Wir alle nutzen täglich elektronische Geräte, aber nur wenige haben eine genaue Vorstellung davon, wie sie eigentlich funktionieren. Felix Hannemann hingegen war schon immer fasziniert von der Elektronik und hat sich entschieden, diesen Beruf zu erlernen. In seiner Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei der Firma Technisat in Schöneck (Sachsen) erzählt er von seinem Arbeitsalltag und warum ihn dieser Beruf so begeistert.
Warum habe ich diesen Beruf gewählt?
Schon als Kind hatte ich eine Affinität zur Technik. Ich hatte immer ein schnelles technisches Verständnis und habe sogar meine eigene Spielekonsole repariert. Es war mir früh klar, dass ich beruflich in Richtung Elektrotechnik gehen möchte.
Was mich an der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme besonders anspricht, ist die Arbeit mit Kleintechnik. Ich liebe es zu basteln, Geräte aufzuschrauben und detailliert zu arbeiten. Dies finde ich persönlich spannender als Haus- oder Betriebstechnik.
Technisat stellt komplette Geräte her, von Satellitenschüsseln über Radios und Receiver bis hin zu Smart-TVs. Mich hat gereizt, alle Schritte der Produktion sehen und begleiten zu können. Zudem zählt die Ausbildung zu den bestbezahltesten, was sie natürlich auch interessant macht.
Meine Aufgaben als Elektroniker
Als Elektroniker kümmern wir uns um die Anfertigung und Prüfung der Gerätekomponenten im gesamten Produktionsprozess. Das fängt bei der Leiterplatte an und geht bis zum Endgerät. Eine Leiterplatte ist das Herzstück eines Geräts, auf der alle Organe sind, die es zum Funktionieren und zum Leben bringen.
An einem typischen Arbeitstag repariere ich beispielsweise Leiterplatten. Ich überprüfe jedes Gerät, suche nach dem Fehler und tausche die defekten Bauteile aus, bis die Leiterplatte wieder funktioniert. Manchmal bekommen wir auch Leiterplatten von Fremdkunden geliefert, bei denen wir dann das fehlerhafte Teil austauschen müssen. Das kann monoton sein, aber grundsätzlich ist der Beruf sehr abwechslungsreich.
Es gibt auch eine Abteilung, in der wir Leiterplatten automatisch bestücken. Dort führe ich häufig die optische Kontrolle mit einer großen Maschine durch, die Fehler erkennt.
In der Berufsschule lernen wir allgemeinere Elektrotechnik. Im ersten Jahr geht es beispielsweise um Betriebstechnik, später spezialisieren wir uns immer weiter, sodass wir letztendlich jedes Gerät herstellen und reparieren können.
Herausforderungen und schöne Seiten des Berufs
Die schönste Seite meines Berufs ist gleichzeitig eine der herausforderndsten: Man trägt von Anfang an eine relativ große Verantwortung dafür, dass ein Gerät am Ende auch wirklich funktioniert. Wenn ein Fehler auftritt, suchen wir so lange nach einer Lösung, bis das Gerät wieder einwandfrei läuft.
Das Gute daran ist, dass ich mein technisches Wissen auch im Privatleben gut anwenden kann. Für die Abschlussprüfung als Elektroniker müssen wir beispielsweise ein eigenes Gerät mit allen notwendigen Komponenten planen und herstellen.
Eine weitere positive Seite meines Berufs ist, dass ich immer mit verschiedenen Geräten zu tun habe und ständig neue Produkte dazukommen. Das sorgt natürlich für viel Abwechslung. Aktuell produzieren wir beispielsweise einen Audioplayer für Kinder, der Hörspiele und Geschichten vorlesen kann.
Was manchmal nervt, sind Aufträge, bei denen wir immer wieder dasselbe tun müssen. Da es sich um einen Industrieberuf handelt, geht es auch darum, hohe Stückzahlen zu produzieren.
Was man für diesen Beruf mitbringen sollte
Das Wichtigste ist logisches Denken, denn darauf basiert die Elektrotechnik. Nur technisches Verständnis allein reicht nicht aus. Es hilft, wenn man bereits Erfahrung im Umgang mit elektronischen Geräten hat. Auch räumliches Denken ist von Vorteil, zum Beispiel wenn es darum geht, das Gehäuse eines Geräts zu realisieren.
Mit schlechten Noten in Mathematik und Physik wird es schwierig. Viele unterschätzen, wie viel Elektrotechnik bei den Prüfungen abgefragt wird. Die Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme gehört zu den anspruchsvollsten Elektroniker-Berufen. Das sollten Interessenten unbedingt bedenken, bevor sie sich dafür entscheiden.
Mit einem aufregenden und abwechslungsreichen Alltag ist der Beruf des Elektronikers für Geräte und Systeme eine großartige Wahl für alle, die technikbegeistert sind und gerne mit Elektronik arbeiten.