Deniz Aytekin ist ein herausragender Schiedsrichter, der im Sommer seine Fähigkeiten auf dem Fußballplatz unter Beweis stellt. Mit türkischen Wurzeln und einer deutschen Karriere hat er sich einen Namen gemacht. Erfahren Sie hier mehr über den Werdegang und die Erfolge dieses außergewöhnlichen Schiedsrichters.
Türkische Wurzeln, deutsche Karriere
Deniz Aytekin wurde in Nürnberg geboren und hat türkische Eltern. Obwohl er in Deutschland aufgewachsen ist, verbindet ihn sein Name mit seinen türkischen Wurzeln. Aytekin betrachtet Nürnberg als seine Heimat und hat hier sowohl beruflich als auch privat sein Glück gefunden. Nach dem Studium gründete er ein erfolgreiches Internet-Unternehmen mit über 90 Mitarbeitern. Seine Karriere verlief nicht immer geradlinig, aber diese Umwege haben ihn geprägt und zu dem Schiedsrichter gemacht, der er heute ist.
In Tuchfühlung mit den großen Schiris
Schon früh zeigte Deniz Aytekin Interesse am Fußball. Zunächst spielte er selbst als Feldspieler beim ASV Zirndorf, einem Verein vor den Toren Nürnbergs. Dort kam er auch zum ersten Mal mit dem Schiedsrichterwesen in Berührung. Ein ehemaliger Bundesliga-Schiedsrichter, Manfred Dölfel, erkannte sein Talent und förderte ihn. Aytekin hatte die Möglichkeit, bei Spielen der Top-Schiedsrichter wie Hellmut Krug, Markus Merk und Bernd Heynemann mitzuerleben.
Die “No Name-Pfeife” auf dem Weg nach oben
Deniz Aytekin hatte früh ambitionierte Ziele. Mit seinem Ehrgeiz und dem ständigen Streben nach Verbesserung schaffte er es schnell, als Schiedsrichter aufzusteigen. Sein Erfolgsgeheimnis: “Von Spiel zu Spiel denken – nie zufrieden sein und sich immer auch selbst kritisch hinterfragen.” Seine Karriere führte ihn bis in die Bundesliga, wo er wichtige Spiele leitet und die Verantwortung für die Spielleitung von 22 Spielern trägt. Aytekin hat noch viele weitere Ziele und wird seine Motivation wohl noch über die Bundesliga hinausführen.
Keine Sommerpause – und auch keine sportliche Betreuung vom DFB
Für einen Bundesliga-Schiedsrichter gibt es keine Sommerpause. Deniz Aytekin trainiert auch in der spielfreien Zeit intensiv, um fit für die neue Saison zu sein. Neben körperlichem Training betreibt er auch Videoanalyse, um seine Leistung zu verbessern. Die Anforderungen an einen Schiedsrichter sind enorm, da das Spiel immer schneller wird. Neben seinem anspruchsvollen Job als Schiedsrichter muss Aytekin auch seine Familie unterstützen. Die Balance zwischen Arbeit und Familie zu finden, ist eine große Herausforderung für ihn.
Weltschiedsrichter Schmidthuber als Mentor
Als junger Schiedsrichter steht Deniz Aytekin unter großem Druck. Ein Fehler kann seine Karriere beeinflussen. Deshalb hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ihm einen erfahrenen Mentor zur Seite gestellt – Aron Schmidthuber, ein ehemaliger Weltschiedsrichter. Schmidthuber gibt Aytekin wertvolle Tipps und unterstützt ihn in der Vorbereitung auf die Spiele. Die mentale und psychologische Betreuung ist wichtig, um mit den emotionalen Belastungen und dem Druck umgehen zu können.
Niemals Bayern München und kein Spießrutenlauf durch Nürnberg
Als Schiedsrichter in der Bundesliga wird Deniz Aytekin gut bezahlt. Die Beleidigungen und der Druck von tausenden von Zuschauern sind jedoch nicht zu unterschätzen. Aytekin schätzt sich glücklich, dass er keine Einsätze südlich von Bayern bekommt, um hitzköpfigen Bayern-Managern und einem möglichen Spießrutenlauf in Nürnberg zu entgehen. Er hat die Unterstützung seiner Familie, Kinder und Freunde, die ihm in schwierigen Momenten Rückhalt geben.
Hitzköpfe, Rowdies, Witzbolde: Jeder Spieltag eine kleine Schule fürs Leben
Das Schiedsrichterwesen hat Deniz Aytekin viel beigebracht. Durch den Umgang mit verschiedenen Charakteren an jedem Spieltag hat er wichtige Lebenskompetenzen wie Entscheidungsfreudigkeit, Meinungsbildung und Menschenkenntnis entwickelt. Ein Schiedsrichter muss sich an Regeln halten, sich disziplinieren und strukturieren können. Aytekin empfiehlt jungen Menschen, sich der Schiedsrichterei anzuschließen, da sie von dieser vielfältigen Erfahrung profitieren können.
Sommerpause – zumindest für das Nervenkostüm
Trotz aller Herausforderungen und Anstrengungen schafft es Deniz Aytekin, nach einem Spiel möglichst unauffällig zu bleiben. Je weniger nach einem Schiedsrichter gesprochen wird, desto besser. In diesem Sinne bedeutet die Sommerpause auch eine kleine Erholung für das Nervenkostüm. Aytekin hat bisher alles gegeben und wird auch weiterhin einer der jüngsten und talentiertesten Schiedsrichter in seiner Zunft bleiben.