sonstigen Leistungen darauf schließen lassen, dass das Kind den Anforderungen entsprechen wird. Wenn die allgemeinen Aufnahmebedingungen nicht erfüllt sind, besteht die Möglichkeit, eine Aufnahmeprüfung abzulegen, allerdings nur, wenn die 4. Klasse allgemein positiv abgeschlossen wurde.
Gymnasium: Die verschiedenen AHS-Schultypen
In den ersten beiden Klassen ist der Lehrplan an allen AHS-Typen gleich, und es wird ab der ersten Klasse eine lebende Fremdsprache unterrichtet. Ab der 6. Klasse bis zur 8. Klasse können Schüler:innen Wahlpflichtgegenstände im Ausmaß von 6 bis 10 Wochenstunden wählen, abhängig von der Schulform.
BG – Bundesgymnasium
Beim Gymnasium liegt der Schwerpunkt auf den sprachlichen, humanistischen und geisteswissenschaftlichen Bildungsinhalten, mit Latein und einer zweiten lebenden Fremdsprache ab der 7. oder 9. Schulstufe.
BRG – Bundesrealgymnasium
Im Realgymnasium stehen naturwissenschaftliche und mathematische Bildungsinhalte im Fokus. Hier wird ebenfalls Latein oder eine zweite lebende Fremdsprache ab der Oberstufe unterrichtet. Zusätzlich werden den Schüler:innen vertiefende Mathematik sowie wahlweise eine Vertiefung in den Naturwissenschaften oder eine Ergänzung durch den zusätzlichen Gegenstand Darstellende Geometrie angeboten.
Wirtschaftskundliches Realgymnasium
Das Wirtschaftskundliche Realgymnasium legt besonderen Wert auf ökonomische und lebenskundliche Bildungsinhalte. Hier wird Latein oder eine zweite lebende Fremdsprache ab der Oberstufe unterrichtet, und die Schwerpunkte liegen bei Chemie, Wirtschaftskunde, Psychologie und Philosophie.
Weitere Sonderformen
Es gibt auch verschiedene Sonderformen von AHS, zum Beispiel Schulen mit besonderer Berücksichtigung einer musischen oder sportlichen Ausbildung. Für die Aufnahme in eine solche Sonderform muss zusätzlich zu den allgemeinen Voraussetzungen eine entsprechende Eignungsprüfung abgelegt werden. In diesen Sonderformen werden besondere Interessen, Bedürfnisse und Talente berücksichtigt. Zum Beispiel gibt es spezielle AHS für sprachliche Minderheiten wie Slowenisch, Kroatisch oder Ungarisch.
Werkschulheim und Gymnasium für Berufstätige
Das “Werkschulheim” ist eine allgemeinbildende höhere Schule, in der neben einer handwerklichen Ausbildung auch ein Lehrabschluss erlangt wird. Die Dauer der Schule beträgt hier 9 Jahre anstelle von 8 Jahren. Es gibt auch Gymnasien und Realgymnasien mit verstärktem Fremdsprachenunterricht und spezielle Formen für Berufstätige, bei denen der Unterricht in erster Linie am Abend und/oder in Modulform sowie durch Fernunterricht erfolgt.
ORG – Oberstufenrealgymnasium
Eine weitere Sonderform ist das Oberstufenrealgymnasium (ORG) ohne Unterstufe für Schüler:innen nach der 8. Schulstufe. Hier werden verschiedene Schwerpunkte wie sprachliche, naturwissenschaftliche und musisch-kreative Bildungsinhalte angeboten.
Gymnasium: Die AHS und der Unterschied zur Mittelschule
Grundsätzlich wird empfohlen, dass leistungsstarke Kinder eine AHS besuchen sollten, da sie dort entsprechend ihren Fähigkeiten gefördert werden. Für weniger leistungsstarke Kinder liegt der Fokus in der Mittelschule eher auf individueller Förderung. Jedes Kind, das die 4. Klasse Volksschule erfolgreich abgeschlossen hat, darf eine Mittelschule besuchen, und grundsätzlich stehen allen Schüler:innen einer Mittelschule nach 4 Jahren alle weiteren Bildungswege offen, wenn die bestimmten Voraussetzungen erfüllt werden.
Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass die Mittelschule im Gegensatz zur AHS eine Pflichtschule ist. Das bedeutet, dass keine Schüler:innen abgelehnt werden dürfen, es besteht jedoch auch keine freie Schulwahl. Die Zuweisung zu einer bestimmten Mittelschule erfolgt je nach Wohnort. In Bezug auf den täglichen Unterricht wird in den meisten Mittelschulen bereits auf die Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt geachtet, während das Hauptaugenmerk in der AHS auf dem Erreichen des Ziels “Matura” liegt.
Gymnasium oder Mittelschule? Welche Schule ist die richtige für das Kind?
Die Entscheidung, ob das Kind das Gymnasium oder die Mittelschule besuchen soll, ist oft keine leichte. Es ist wichtig, diese Entscheidung mit Bedacht zu treffen und nicht nur die Noten, sondern auch Interessen, Begabungen, Wohnortnähe, spezielle Angebote und Kosten der jeweiligen Schule in Betracht zu ziehen. Es empfiehlt sich, sich gründlich zu informieren und Angebote wie den “Tag der offenen Tür” gemeinsam mit dem Kind zu besuchen, um einen umfassenden Eindruck von den Möglichkeiten der Schulen zu erhalten.
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