Das Anschreiben ist der erste Eindruck, den du bei einer Bewerbung hinterlässt. Während der Lebenslauf die Fakten präsentiert, kannst du im Anschreiben mit Individualität und Persönlichkeit punkten. Mit unseren Tipps und Vorlagen gelingt dir das spielend leicht.
Anschreiben: Word Vorlagen und Muster
Das Anschreiben bereitet vielen Bewerberinnen und Bewerbern Schwierigkeiten – wie soll ich alles Wesentliche sagen, mich kurz fassen, mich nicht zu sehr selbst loben und präzise auf die Ausschreibung Bezug nehmen?
Wir haben eine Vielzahl von Vorlagen für Anschreiben erstellt – insgesamt gibt es 81 Bewerbungsvorlagen für unterschiedliche Berufsfelder. Egal ob du dich als Arzthelfer:in oder als Zeichner:in bewerben möchtest, wir haben passende Vorlagen für eine Bandbreite von Berufen. Nutze unsere Vorlagen als Inspiration, aber kopiere sie nicht einfach und trage deine Informationen ein. Die Vorlagen sollen dich unterstützen und inspirieren, nicht einfach nur kopiert werden.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Vorlagen exakt zu dir und der ausgeschriebenen Stelle passen. Gib dir also Mühe bei der Erstellung deines eigenen Anschreibens, denn Personaler:innen merken schnell, wenn es sich um ein zusammenkopiertes Schreiben handelt.
Definition: Was ist ein Anschreiben?
Das Anschreiben bildet den Kern deiner Bewerbung und ist in der Regel das erste Dokument, das Personaler:innen zu Gesicht bekommen. Es soll einen ersten Eindruck vermitteln und begründen, warum du dich für die Stelle oder Ausbildung bewirbst. Es wird auch als “Bewerbungsschreiben” bezeichnet.
Zweck eines Anschreibens
Mit dem Anschreiben bewirbst du dich schriftlich um eine Arbeitsstelle. Während im Lebenslauf nur deine Erfahrungen zählen, dient das Anschreiben als Brücke zwischen deiner Person und dem potenziellen Arbeitgeber. Viele Bewerberinnen und Bewerber haben Schwierigkeiten, den üblichen Formvorgaben gerecht zu werden und gleichzeitig dem Schreiben eine persönliche und kreative Note zu verleihen, um sich von anderen Bewerberinnen und Bewerbern abzuheben.
Unterschied zum Motivationsschreiben
Auf den ersten Blick ähneln sich Anschreiben und Motivationsschreiben. Beim Motivationsschreiben geht es jedoch in erster Linie darum, deine Motivation für die Bewerbung zu erklären.
Was fasziniert dich an der ausgeschriebenen Stelle besonders? Welche Punkte möchtest du hervorheben? Im Gegensatz dazu ist das Anschreiben kürzer und konzentriert sich darauf, in wenigen Absätzen auf die Stellenausschreibung und deine Eignung für die Stelle einzugehen. Achte darauf, welche Fähigkeiten und Erfahrungen dir bei der Ausübung der neuen Stelle von Nutzen sein werden.
Die Form des Anschreibens
Das Anschreiben wird in Form eines Briefes verfasst, egal ob es postalisch auf Papier oder per E-Mail versendet wird. Am Anfang des Briefes steht linksbündig dein Name und deine Anschrift inklusive Kontaktdaten. Darunter steht rechtsbündig der Firmenname inklusive Anschrift der Firma, für die du dich bewirbst. Ebenfalls rechtsbündig folgen Ort und Datum, und danach steht linksbündig die Betreffzeile, in der du darauf hinweist, dass es sich um eine Bewerbung handelt.
Bevor der eigentliche Fließtext beginnt, erfolgt die Anrede. In den meisten Stellenanzeigen ist vermerkt, an wen du deine Bewerbung richten sollst. Adressiere das Anschreiben direkt an diese Person: “Sehr geehrter Herr XY / Sehr geehrte Frau XY”.
Wenn keine Informationen bezüglich der Anrede im Stelleninserat vermerkt sind, kannst du entweder die allgemeine Anrede “Sehr geehrte Damen und Herren” verwenden oder durch einen kurzen Anruf in der Personalabteilung die zuständige Person ermitteln.
Füge am Ende des Schreibens deinen Namen ein und lasse Platz für deine Unterschrift. Diese kannst du einscannen oder fotografieren.
Halte dich bezüglich der Länge an eine DIN A4-Seite. Um das Anschreiben übersichtlich zu gestalten, empfiehlt es sich, den Fließtext in Absätze zu gliedern.
Was gehört alles in ein Anschreiben?
