Das Vaterunser ist ein Gebet, das Christen auf der ganzen Welt miteinander verbindet. Es wird von 2,5 Milliarden Menschen gesprochen und stammt aus der Bibel, überliefert von Jesus selbst.
Vater unser – ein Gebet mit Geschichte
Wenn Jesus gebetet hat, geschahen Wunder. Ein kurzes Gebet heilte Kranke, erweckte Tote zum Leben und befreite Besessene. Durch die Verbindung zu seinem Vater gewann Jesus die Energie für seinen Alltag und die Kraft, einen qualvollen Tod zu erleiden. Mit dem Vaterunser zeigt Jesus, wie diese Treue möglich wird: Durch ein vertrauensvolles und regelmäßiges Gespräch mit dem Vater, dessen “Wille geschehen soll”.
Das Vaterunser – bekannt, aber selten verinnerlicht
In Deutschland kennen mehr Menschen das Vaterunser auswendig als den Text der Nationalhymne. Doch oft bleiben die Worte unpersönlich und distanziert. Was beten Christen eigentlich? Und was kann es persönlich bedeuten? Das Vaterunser ist ein guter Einstieg ins Gebetsleben. Es gibt uns die Worte vor und umfasst jeden Bereich unseres Lebens. Gott zeigt sich als Fürsorger für unser ganzes Leben.
Das Vaterunser ist ein Geschenk, wenn uns die Worte fehlen. Online gibt es Gebetsangebote wie amen.de, bei denen Christen stellvertretend mitbeten können.
Autorin Carolin Schanz ist dankbar für das Vaterunser. Es gibt ihr Worte, wenn sie selbst keine mehr findet.
Übung: Eine Woche betend unterwegs mit dem Vaterunser
Möchtest du einen neuen Zugang zu diesem vertrauten Gebet finden? Versuche dich den Worten Jesu als “Häppchen” zu nähern.
Tag 1, Sonntag: Vater unser im Himmel
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Übung 1: Gott im eigenen Vater entdecken
Sammle schöne Erinnerungen an deinen Vater. Was fällt dir ein? Welche Charaktereigenschaften konntest du an deinem Vater erleben? Schreibe oder male sie auf. Was sagt das über Gott aus? -
Übung 2: Beten
Wiederhole immer wieder das Gebet “Unser Vater im Himmel”. Was löst das in dir aus?
Tag 2, Montag: Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
- Übung: Den Himmel ins Haus holen
Gehe durch deine ganze Wohnung und bete währenddessen. Was fällt dir auf? Was bewegt dich in den einzelnen Räumen? Was möchtest du dort festhalten?
Tag 3, Dienstag: Unser tägliches Brot gib uns heute
- Übung: Bedürfnisse wahrnehmen
Mache eine Liste mit allen Bedürfnissen, die du heute hast. Betest du: “Unser tägliches Brot gib uns heute”. Gehe diese Liste abends durch und danke für jedes gestillte Bedürfnis.
Tag 4, Mittwoch: Und vergib uns unsere Schuld
- Übung: Schuld anschauen und loslassen
Suche dir einen Stein, der in deine Hosentasche passt und steht für die Last der Sünde. Erinnere dich immer wieder an das Gebet: “Vergib mir meine Schuld”. Was ist deine Schuld? Wo wirst du schuldig?
Tag 5, Donnerstag: Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
- Übung: Anderen vergeben
Bekunde morgens deine Bereitschaft, allen zu vergeben, die dir heute begegnen. Mache eine Liste der Menschen, die dir begegnen, und sage über jeden aus: “So wie Gott mir vergeben hat, möchte ich auch dir heute vergeben.”
Tag 6, Freitag: Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen
- Übung: Fastentag
Verzichte heute bewusst auf etwas, das dir wichtig ist. Übe dich in Treue und Durchhaltevermögen. Bete immer wieder: “Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.”
Tag 7, Samstag: Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
- Übung: Reflektion
Nimm dir Zeit, um über die Woche nachzudenken. Was hat Gott dir geschenkt? Mit einem langsamen und bewusst gesprochenen Vaterunser endet die Woche.
Fazit
Das Vaterunser verbindet Christen auf der ganzen Welt. Es ist ein Gebet mit großer Bedeutung und gibt uns einen Wegweiser für unser eigenes Gebetsleben. Durch die Übungen kannst du einen neuen Zugang zu diesem Gebet finden und dich persönlich damit auseinandersetzen.
Dieser Artikel wurde von Carolin Schanz verfasst und gibt ihre persönlichen Erfahrungen und Einsichten wieder.