Dendritische Zelltherapie: Eine innovative Behandlungsmethode bei Tumoren

Tumorbehandlung mit dendritischen Zellen

Die Behandlung von Tumoren ist in der Medizin ein bekanntes Thema. Seit einigen Jahren findet die dendritische Zelltherapie auch in der Tiermedizin Anwendung. Doch was verbirgt sich hinter dieser innovativen Behandlungsmethode?

Das Wunderwerk der dendritischen Zellen

Dendritische Zellen sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems sowohl beim Menschen als auch bei Tieren. Ihre Aufgabe besteht darin, Infektionserreger oder Krebszellen im Körper zu erkennen. Sobald sie einen Eindringling oder eine entartete Tumorzelle entdeckt haben, präsentieren sie diese anderen Zellen des Immunsystems. Diese übernehmen dann die Bekämpfung des “Fremdkörpers”.

Wenn das Immunsystem versagt

Bei der Entstehung eines Tumors hat das Abwehrsystem aufgrund bestimmter Mechanismen versagt. Der Tumor hat es geschafft, sich für das Immunsystem “unsichtbar” zu machen, wodurch die Abwehrzellen den Tumor nicht mehr als Feind erkennen. Dadurch kann sich der Tumor ungehindert ausbreiten.

Eine Lösung: Die dendritische Zelltherapie

Die dendritische Zelltherapie bietet eine vielversprechende Lösung zur Behandlung von Tumoren. Dabei werden im Labor dendritische Zellen aus dem Blut des erkrankten Tieres gezüchtet. Diese “frischen” Zellen sind noch nicht vom Tumor beeinflusst worden und können nach der Injektion in die Tumorregion den Tumor für das Immunsystem sichtbar machen. Das Immunsystem kann dann seiner Arbeit nachgehen und versuchen, den Tumor zu bekämpfen.

Die Behandlung besteht in der Regel aus drei Sitzungen im Abstand von vier Wochen. Nach dieser intensiveren Phase werden einmalige Wiederholungsinjektionen im Abstand von einem halben Jahr durchgeführt. Die dendritischen Zellen müssen für jede Behandlung frisch aus dem Blut des Tieres gewonnen werden.

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Ein erfolgreiches Beispiel: Labrador “Luke”

Ein beeindruckendes Beispiel für die Wirksamkeit der dendritischen Zelltherapie ist der Fall des Labradors “Luke”. Bei ihm wurde ein bösartiger Tumor an der Innenseite der rechten Lippe diagnostiziert, der bereits Metastasen gebildet hatte. Nach der Entfernung des Tumors entschieden sich die Besitzer für eine Behandlung mittels dendritischer Zellen. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Der vergrößerte Lymphknoten schrumpfte bereits nach der zweiten Injektion und der Tumor kam nicht wieder. Luke vertrug die Behandlung gut und hatte keinerlei Nebenwirkungen. Er lebte noch weitere drei glückliche Jahre, bevor er an altersbedingten Erkrankungen verstarb.

Ein vielversprechender Ansatz

Die dendritische Zelltherapie ist kein Allheilmittel, aber bei bestimmten Tumorerkrankungen hat sie sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Die hohen Kosten für die Herstellung der dendritischen Zellen im Labor sind oft ein Hindernis für die Durchführung dieser Behandlungsmethode. Jedoch übernehmen bereits einige Tierkrankenkassen die Kosten in speziellen Fällen.

Die dendritische Zelltherapie ist ein vielversprechender Ansatz in der Behandlung von Tumoren bei Tieren. Sie bietet eine innovative Möglichkeit, das Immunsystem bei der Bekämpfung von Tumoren zu unterstützen und kann somit zu einer verbesserten Lebensqualität für erkrankte Tiere führen.

Tumorbehandlung mit dendritischen Zellen