Das US-amerikanische Schulsystem: Ein Überblick

Das US-amerikanische Schulsystem: Ein Überblick

Das Schulsystem in den Vereinigten Staaten unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich vom deutschen Modell. In den USA beginnen Kinder im Alter von 5 oder 6 Jahren die Schule und sind je nach Bundesstaat bis zum 16. bzw. 18. Lebensjahr schulpflichtig. Dabei haben Kinder unter 5 Jahren die Möglichkeit, eine “Nursery School” oder “Preschool” zu besuchen, eine Art Vorschule.

Die verschiedenen Schulstufen:

Die Grundschule in den USA wird als “Elementary School” bezeichnet und dauert 6 Jahre. Das erste Jahr an der Elementary School wird als “Kindergarten” bezeichnet. Anschließend wechseln die Schüler zur “Middle School” oder “Junior High School” für 3 Jahre. Danach gehen sie zur “Senior High School”. In einigen Bundesstaaten müssen die Schüler bis zum 18. Lebensjahr die High School besuchen, während in anderen Bundesstaaten bereits mit 16 oder 17 Jahren ein Schulabschluss möglich ist.

Unterricht und Fächerangebot:

An der Elementary School liegt der Schwerpunkt auf den Grundlagen wie Rechnen, Lesen und Schreiben. Die Klassen bestehen in der Regel aus 20 bis 30 Schülern. An der Junior und Senior High School werden neben den Grundfächern wie Englisch, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Geschichte auch weitere Fächer wie Kunst, Fremdsprachen und Informatik angeboten. Besonders wichtig ist der Sport, und viele Schüler engagieren sich in einem Sportclub.

Schulnoten und Bewertung:

Anders als in Deutschland werden in den USA keine Zahlen für die Bewertung der Leistungen verwendet, sondern Buchstaben. Die Noten reichen von A (sehr gut) über B (gut), C (befriedigend), D (knapp durchgefallen) bis hin zu E (nicht bestanden) und F (nicht bestanden). Noten schlechter als C gelten normalerweise als “nicht bestanden”. Zusätzlich können die Noten mit einem Plus (+) oder Minus (-) differenziert werden.

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Verschiedene Schularten:

Die meisten Schüler in den USA besuchen staatliche Schulen, die über Steuergelder finanziert werden und somit keine Schulgebühren erheben. Etwa 10% der Schüler besuchen jedoch private Schulen, für die eine jährliche Gebühr zu entrichten ist. Des Weiteren besteht in den USA die Möglichkeit des “Homeschooling”, also des Unterrichts zu Hause. Etwa 1-2% der amerikanischen Eltern entscheiden sich für diese Option aus verschiedenen Gründen wie religiösen Ansichten, besonderen Bedürfnissen der Kinder oder Problemen in herkömmlichen Schulen. Es gibt jedoch auch Kritik am Homeschooling, da befürchtet wird, dass soziale Kompetenzen vernachlässigt werden könnten oder dass unzureichend qualifizierte Eltern als Lehrer fungieren.

Schuluniformen und Kleiderordnung:

Im Gegensatz zu vielen deutschen Schulen sind Schuluniformen in den USA nicht üblich. Dennoch haben einige Schulen eine Kleiderordnung (dress code), die vorschreibt, welche Art von Kleidung in der Schule erlaubt ist und welche nicht. Einige Privatschulen haben jedoch begonnen, Schuluniformen einzuführen, um beispielsweise Markenzwang zu vermeiden und die Disziplin zu fördern.

Das US-amerikanische Schulsystem bietet Schülern eine Vielzahl von Möglichkeiten und eine breite Fächerauswahl. Es gibt jedoch auch Unterschiede und kontroverse Diskussionen bezüglich der Schulpflicht, des Unterrichts zu Hause und der Bewertungssysteme.