Das Kreuzzeichen – Ein Symbol des Glaubens

Das Kreuzzeichen – Ein Symbol des Glaubens

Unser christlicher Glaube wird durch das Kreuzzeichen auf bedeutungsvolle Weise ausgedrückt. Es ist das wichtigste Symbol, das wir überall finden, sei es in Kirchen, auf Berggipfeln, an Wegkreuzungen, in öffentlichen Gebäuden oder sogar als Schmuckstück am Körper. Das Kreuz kann schlicht oder kunstvoll gestaltet sein, doch eines ist sicher: Es ist ein Statement.

Geschichte

Schon seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. bekunden Menschen ihre Zugehörigkeit zu Christus durch das Kreuzzeichen. Diese Tradition basiert auf dem Brauch der Antike, Gegenstände und Personen mit der Besitzmarke ihres Herrn zu kennzeichnen. Obwohl das Kreuzzeichen nicht biblisch belegt ist, finden wir den Grundgedanken bereits in der Bibel: “Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes” (Mt 28,19).

Inhalt

Mit dem Kreuzzeichen bekennen wir unseren Glauben an Gott, an Jesus als unseren Erlöser und an den Heiligen Geist. Es ist das kürzeste Gebet und findet in vielen liturgischen Momenten Anwendung. Wir beginnen und beenden Gebete und Gottesdienste damit, verwenden es vor dem Evangelium und bei Segnungen. Die Kirche empfiehlt sogar, den Tag mit einem Kreuzzeichen zu beginnen und zu beenden. Wir machen das Kreuzzeichen auf uns selbst oder auf andere, wenn wir Gottes Segen wünschen oder danken möchten, Lebensmittel oder Gegenstände segnen lassen.

Entwicklung der Ausführung

Die Ausführung des Kreuzzeichens hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Anfangs zeichnete man es mit einem Finger oder dem Daumen auf die Stirn, später über das gesamte Gesicht. Das Zeichen mit einem Finger symbolisierte den Glauben an EINEN Gott.

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In der katholischen Kirche gibt es das große und das kleine Kreuzzeichen:

  • Beim großen Kreuzzeichen berühren wir mit den ausgestreckten Fingern unserer rechten Hand zuerst die Stirn, dann die Brust, die linke und schließlich die rechte Schulter. Gleichzeitig sprechen wir: “Im Namen des Vaters (Stirn), des Sohnes (Brust) und des Heiligen Geistes (Schultern). Amen.” Das große Kreuzzeichen erinnert uns an unsere Taufe, wird beim Betreten und Verlassen der Kirche mit Weihwasser gemacht und ist die Antwort auf die Segensgeste von Priestern, Diakonen oder Gottesdienstleitern.

  • Beim kleinen Kreuzzeichen zeichnen wir mit dem Daumen ein kleines Kreuz auf die Stirn, dann über den Mund und schließlich auf die Brust. Vor dem Evangelium möchten wir damit ausdrücken, dass wir das Wort Gottes verstehen, weitergeben möchten und dass Gott unser Denken, Sprechen und Handeln segnen möge. Das kleine Kreuzzeichen erweitert das Zeichen, das wir bei der Taufe, Firmung oder Priesterweihe erhalten haben.

Das Kreuzzeichen mit Kindern

Erwachsene Christen haben die Aufgabe, Kindern das Kreuzzeichen als Vorbild zu zeigen, zu erklären und beizubringen. Deshalb ist es wichtig, das Kreuzzeichen bewusst, langsam und deutlich zu machen. Kinder stellen oft Fragen zum Hintergrund, und dabei kommt man schnell auf das etwas komplizierte Thema der Dreifaltigkeit.

Eine Möglichkeit, das Kreuzzeichen und seine Bedeutung in der (Kinder-)Liturgie hervorzuheben, ist das Sprechen eines erweiterten Textes oder das Singen eines Liedes. “Gott ist oben, Gott ist unten” erklärt zum Beispiel das große Kreuzzeichen, während “Ich denke an dich, ich erzähle von dir” uns das kleine Kreuzzeichen näherbringt.

Um das Kreuzzeichen und seine Bedeutung bewusster zu machen, kann man mit einer Stilleübung beginnen und dann gemeinsam langsam das Kreuzzeichen machen. Auch das Taufgedächtnis kann besonders gestaltet werden, indem man ein bewusstes Kreuzzeichen mit Weihwasser macht.

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Das Kreuzzeichen ist ein zentraler Ausdruck unseres Glaubens. Es verbindet uns mit Gott, erinnert uns an unsere Taufe und symbolisiert die Dreifaltigkeit. Lasst uns das Kreuzzeichen bewusst und mit Freude setzen, um unseren Glauben zu bekunden und zu vertiefen.

Video wie macht man das kreuzzeichen

1 Rainer Oberthür, deutscher Religionspädagoge, zitiert in “Das Kreuzzeichen mit Kindern”