DeLonghi Magnifica Start: Der beste günstige Kaffeevollautomat?

DeLonghi Magnifica Start Test: ECAM222.60.BG Kaffeevollautomat als Günstig-Könner?

Seit über zehn Jahren hat der DeLonghi Magnifica S in meinem Kaffeevollautomaten-Test stets die Pole Position eingenommen. Er ist der beste günstige Kaffeevollautomat, der beste Kaffeevollautomat unter 300 Euro und das Maß aller Dinge in Bezug auf ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Maschine beweist, dass wir für einen perfekten Espresso keine ausgefallenen Technologien benötigen. Es genügen eine ausreichende Anzahl von Mahlgradstufen und eine anständige Brühtemperatur.

Mit der Magnifica-Start-Reihe möchte DeLonghi nun dem Einsteiger-Kaffeeautomaten neues Leben einhauchen. Dabei steht die Milchschaumfunktion im Fokus.

Der DeLonghi Magnifica Start ECAM 222.60.BG ersetzt die Dampfdüse durch einen automatischen Milchaufschäumer und ist damit in seiner Preisklasse einzigartig.

Im Vergleich zum DeLonghi Magnifica Start ECAM220.31.SB oder anderen DeLonghi-Modellen wird jedoch schnell klar, dass die Italiener offensichtlich nicht genau wissen, wie sie einen Einsteiger-Kaffeevollautomaten definieren sollen.

Beeinträchtigt das die Leistung der Maschine? Auf keinen Fall. Ihr werdet mit dem Kaffeevollautomaten zufrieden sein. Aber seid ihr genauso zufrieden wie mit dem Magnifica S? Das ist die zentrale Frage in diesem Testbericht – und in meinem Video.

Die Start-Serie im Überblick

Früher war es einfach, einen Einsteiger-Kaffeevollautomaten von einer Magnifica-S-Maschine zu unterscheiden. Mittlerweile müssen wir nicht nur die Start-Serie von anderen DeLonghi Kaffeevollautomaten unterscheiden, sondern auch untereinander. Es gibt nun zwei Modellstufen:

  • ECAM220.22.GB
  • ECAM220.80.SB
  • ECAM220.21.B
  • ECAM220.31.SB
  • ECAM222.60.BG
  • ECAM220.21.BG
  • ECAM222.20.B
  • ECAM220.61.W
  • ECAM220.21.WW
  • ECAM220.20.W
  • ECAM220.30.SB

Die Modellnummer gibt Aufschluss über die Funktionen und die Farbe der Maschine. B steht für “Black” oder Schwarz, WW steht für Allwhite, usw.

Je höher die Zahl hinter ECAM, desto höher die Klasse. Die hinteren Zahlen geben unter anderem die einzelnen Funktionen der Maschine an.

Das bieten alle Magnifica Start Vollautomaten

Abgesehen vom automatischen Milchaufschäumen und einigen spezifischen Getränkeoptionen bieten alle Start-Geräte dieselben Features und nutzen den gleichen Brühvorgang.

Diese Eigenschaften mögen im Vergleich zu anderen Kaffeevollautomaten bescheiden wirken, aber sie sind tatsächlich alles, was wir für einen guten Geschmack benötigen.

Das neueste Modell oder nicht: ECAM220.31.SB vs. ECAM222.60.BG

Die Vorteile und Nachteile eines automatischen Milchaufschäumers müssen sicherlich nicht erklärt werden.

Auf der einen Seite müsst ihr euch nicht mehr um euren Cappuccino oder Latte kümmern, sondern nur Milch nachgießen. Auf der anderen Seite habt ihr kaum Einfluss auf die Konsistenz oder die Temperatur.

Sobald eine Maschine automatisch Milch aufschäumt, erhöht das den Preis und macht die Reinigung etwas komplizierter.

Der Wettkampf um den Milchschaum wird jedoch besonders interessant, wenn sich zwei eigentlich identische Geräte aus derselben Klasse in diesem Punkt gegenüberstehen.

ECAM220.31.SB ECAM222.60.BG
Farbe: Silber-Schwarz Schwarz-Grau
Gehäuse: Kunststoff lackiert Kunststoff
Getränke auf Knopfdruck: Espresso, Kaffee, Long Coffee, Doppio Cappuccino, Espresso, Kaffee, Heißwasser
Milchschaum: Manuell Automatisch
Nur Milchschaum beziehen: Ja Nein
Temperatur: Nein Ja (3)
Preis beim Hersteller: 380 Euro 500 Euro
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Alle anderen Merkmale sind identisch, von der Brüheinheit bis zum Wassertank. Die wichtigste Frage ist natürlich, ob der Aufpreis von 120 Euro für automatischen Cappuccino gerechtfertigt ist.

