Das iOS 11-Update: Alles, was du über Apples neues Betriebssystem für iPhone und iPad wissen musst

Das iOS 11-Update: Alles, was du über Apples neues Betriebssystem für iPhone und iPad wissen musst

Mittlerweile ist es eine feste Tradition für iPhone-Fans: Wenige Tage nach der Einführung einer neuen iPhone-Generation präsentiert Apple auch eine runderneuerte Version seines Betriebssystems iOS. Ab dem 19. September steht die elfte Version zum Download bereit. Das Design bleibt weitgehend unverändert, aber es gibt viele versteckte Neuerungen.

Und das Beste daran: Auch Besitzer älterer Apple-Geräte profitieren davon. Alle iPhones ab dem Modell 5s werden unterstützt, jedoch bleibt die vorherige Generation weiterhin bei iOS 10 stehen. Auch iPad-Besitzer der 5. Generation, des iPad Air 1/2, der Pro-Modelle und der iPad Mini-Modelle ab der zweiten Generation können sich auf folgende neue Features freuen:

Neue Foto-Funktionen

Apple erweitert die bereits mit iOS 9 eingeführte Live-Foto-Funktion um weitere Funktionen, die von Instagram und Snapchat bekannt sind. Aktuell nimmt das iPhone vor dem eigentlichen Foto in der Live-Einstellung einige Sekunden Video und Ton auf.

In Zukunft können aus diesen kurzen Videos beispielsweise kurze Endlosschleifen erstellt werden. Zudem hat Apple die Kamera-App um zahlreiche neue Filter erweitert, um die eigenen Bilder noch besser aussehen zu lassen. Der größte Vorteil liegt jedoch in einer verbesserten Komprimierungstechnik, die es ermöglicht, den Speicherplatz länger zu nutzen.

iMessage-Nachrichten mit noch mehr Spielereien

In der Apple-Community wird oft statt WhatsApp das Programm iMessage für Chats verwendet. Mit iOS 11 wird es für die Nutzer einfacher, das Programm mit Stickern und anderen Funktionen zu individualisieren. Neue Emojis können beispielsweise installiert werden. Sogar Spiele können in der App verschickt werden, um sie mit Freunden zu spielen. Obwohl iMessage immer noch keine wahre WhatsApp-Alternative ist, aufgrund seiner begrenzten Verbreitung, bietet es dennoch viele spannende Möglichkeiten.

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Siri soll noch mehr reden

Apple hat bei der Entwicklung seines digitalen Assistenten Siri Nachholbedarf. Während Google Home und Alexa immer weiter lernen und auf immer mehr Geräten verfügbar sind, scheint Siri kaum Fortschritte zu machen. Mit dem neuen iOS lernt Apples digitaler Assistent aber wieder dazu. Siri wird beispielsweise in verschiedene Sprachen übersetzt – darunter Deutsch, Chinesisch, Spanisch, Französisch und Italienisch.

Es ist anzunehmen, dass Siri mit dem intelligenten Lautsprecher HomePod noch mehr lernen wird. Auf der iPhone-Keynote könnte Apple auch den genauen Erscheinungstermin des HomePods, der Konkurrenz für Google Home und Alexa, bekanntgeben.

Apple Music greift Spotify an

Mit seinem Musikstreamingdienst Apple Music konkurriert der iPhone-Hersteller seit zwei Jahren mit Spotify und anderen Anbietern. Mit der neuen Version von iOS 11 orientiert sich Apple wieder etwas stärker an der Konkurrenz. Apple Music-Nutzer können nun eigene Profile erstellen und sehen, was ihre Freunde gerne hören und welche Playlists sie erstellen. Derzeit führt Spotify die Branche mit 60 Millionen zahlenden Abonnenten an, während Apple Music nur 27 Millionen Abonnenten hat.

Einfacheres Streamen mit AirPlay 2

Apple verbessert auch seinen Streamingstandard AirPlay im Bereich Musik. Mit der neuen Version wird es für Nutzer einfacher, ihre Musik drahtlos auf Lautsprechern im ganzen Haus abzuspielen. Mit der Unterstützung von Multiroom in iOS 11 können Songs gleichzeitig auf mehreren Geräten abgespielt werden – sei es über die Apple TV-Box oder lizenzierte Lautsprecher von Drittherstellern. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viele bereits gekaufte Geräte auf AirPlay 2 aktualisiert werden können. Eventuell müssen neue Geräte angeschafft werden. Einige Hersteller wie Libratone haben bereits angekündigt, ein Update zur Verfügung zu stellen.

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Neues Kontrollzentrum und Sperrbildschirm

Die größte sichtbare Veränderung auf dem iPhone betrifft das vollständig überarbeitete Kontrollzentrum. Apple hat es neu angeordnet und die Funktionen nicht mehr in einem großen Block, sondern in kleinen Würfeln angeordnet.