- Briefkopf: Absender:in & Empfänger:in
- Ort & Datum
- Betreff: Nenne die Stelle, für die du dich bewirbst
- Anrede: Am besten persönlich den/die Zuständige:r anschreiben
- Einleitung
- Hauptteil (Motivation & Qualifikationen kurz beschreiben)
- Schluss (Hinweis auf Anhänge, Bitte um ein persönliches Gespräch)
- Grußformel & Unterschrift
- Auflistung der Anlagen
Beispiel: Aufbau und Inhalt des Anschreibens
Inhaltlich gliedert sich das Anschreiben in drei Teile:
Einleitung / Einstieg
Dieser erste Teil dient der Orientierung der Leser:innen. Was ist der Zweck des Anschreibens und wer ist der Verfasser? Beginne mit einem Kernargument für deine Bewerbung und halte dich kurz.
Unser Tipp: Vermeide veraltete Standardfloskeln! Mit Sätzen wie “Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle als Marketingleiter” oder “Auf www.stepstone.at bin ich auf Ihr Inserat aufmerksam geworden und sende Ihnen hiermit meine Bewerbung” wirst du definitiv nicht punkten. Sei kreativer!
Hier einige Beispiele für einen kreativeren Einstieg:
- "Ein Unternehmen, das innovative Lösungen entwickelt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, kreativ zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln - das ist genau das, wonach ich suche."
- "Schon als Kind habe ich immer davon geträumt, im Bereich der Forschung und Entwicklung tätig zu sein. Die Stellenanzeige Ihres Unternehmens hat mein Interesse sofort geweckt."
Hauptteil
In diesem zweiten Teil geht es darum, zu überzeugen. Begründe, warum du denkst, dass du für die Stelle geeignet bist und was dich qualifiziert. Stelle dich vor und hebe Ausbildung und Berufserfahrung hervor, die dich für die Stelle qualifizieren. Vergiss dabei nicht, einen Bezug zum Unternehmen herzustellen und dem/der Personaler:in aufzuzeigen, welchen Mehrwert deine Einstellung bieten würde.
Erwähne Hard Skills, aber vergiss nicht auch auf Soft Skills einzugehen. Eine reine Aufzählung genügt nicht. Konkretisiere deine Fähigkeiten und Fertigkeiten immer mit einem passenden Beispiel, das auch für die Stelle relevant ist.
Beispiel zur Einbindung von Soft Skills: “Bei bisherigen Projekten konnte ich durch meine vernetzte Denkweise kritische Schnittpunkte von verschiedenen Seiten beleuchten, um zu idealen Lösungen beizutragen.”
Beispiel zur Einbindung von Hard Skills: “Bei der Umsetzung neuer Marketingkampagnen konnte ich meine Kenntnisse im Bereich Suchmaschinenoptimierung erfolgreich einsetzen. Dadurch habe ich gelernt, bereits in der Konzeptionsphase Inhalte suchmaschinengerecht vorzubereiten.”
Schluss
Am Ende des Schreibens solltest du auf die beigefügten Anhänge hinweisen (Lebenslauf, Zeugnisse usw.). Hierfür eignet sich der folgende Satz:
“Weitere Informationen zu meiner Person, meiner Ausbildung und meinen bisherigen beruflichen Erfahrungen entnehmen Sie bitte meinem Lebenslauf. Ebenfalls finden Sie im Anhang meine letzten Zeugnisse.”
Wenn im Stelleninserat nach Gehaltsvorstellungen oder dem frühestmöglichen Starttermin gefragt wird, ist dies auch der richtige Ort, um diese Informationen anzugeben.
Zu guter Letzt sollte ein abschließender Satz mit Grußformel folgen. Verwende keinen Konjunktiv. Verwende keine Wörter wie “würde”, “sollte” usw., da sie Unsicherheit signalisieren und deine Aussage abschwächen. Freue dich konkret und zielsicher auf eine Einladung zum Gespräch.
“Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und überzeuge Sie gerne in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen innovativen und engagierten Mitarbeiter gewinnen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Max Mustermann”
Tipps und Tricks zur richtigen Gestaltung – Layout & Inhalt
- Studiere die Stellenausschreibung genau – filtere heraus, was dem Unternehmen wichtig ist und gehe in deinem Anschreiben darauf ein.
- Hab keine Angst davor, Lücken im Lebenslauf anzusprechen – betone sie positiv.
- Achte auf einen roten Faden in deinem Anschreiben – eine logische Gliederung und Argumentationskette.
- Achte darauf, dass deine Sätze gut lesbar sind – vermeide zu lange oder verschachtelte Sätze.
- Halte das Anschreiben kurz und prägnant – es sollte nie über eine DIN A4-Seite hinausgehen.
- Achte auf Übersichtlichkeit – gliedere den Text in kurze Absätze.
- Verwende gängige Schriftarten und -größen – Times New Roman, Arial, Helvetica, Verdana oder Georgia mit einer Schriftgröße von 11 oder 12 Punkt.
- Achte auf gute Lesbarkeit und vermeide zu viel Text.
- Runde deine Bewerbung ab, indem du auch deinen Lebenslauf optimierst.
- Entscheide dich für eine einheitliche Form, beispielsweise eine vollständige Bewerbungsmappe.
- Überzeuge dich selbst von deiner Bewerbungshomepage, um aus der Masse herauszustechen.
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