Das neue iPhone 11 Pro im 100-Tage-Check

Das neue iPhone 11 Pro im 100-Tage-Check

Wow, das ist ja das neue Pro! Dieser Satz wurde unserem Tester oft zugerufen, als er sein neues iPhone aus der Tasche zog. Heutzutage ist eine Dreifach-Linse das neue Statussymbol, und die Kamera des iPhone 11 Pro ist mit ihrem markanten Design definitiv ein Alleinstellungsmerkmal. Sie unterscheidet das Gerät deutlich von günstigeren Handys und erregt somit viel Bewunderung.

Doch die Kamera des iPhone 11 Pro sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch die besten Bilder, die jemals ein Apple-Handy gemacht hat. Das Vorzeigegerät gibt es ab 1149 Euro (je nach Speicherkapazität), dafür erhält der stolze Besitzer Funktionen wie den Superweitwinkel, zweifachen optischen Zoom, Bildstabilisator und zahlreiche Bedienungsgimmicks. Im Alltag zeigt sich jedoch, dass die Technik nicht immer einfach zu handhaben ist, wie unser 100-Tage-Dauertest zeigt.

Das Testgerät: iPhone 11 Pro

Unser Testgerät ist ein iPhone 11 Pro in Spacegrau mit 5,8-Zoll-Display und 512 Gigabyte Speicher für 1549 Euro. Unser Tester hatte zuvor ein zwei Jahre altes iPhone X. Schon vor dem ersten Aufladen machten sich die Verbesserungen im Vergleich zum alten Gerät bemerkbar. Der Akku des neuen 11 Pro hielt bei unserem Gebrauch (darunter 60 Minuten FaceTime pro Tag und zwei Stunden Surfen) bis zu zwei Tage durch, während das X meist schon nach einem Tag an die Steckdose musste.

Der Fall- und Wassertest – Spiderapp und Totalschaden ade

Das iPhone 11 Pro überzeugt im direkten Vergleich zu den Vorgängern vor allem durch seine Robustheit. Das gehärtete Glas erfüllt endlich seinen Zweck und springt nicht mehr. In unserem Test überstand das 11 Pro den Fall von einem Meter Höhe auf einen Teppichboden und sogar einen Steinboden auf der Terrasse unbeschadet. Die sonst obligatorische Hülle wird damit überflüssig, denn es ist einfach absurd, ein über 1000 Euro teures Handy in eine billige Plastikhülle zu stecken.

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Auch Wasserunfälle gehören der Vergangenheit an. Das Handy hielt sogar einem fünfsekündigen Tauchgang in einer Badewanne stand. Laut Hersteller soll das Gerät sogar 30 Minuten in einer Tiefe von vier Metern überstehen. Auch Sand kann dem 11 Pro nicht viel anhaben. Ein stürmischer Strandtag auf Gran Canaria konnte dem Testhandy nichts anhaben, es drang weder Staub noch Sand in die Anschlüsse.

Die Kamera liefert hervorragende Bilder – doch der Nachtmodus ist tückisch

Die Kamera ist das Herzstück des iPhone 11 Pro. Sie liefert einen gelungenen Mix aus Schärfe, korrekten Farben, Detailgrad und Belichtung. Der Porträtmodus hat uns besonders überzeugt, die damit geschossenen Fotos sehen aus wie von einer Spiegelreflexkamera. Das ist vor allem der neuen HDR-Software von Apple zu verdanken, die das fertige Foto aus mehreren Bildern zusammensetzt. Der Weitwinkelmodus ist so gut, dass jetzt auch aus geringem Abstand alles aufs Foto passt.

Besonders stolz ist Apple auf den Nachtmodus. Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen macht das 11 Pro vernünftige Bilder ohne Blitz. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Der Fotograf braucht eine ruhige Hand und sollte sich mit der Bedienung vertraut machen. Denn das Handy verzögert die Aufnahme im Automatikmodus um bis zu drei Sekunden.

Im Test stellte sich die lange Belichtungszeit als gewöhnungsbedürftig heraus. Nutzer, die nicht mit der Bildverzögerung im Nachtmodus vertraut waren, haben fast alle Bilder verwackelt. Der erste Einsatz der Kamera bei einer Veranstaltung in Hamburg war deshalb ernüchternd. Fast alle Fotos waren unscharf, während Kollegen mit ihren alten Handykameras scharfe Bilder machten. Nicht nur der Fotograf sollte stillhalten, auch die Porträtierten. Der Verzögerungsmodus reagiert sehr sensibel auf Bewegungen. Es gibt jedoch Abhilfe.

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Die Verzögerung ist die Standardeinstellung des iPhone im Nachtmodus. Sie lässt sich ganz ausschalten oder auf eine Sekunde begrenzen. Das ist bei schnellen Schnappschüssen auf Partys unbedingt empfehlenswert, vor allem wenn man sein Handy aus der Hand gibt, um von sich oder anderen Fotos machen zu lassen. Leider kann die Standardeinstellung nicht dauerhaft verändert werden. Deswegen muss die Verzögerung bei Bedarf jedes Mal ausgeschaltet werden. Fotoprofis können die Belichtungszeit auf bis zu 28 Sekunden ausdehnen, das funktioniert am besten mit einem Stativ. So entstehen Nachtfotos mit erstaunlicher Schärfe und Helligkeit.

Fazit

Wer ein robustes Handy mit einer herausragenden Kamera sucht, trifft mit dem iPhone 11 Pro eine gute Wahl. Vor allem die Alltagstauglichkeit überzeugt. Kratzer und Gebrauchsspuren sind auf Display und Gehäuse auch nach 100 Tagen Dauerbetrieb nicht zu finden. Die Kamera liefert beeindruckende Bilder, der Umgang muss jedoch gelernt und geübt werden, um alle Funktionen des Geräts nutzen zu können. Wer auf Nachtmodus und Weitwinkel verzichten möchte, kann sich den Aufpreis für das Pro sparen und zum iPhone 11 greifen.

Plus:

  • Robustheit
  • Akkulaufzeit
  • Kamera

Minus:

  • Preis
  • Gewöhnungsbedürftige Bedienung der Kamera