Als Musiker oder Tontechniker kommst du um das Kondensatormikrofon nicht herum. In diesem Artikel erfährst du, was ein Kondensatormikrofon ist, wie du es am besten in deiner Musik einsetzt und warum es in Tonstudios weltweit so beliebt ist. Außerdem klären wir, wann andere Mikrofontypen besser geeignet sind. Lass uns eintauchen!
Was ist ein Kondensatormikrofon?
Ein Kondensatormikrofon verwandelt Schall in ein elektrisches Signal. Es funktioniert so, dass sich der Abstand zwischen der Membran und der Gegenelektrode durch den auftreffenden Schall ändert. Dadurch verändert sich die Kapazität des Kondensators im Mikrofon und das Signal wird erzeugt. Kurz gesagt, ein Kondensatormikrofon ist ein elektroakustischer Wandler.
Englische Fachbegriffe für Kondensatormikrofone sind “condenser microphone” oder “capacitor microphone”.
Im Inneren eines Kondensatormikrofons befindet sich eine elektrisch leitende Folie als Membran, die mit Gold bedampft ist, um die Leitfähigkeit zu verbessern. Diese Folie ist mit einem winzigen Zwischenraum vor einer gelochten Metallplatte angebracht. Diese beiden Metallplatten bilden einen Plattenkondensator. So entsteht ein Kondensatormikrofon.
Großmembran vs. Kleinmembran
Es gibt zwei Arten von Kondensatormikrofonen: Großmembran und Kleinmembran. Großmembranmikrofone werden hauptsächlich für Sprachaufnahmen verwendet, während Kleinmembranmikrofone, die zigarrengroß sind, vor allem für Instrumentenaufnahmen geeignet sind.
Der Unterschied liegt in der Größe der Membran. Großmembranmikrofone haben ein geringes Grundrauschen, während Kleinmembranmikrofone ein akkurateres Impulsverhalten aufweisen.
Warum ein Kondensatormikrofon nutzen?
Es gibt mehrere Gründe, warum ein Kondensatormikrofon eine gute Wahl ist:
1. Breiterer Übertragungsbereich
Im Vergleich zu dynamischen Mikrofonen haben Kondensatormikrofone einen breiteren Übertragungsbereich und einen neutraleren Frequenzgang. Dadurch erhältst du einen vollen Sound mit präsenten tiefen und hohen Frequenzen.
2. Besseres Impulsverhalten
Kondensatormikrofone reagieren schneller auf den Schall als dynamische Mikrofone. Dies ist besonders bei impulsiven und perkussiven Klängen spürbar.
3. Relativ wenig Vorverstärkung nötig
Für ein ausreichend lautes Signal benötigst du weniger Vorverstärkung als bei dynamischen Mikrofonen. Dadurch kannst du Geräte verwenden, die weniger Gain liefern.
Warum KEIN Kondensatormikrofon nutzen?
Natürlich gibt es auch Gründe, warum man kein Kondensatormikrofon verwenden möchte:
1. Weniger robust als dynamische Mikrofone
Dynamische Mikrofone sind robuster als Kondensatormikrofone. Sie sind unempfindlicher gegen extreme Temperaturen und Luftfeuchtigkeit und daher besser für den Bühnen- und Außeneinsatz geeignet.
2. Phantomspeisung erforderlich
Kondensatormikrofone benötigen eine sogenannte Phantomspeisung, um den Kondensator aufzuladen. Diese Spannung wird manchmal nicht von allen Aufnahmegeräten bereitgestellt. Dynamische Mikrofone benötigen diese Spannung nicht.
3. Maximaler Schalldruck begrenzt
Bei extrem lauten Schallquellen wie Kickdrums oder Blasinstrumenten stoßen Kondensatormikrofone an ihre Grenzen und können Übersteuerungen verursachen. Hier sind dynamische Mikrofone mit höherem Grenzschalldruck besser geeignet.
Fazit zum Kondensatormikrofon
Ein gutes Kondensatormikrofon bietet viele Vorteile und die Nachteile sind meistens nicht gravierend. Es gibt eine Vielzahl von Modellen, die qualitativ hochwertig und dennoch erschwinglich sind. Dynamische Mikrofone sind jedoch eine günstigere Alternative mit eigenen Vor- und Nachteilen.
Welches Mikrofon benutzt du im Studio? Welche Erfahrungen hast du mit Kondensatormikrofonen gemacht? Teile uns deine Geschichten und Meinungen mit. Wir sind gespannt auf deine Beiträge!
Video: Wie benutzt man ein Kondensatormikrofon – Carlos San Segundo