Die Antwort darauf zeigt sich am besten, wenn wir den Magnifica Start Kaffeevollautomat mit funktional ähnlichen DeLonghi-Modellen vergleichen.

DeLonghi Magnifica Evo vs. Start: Neustart in kompakterem Format

Wer im Start-Kaffeevollautomat eine kompaktere Version des DeLonghi Magnifica Evo Milk ECAM 290.81.TB erkennt, liegt nicht falsch.

Ich finde die Evo-Maschine wirklich gut und empfehle sie nicht nur offiziell, sondern auch im Freundeskreis. Viele haben damit großartige Erfahrungen gemacht. Aber was für uns am wichtigsten ist: Kann sie mehr als der neue Magnifica Start Kaffeevollautomat?

Ich glaube, dass DeLonghi die Evo-Klasse komplett ersetzt und sämtliche Funktionen in die neue Start-Reihe überträgt. Nur eben in kompakterer und leichterer Form. Und der offizielle Preis ist bei beiden Klassen fast identisch.

Ein kompakter Kaffeevollautomat, der dennoch viel leistet, ist immer von Vorteil – nicht nur in der Single-Küche.

Magnifica Start vs. Magnifica S: Klassiker oder Neuauflage?

Ohne einen Vergleich zwischen Vorgänger und Upgrade können wir diesen Testbericht nicht durchführen. Denn die Bewertung des Magnifica Start muss sich immer mit der Bewertung des DeLonghi ECAM 22.110.B Kaffeevollautomaten messen lassen.

Hier haben wir zwei identische DeLonghi Kaffeevollautomaten vor uns, aber das Start-Design wirkt insgesamt moderner als der Magnifica-S-Look. Das liegt nicht zuletzt an dem Touch-Bedienfeld mit Direktwahltasten. Im Gegensatz dazu wurden die Drehregler des S-Vollautomaten zugunsten einer eindeutigen Symbolik aufgegeben. Es gibt keine App oder ein Display.

Auch hier haben wir vor uns zwei Maschinen mit identischen Kernfunktionen. Allerdings hat die Start-Maschine einige Neuerungen, die nicht unbedingt nach meinem Geschmack sind.

Magnifica Start Magnifica S
Bedienung: Touch-Bedienfeld mit Direktwahltasten Direktwahltasten und Drehschalter
Kaffeegetränke auf Knopfdruck: Espresso, Kaffee, Long Coffee, Doppio, Americano, Heißwasser (je nach Ausführung) Espresso, Kaffee, Doppio, Heißwasser
Kaffeestärke: 3-stufenlos 4 Stufen
Temperatur: Nein 4 Stufen
Gewicht: 8,8 kg 9 kg
Maße (H x B x T): 35,0 x 24,0 x 44,0 cm 34,0 x 23,0 x 43,0 cm

Die Einschränkungen bei Temperatur und Kaffeestärke sind zwar nicht so wichtig wie der optimale Mahlgrad oder die besten Bohnen. Aber die Tatsache ist, dass der “alte” Magnifica S aufgrund dieser Freiheiten seit Jahren in meiner Testreihe alle anderen Geräte derselben Preisklasse übertrifft. Denn er kann praktisch jeden Geschmack in die Tassen oder eure doppelwandigen Gläser zaubern. Beim Magnifica Start-Kaffeevollautomat müsst ihr der Maschine eher vertrauen.

Weitere Magnifica Start Modelle im Schnellüberblick: Mehr oder weniger Kaffee

Bevor wir uns endlich dem eigentlichen Test widmen, möchte ich euch schnell die grundlegenden Unterschiede zwischen den Dampfdüsen-Start-Vollautomaten zeigen. DeLonghi hat hier eine ziemlich seltsame Entscheidung getroffen:

Je nach Farbe und Modellversion erhaltet ihr jeweils eine andere Tastenkombination für bestimmte Kaffeespezialitäten. Das ergibt überhaupt keinen Sinn, da alle Versionen im Grunde genommen nichts weiter sind als Wasser-Espresso-Mischungen in einem anderen Verhältnis.