Das Design erinnert auf den ersten Blick an Tetris, birgt jedoch alle wichtigen Einstellungsmöglichkeiten der bisherigen zwei Kontrollfensterseiten auf einer einzigen Seite. Dadurch entfällt das lästige Scrollen, um beispielsweise die Lautstärke anzupassen oder zum nächsten Song zu springen. Zudem können nun weitere Icons hinzugefügt werden – beispielsweise für einen Wecker oder die Steuerung von Smart-Home-Geräten wie einer Lampe.

Das Erscheinungsbild des Sperrbildschirms ändert sich etwas weniger. Hier werden verpasste Nachrichten und Push-Benachrichtigungen von Apps nun klarer nach kürzlichen und älteren Nachrichten sortiert, um den Überblick zu erleichtern.

Bessere Kartenfunktionen

Mit iOS 6 verabschiedete sich Apple im September 2012 von der Google Maps-App, die zuvor jahrelang auf iPhones installiert war. Die neue Alternative von Apple, Apple Maps, war jedoch ein großer Flop. Viele Funktionen waren nicht so benutzerfreundlich wie bei Google Maps. Als Folge installierten viele Nutzer die vorherige App wieder auf ihren Geräten.

Mit iOS 11 verbessert Apple nun weiterhin seine eigene Kartenlösung. Ähnlich wie bei Google gibt es nun auch Indoor-Karten von Einkaufszentren oder Flughäfen in der App, um das passende Geschäft zu finden. Außerdem wird die Karten-App dem Fahrer bei der Navigation noch genauer den richtigen Fahrstreifen zum Abbiegen anzeigen. Darüber hinaus kann das iPhone den Benutzer nun vor störenden Anrufen und SMS schützen, wenn es erkennt, dass der Besitzer gerade fährt.

Das iPad wird fast zum vollwertigen Mac

Die Änderungen von iOS 11 sind beim iPad noch gravierender als beim iPhone. Die Tablets erhalten mit der neuen Software ein neues Dock – ähnlich wie bei Apples Mac-Geräten. Bei Bedarf kann es nach oben gezogen werden. Zum ersten Mal gibt es im Dock eine Dateiablage, in der wichtige Dokumente gespeichert werden können. Außerdem zeigt das iPad im Dock die zuletzt verwendeten Apps auf dem Mac oder iPhone.

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Aus dem Dock heraus können auch zwei Apps gleichzeitig geöffnet werden. Apple vereinfacht damit die Arbeit mit zwei gleichzeitig geöffneten Apps. Mit nur wenigen Klicks kann die optimale Größe der Apps auf dem Bildschirm definiert werden.

In dieser Multitasking-Umgebung können Dateien wie Bilder aus Apps direkt in andere Programme wie Nachrichten oder Mail gezogen werden, um sie zu versenden. Apple nennt das Ganze nun Touch & Drag & Drop.

Mit den Neuerungen beim iPad schafft Apple einen klaren Mehrwert für seine Tablet-Reihe. Gleichzeitig wird der Bedarf an einem Mac durch die erweiterten Funktionen des iPads immer geringer. Die neuen Features verdeutlichen, dass Apple sein Betriebssystem iOS und macOS immer weiter verschmilzt.

Apples Pencil kann noch mehr

Das iPad Pro wird seit langem mit dem Apple Pencil geliefert, mit dem Nutzer direkt auf dem Gerät Notizen und Zeichnungen machen können. Mit iOS 11 wird es noch einfacher, Notizen und Kommentare in verschiedenen Apps mit dem Apple Pencil zu erstellen. Die Notizen-App beispielsweise kann Formulare auf Papier scannen und störende Ränder entfernen. Anschließend können Nutzer die leeren Felder mit dem Apple Pencil ausfüllen und ihre Unterschrift unter das Dokument setzen.

Abschied von veralteten Apps

Ein kleiner Wermutstropfen könnte für einige Nutzer dennoch auftreten. Mit iOS 11 setzt Apple vollständig auf 64-Bit-Technologie, was bedeutet, dass veraltete Apps mit 32-Bit-Architektur nicht mehr unter dem neuen Betriebssystem funktionieren werden. Doch das betrifft nur wenige Nutzer. Seit 2015 sind App-Entwickler verpflichtet, ihre Apps auch in einer 64-Bit-Version einzureichen. Wer seine Apps nicht regelmäßig aktualisiert, sollte dies vor dem Umstieg auf iOS 11 tun, um auf dem neuesten Stand zu sein und keine Daten in den Apps zu verlieren. Unter “Einstellungen”, “Allgemein”, “Info” und anschließend “Apps” zeigt iOS 10.3 bereits, welche Apps möglicherweise nicht mit iOS 11 kompatibel sind.