Das Et-Zeichen oder auch &-Zeichen, nicht zu verwechseln mit dem at-Zeichen, wird auch als Und-Zeichen bezeichnet. Es steht ganz einfach für das Wort “und”. Es wird oft im geschäftlichen Bereich oder in Firmennamen verwendet und hat daher verschiedene Bezeichnungen wie kaufmännisches Und-Zeichen oder Kaufmanns-Und. Man kennt es aber auch unter dem Begriff “ampersand”.
Ursprung und Entwicklung des Und-Zeichens
Das Und-Zeichen ist eine Ligatur, also eine Verbindung der Buchstaben “e” und “t” zu einer Glyphe. Es entstand aus der lateinischen Bedeutung von “et”, was “und” bedeutet. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich daraus das &-Zeichen mit seinem eigenen Stil. Ursprünglich stand der linke Teil des Zeichens für ein großes oder kleines E und endete in einem vertikalen oder horizontalen Strich des kleinen t. Erste Ausprägungen des Zeichens gehen bis in die Spätantike zurück. Nach einer Pause während der Frakturschriften hat es seit dem 19. Jahrhundert seinen festen Platz in der typografischen Welt gefunden und wird zunehmend als ästhetisches Stilmittel verwendet.
Die verschiedenen Formen des Und-Zeichens
Die Form des Und-Zeichens variiert je nach Schriftart stark. Bei einigen Schriften kann man immer noch das “e” und “t” erkennen, während es in anderen Schriften weit von seiner Ursprungsform entfernt ist und nur im Kontext als &-Zeichen zu erkennen ist.
Das &-Zeichen bietet eine Überraschungsmoment, da es manchmal gar nicht vorhanden ist oder so gestaltet sein kann, dass es nicht zum Stil der restlichen Zeichen passt. Grafiker verwenden daher oft eine andere Schrift für das &-Zeichen, um eine optische Einheit zu schaffen.
Der Einsatz des Und-Zeichens
Das Und-Zeichen hat eine stärkere Wirkung als das einfache Wort “und”. Es wird laut Duden und der DIN-Norm nur bei Firmenbezeichnungen verwendet. Es dient dazu, mehrere Namen zu einem Firmennamen zusammenzufügen und dieses Konstrukt optisch zu unterstreichen. Beispiele dafür sind H&M, Villeroy & Boch, Miles & More, Peek & Cloppenburg, ace & tate, DOLCE & GABBANA und viele mehr. Auch Zeitschriften verwenden das Zeichen oft im Titel, wie zum Beispiel Computer & Automation, Essen & Trinken, Familie&Co oder Leben & Tod.
Eine Ausnahme bildet die Schreibweise “GmbH & Co. KG”. Hier handelt es sich nicht um einen Firmennamen, sondern um eine Rechtsform, bei der die Verwendung des &-Zeichens korrekt ist.
Wo das Und-Zeichen auch noch funktioniert
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Einsatzbereich des Und-Zeichens etwas erweitert. Es kann gegebenenfalls auch bei feststehenden Kombinationen wie B&B (für Bed and Breakfast) verwendet werden. Auch zur Verdeutlichung von Zusammengehörigkeiten bei Aufzählungen kann es sinnvoll sein, wie zum Beispiel “Kategorien Essen & Trinken und Draußen im Grünen”. Jedoch sollten Schreibweisen wie “Marketing & Sales” vermieden werden, da sie auf stilistisch unsicheren Boden führen.
Kein guter Stil
Obwohl das Und-Zeichen “und” bedeutet, sollte es nicht mit dem alltäglichen “und” in normalen Texten verwechselt werden. Es wird häufig in Überschriften, Titeln oder Verweisen verwendet, obwohl es dort fehl am Platz ist. Es wirkt nicht automatisch elegant und das Argument des Platzsparens zählt nicht. Das &-Zeichen hat eine andere Wirkung als das gewöhnliche “und”. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Begriffe davor und danach. Daher sollte es in Fließtexten komplett vermieden werden. Wenn Platz gespart werden soll, kann man das “und” mit einem “u.” abkürzen.
Das & als Schmuck
Neben dem Einsatz als kaufmännisches Und in Firmennamen gibt es noch einen weiteren großen Anwendungsbereich: als schmückendes Element. Je nach Schriftart hat das & Charme und Charakter und dient als typografischer Schmuck. Ein bekanntes Beispiel ist die Hochzeitseinladung von “Peter & Mary”. Während es hier inhaltlich noch nachvollziehbare Gründe geben kann, dient das &-Zeichen oft auch rein ästhetischen Zwecken.
Feinjustierung beim Und-Zeichen
Da es keine festen Regeln für den Einsatz des Und-Zeichens gibt und die Formen stark variieren, sollte man die Räume vor und nach dem Zeichen optisch abwägen. Wenn vor und nach dem Zeichen ein Wort steht, sollte ein Leerzeichen verwendet werden, um ungewollte Zeilentrennungen zu vermeiden. Handelt es sich jedoch nur um einen Buchstaben vor und nach dem &, kann man auch ohne Abstand arbeiten. Bei der Verwendung des Und-Zeichens als schmückendes Objekt sollte die Platzierung anhand ästhetischer Kriterien erfolgen.