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ECAM222.20.B ECAM220.22.GB ECAM220.20.W ECAM220.31.SB
Farbe: Schwarz Schwarzgrau Weiß Silberschwarz
Espresso: ++++ +++ ++
Kaffee: +++ +++ ++ +
Americano: – +
Long Coffee: + +++ +
Doppio: – +
Dampf: +++ +++ +++

DeLonghi Magnifica Start einstellen: Erfahrungen unnötig?

Trotz des Upgrades hat sich DeLonghi an eine goldene Regel gehalten: Never change a running coffee machine. Wenn ihr bereits eine Magnifica S bedient habt, müsst ihr euch nur an das Touch-Bedienfeld oder einen Tastendruck gewöhnen. Selbst mit automatischem Milchaufschäumer ändert sich nur wenig. Und das ist auch gut so.

Die Bedienungsanleitung ist eine gute Hilfe für jeden Start-Kaffeevollautomaten, da sie sich definitiv an Leute richtet, die ein Kegelmahlwerk nicht von einem Wassertank unterscheiden können.

Mahlwerk & Lautstärke

Mit 13 Stufen in einem langlebigen Kegelmahlwerk aus Edelstahl sind die italienischen Einsteigermaschinen praktisch einzigartig in ihrer Klasse. Nur Philips Kaffeevollautomaten mit Keramikmahlwerk und zwölf Stufen können da mithalten.

Leider schneidet der Start-Kaffeevollautomat in einem Punkt nicht so gut ab: Die Lautstärke ist nicht nur objektiv höher als die der Magnifica S. Auch die Geräuschqualität lässt zu wünschen übrig.

Der Kaffeevollautomat würde im “Schlafendes-Baby”-Test nicht bestehen. Dafür ist die eigentliche Zubereitung umso leiser, was den Gegensatz zum Mahlwerkkrach noch deutlicher macht.

Wie wir es bereits von der Magnifica S kennen, sind die feinsten Mahlgradeinstellungen auch beim Start-Gerät “unbrauchbar”. Der Kaffee fließt dann nur noch zögerlich aus dem Auslass, Pumpe und Brühgruppe sind überfordert. Ab Stufe 3 ändert sich das jedoch.

Espresso & Kaffee einstellen

Jedes Getränk lässt sich vor der Zubereitung nach eurem Geschmack individualisieren. Stellt die Kaffeemenge am besten höher ein (Stufe 2 von 3) und regelt den Espresso oder den Kaffee auf 40 bzw. 120 Milliliter. Das könnt ihr einfach durch einen langen Tastendruck auf das jeweilige Getränk einstellen.

Wenn die LED-Anzeige blinkt, beginnt die Zubereitung. Sobald die gewünschte Menge in der Tasse erreicht ist, drückt ihr die Taste erneut. Danach wird die Füllmenge gespeichert.

Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, könnt ihr Menge und Gewicht gleichsetzen. Zum Beispiel 40 Gramm Espressobohnen für 40 Milliliter in der Tasse. Drückt die Taste immer, bevor die gewünschte Menge erreicht ist – Vollautomaten brauchen immer einen Moment.

Bei der Dampfdüsen-Version gibt es keine Möglichkeit, die Getränketemperatur anzupassen. Ihr müsst die Tasse jedoch nicht unbedingt vorwärmen. Jedes Getränk kommt dampfend aus dem Auslass. Bei einem Vollautomaten stehen euch wiederum drei Einstellungen zur Verfügung.

Milchschaum einstellen

Bei einer manuellen Dampfdüse gibt es nicht wirklich etwas einzustellen. Stellt jedoch sicher, dass ihr vor dem ersten Bezug einen Pitcher bereitstellt und die Milch oder Milchalternative ausreichend abkühlt. Bereitet außerdem einen sauberen Lappen vor, der ausschließlich für den Milchaufschäumer bestimmt ist.

Bei der Version mit automatischer Milchkaraffe könnt ihr die Gesamtmenge des Cappuccinos anpassen. Wenn ich das in der Anleitung richtig verstanden habe, schäumt die Karaffe so viel Milch auf, bis sie leer ist oder ihr den Vorgang abbrecht.

Daher gibt es auch eine Skala, die euch beim Portionieren helfen soll. Stimmt das? Hinterlasst mir in den Kommentaren unbedingt eine Nachricht, wenn ihr das neue Gerät habt!

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Espresso & Kaffee: Ein Upgrade für die Bewertung

Im ersten Magnifica-Test war ich vom Espresso samt Crema begeistert, während der Kaffee etwas zu wässrig und geschmacklos war. Egal welche Bohnen und Einstellungen ich verwendet habe.

