Ein Leben im eigenen Wohnmobil klingt für viele Menschen nach einem Traum von Freiheit, Abenteuer und günstigen Kosten. Doch wie realistisch ist die Idee vom Dauercamping wirklich? In diesem Artikel erfährst du, für wen diese Lebensweise infrage kommt, welche Nachteile es gibt und mit welchen Kosten du rechnen musst!
Was ist Dauercamping?
Camping ist für viele Deutsche eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Ob mit Freunden, der Familie oder alleine – das Übernachten in Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil ist ein einfaches und meist günstiges Vergnügen. Dauercamper gehen jedoch einen Schritt weiter: Sie verlegen ihren Lebensmittelpunkt für längere Zeit auf einen Campingplatz. Doch Dauercamping ist kein klar definierter Begriff. Es gibt verschiedene Formen und jeder hat seine eigenen Gründe.
Arten von Dauercamping
Saison Camping
Die gängigste Form des Dauercampings ist das sogenannte “Saison-Camping”. Dabei lebt man eine Saison lang, meist den Sommer, auf einem Campingplatz. Sobald es kalt wird, ziehen die Camper zurück in ihr reguläres Zuhause.
Wochenend-Camping
Eine andere Form ist das Wochenend-Camping, das manchmal auch zum Dauercamping gezählt wird. Hier mietet man einen Stellplatz auf einem Campingplatz, um dort die Wochenenden und Urlaube zu verbringen.
Echtes Dauercamping
Die intensivste Form ist der Umzug ins eigene Wohnmobil oder Wohnwagen. Es gibt sogar stillgelegte Fahrzeuge mit Anbauten, Gartenzaun und Co., die als Dauercamping-Unterkünfte dienen. Ob du dein Fahrzeug abmeldest oder nicht, und wie viel Energie du in den Ausbau steckst, bleibt dir überlassen – beim Dauercamping gibt es viele Möglichkeiten.
Versicherung beim Dauercamping
Welche Versicherung du für das Dauercamping benötigst, hängt davon ab, ob dein Wohnort als Wohnmobil oder Wohnwagen zugelassen ist. Wenn ja, kommen die Kosten einer Wohnmobilversicherung auf dich zu. Eine Campingversicherung kann ebenfalls sinnvoll sein, da sie dein Hab und Gut vor typischen Schäden schützt. Wenn du dein Wohnmobil vollständig abmeldest, ist keine Kfz-Haftpflicht oder Wohnmobilversicherung mehr nötig. Stattdessen solltest du eine Dauercamping-Versicherung abschließen, die auch feste Anbauten, Strom- und Wasserleitungen abdeckt.
TÜV und Steuern beim Dauercamping
Wenn du dein Wohnmobil oder Wohnwagen für das Dauercamping nutzt, ist eine regelmäßige TÜV-Prüfung erforderlich. Für die Nutzung auf deutschen Straßen musst du außerdem Kfz-Steuer zahlen. Die Gasprüfung ist keine Voraussetzung für die TÜV-Plakette, kann aber im Falle eines Unfalls relevant sein. Entscheidest du dich für eine vollständige Abmeldung deiner Behausung, entfällt sowohl die Steuer als auch der TÜV-Besuch. Die Möglichkeit, abgemeldete Fahrzeuge auf deinem Wunschplatz abzustellen, erfährst du bei der Verwaltung des Dauerstellplatzes. Beachte jedoch, dass du dein Fahrzeug später wieder anmelden musst, und eventuell eine neue Wohnmobil-Zulassung beantragen und den TÜV vorführen musst. Eine vollständige Abmeldung sollte daher wohlüberlegt sein.
Regeln beim Dauercamping
Ein Dauerstellplatz für dein Wohnmobil oder Wohnwagen befindet sich in der Regel auf einem Privatgelände, das dem Campingplatz-Inhaber gehört. Somit unterliegst du den dort geltenden Regeln. Die Verwaltung kann beispielsweise über das Besuchsrecht entscheiden, und es können Vorgaben bezüglich der Gestaltung deiner Parzelle bestehen. Auch die Pflege deines Stellplatzes liegt in deiner Verantwortung, dazu gehört beispielsweise das Rasenmähen oder Schneeräumen. Es ist auch wichtig, den Unterbau zu beachten, um ein Einsinken zu vermeiden.
Vor- und Nachteile des Dauercampings
Das Dauercamping bietet einzigartige Vorzüge, wie beispielsweise niedrigere Kosten im Vergleich zu Haus oder Wohnung, Freiheit und Flexibilität sowie gut ausgestattete Campingplätze mit vielen Annehmlichkeiten. Es herrscht oft eine enge Gemeinschaft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Campern.
Auf der anderen Seite gibt es auch Nachteile wie begrenzten Platz und wenig Stauraum, viele Vorschriften der Campingplätze und Behörden sowie hohe Kosten für Wohnwagen/Wohnmobil und Ausstattung.
Fazit
Das Leben im eigenen Wohnwagen oder Wohnmobil hat einen besonderen Reiz. Viele begeisterte Dauercamper möchten die Freiheit und Spontanität nicht mehr missen. Es ist jedoch keine Entscheidung, die automatisch für jeden sinnvoll ist. Ob sich das Dauercamping finanziell und persönlich lohnt, hängt von der individuellen Persönlichkeit und den eigenen Zielen ab. Man profitiert von vergleichsweise niedrigen Kosten und der Möglichkeit, jederzeit einen neuen Standort anfahren zu können. Doch man muss sich mit dem begrenzten Platzangebot und den vielen Vorschriften arrangieren. Entscheide selbst, ob das Dauercamping das Richtige für dich ist.