Beim Magnifica Start kann ich behaupten, dass meine Kaffeebohnen einfach mehr Aroma entwickeln und den Kaffee aufwerten. Aber es wurde offenbar auch im Inneren der Maschine nachgebessert: Der Kaffee hat jetzt mehr Kraft, der Espresso sowieso.

Ich vermute, dass dies auf ein verbessertes Zusammenspiel von Brühgruppe, Pumpe und Mahlwerk sowie eine bessere Qualität einiger Teile zurückzuführen ist. Aber am Ende sind es sicher auch die hochwertigen Bohnen.

Milchschaum: Automatisch oder manuell?

Zum automatischen Milchschaum kann ich leider nichts sagen. Da wir jedoch bereits die Milchkaraffe im Evo-Modell getestet haben, gehe ich von einem hervorragenden Ergebnis aus.

Der manuelle Milchschaum sprudelt zwar nicht so stark wie bei einem Profi-Modell, reicht aber aus, um Cappuccino oder Latte Macchiato mit schönem Milchschaum in individueller Menge zuzubereiten.

Wichtig ist nur, dass ihr ein geeignetes Gefäß zum Aufschäumen verwendet, die Dampflanze nach der Zubereitung sofort reinigt und mit Dampf “durchpustet”.

Wenn ihr lernen möchtet, wie ihr Milchschaum mit dem manuellen Milchschäumer des Magnifica Start herstellt, schaut euch mein Video-Tutorial an.

Reinigung: Benutzerfreundlichkeit trotz Zusatzaufwand

Je kompakter die Maschine, desto einfacher die Reinigung? Ja und nein. Die kleineren Maße bedeuten zwar, dass die Abtropfschale oder der Wassertank öfter gespült werden müssen und theoretisch sauberer bleiben sollten.

Gleichzeitig müsst ihr bei der Reinigung des Magnifica Start etwas vorsichtiger vorgehen und auf bestimmte Stellen achten.

Den Wassertank, die Abtropfschale und den Tresterbehälter könnt ihr bequem von vorne entnehmen. Laut Anleitung darf die Abtropfschale in die Spülmaschine gestellt werden, während der Wassertank, der Behälter für die Kaffeesatzreste und die Brühgruppe nur von Hand gereinigt werden dürfen. Das sollte jedoch keine Überraschung sein.

Die Brühgruppe ist etwas speziell: Ihr nehmt sie nicht als ganzes heraus, sondern es gibt eine Teileinheit, die in der Maschine verbleibt. Das hat jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Funktion. Allerdings müsst ihr die Maschine innen gründlicher reinigen als sonst.

Welche Magnifica Start Maschine soll ich nun kaufen?

Nachdem ich mir alle verfügbaren DeLonghi Magnifica Start-Geräte noch einmal genauer angesehen und sie mit meinen Daten und Bewertungen aus dem Kaffeevollautomaten-Test von 2023 verglichen habe, bin ich zu einem klaren Urteil gekommen:

Es gibt keinen Grund, Modelle mit manuellen Milchschaum wie den DeLonghi Magnifica Start ECAM 220.31.SB zu kaufen. Sobald wir jedoch automatischen Cappuccino haben und zu Modellen wie dem DeLonghi Magnifica Start ECAM 222.60.BG kommen, sieht die Situation anders aus:

Obwohl die stärkeren Start-Geräte im Vergleich sowohl zu den anderen DeLonghi-Modellen als auch zum DeLonghi Magnifica S den Kürzeren ziehen, stimmen Preis und Leistung. Ihr erhaltet das Beste aus der Welt der günstigen DeLonghi-Vollautomaten, ohne es zu kompliziert zu machen.

Wenn ihr zum ersten Mal einen günstigen Kaffeevollautomaten in Erwägung zieht und nach anständiger Qualität, intuitiver Bedienung und einer guten Auswahl an Getränken sucht, ist jedes Start-Modell eine Empfehlung.

Denn sie beweisen alle einmal mehr, dass ein Vollautomat weder ein Display noch eine App noch mehr als Cappuccino benötigt, um seiner Klasse gerecht zu werden. Achtet beim Kauf nur darauf, welches genaue Modell angeboten wird.

Der Magnifica Start wird zwar nicht zum neuen Preis-Leistungs-Sieger oder zum König der Einsteigerklasse, aber das liegt einzig und allein am Lärm aus dem Mahlwerk.

Welches Magnifica Start Modell möchtet ihr haben – mit oder ohne automatischem Cappuccino? Ich freue mich auf eure Kommentare!

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