Das Thema Altersvorsorge ist inzwischen allgegenwärtig und niemand bleibt davon unberührt. Angesichts der düsteren finanziellen Aussichten im Alter ist es wichtig, privat vorzusorgen. Dabei rückt der Auszahlplan, der früher als eine spießige Form der Geldanlage galt, immer mehr in den Fokus der Anleger. Aber was genau ist ein Auszahlplan und für wen ist er geeignet?
So funktioniert ein Auszahlplan
Um in einen Auszahlplan zu investieren, benötigen Sie einen größeren Geldbetrag. Sie leisten eine Einmalzahlung an einen Anbieter Ihrer Wahl, der für die vereinbarte Laufzeit einen festen Zinssatz garantiert. Unabhängig von der Entwicklung der Märkte bleibt dieser Zinssatz unverändert, auch wenn das Zinsniveau steigt.
Nach Ihren individuellen Wünschen erhalten Sie monatlich, vierteljährlich oder jährlich Auszahlungen aus Ihrem Vermögen. Es gibt zwei Arten von Auszahlplänen: Beim Auszahlungsplan mit Kapitalerhalt wird Ihnen nur der Zinsanteil ausgezahlt, während das Kapital unangetastet bleibt. Beim Auszahlplan mit Kapitalverzehr wird neben den Zinsen auch der angelegte Betrag ausgezahlt.
Am Ende der Vertragslaufzeit wird eine eventuell verbleibende Summe ohne Ihr weiteres Zutun freigegeben. Im Todesfall erfolgt die Auszahlung direkt an Ihre Erben. Dies ist der große Vorteil eines Auszahlplans: Ihr Kapital bleibt in jedem Fall erhalten. Es kann auch vorteilhaft sein, verschiedene Anlageformen zu mischen, zum Beispiel indem Sie einen Teil Ihres Geldes in einen Auszahlplan mit kurzer Laufzeit investieren und einen anderen Teil in Wertpapiere oder Fonds.
Für wen eignet sich ein Auszahlplan?
Ein Auszahlplan ist geeignet für Personen, die über eine größere Geldsumme verfügen (mindestens 10.000 Euro, bei einigen Anbietern sogar 30.000 Euro) und diese für eine längere Zeit fest anlegen möchten. Die Mindestlaufzeit von Auszahlplänen liegt in der Regel zwischen vier und fünf Jahren, vorzeitig zu kündigen ist normalerweise nicht möglich.
Einige Anbieter haben jedoch bei schwerwiegenden Erkrankungen ein Sonderkündigungsrecht eingeführt. Die Laufzeit ist auf maximal dreißig Jahre, bei einigen Anbietern sogar auf 10 Jahre begrenzt. Grundsätzlich gilt: Je länger die vereinbarte Laufzeit, desto höher ist der garantierte Zinssatz. Ein Auszahlplan ist interessant, wenn Sie eine hohe Planungssicherheit wünschen und die eingeschränkte Flexibilität akzeptieren können.
Auszahlplan oder Entnahmeplan?
Die Begriffe “Auszahlplan” und “Entnahmeplan” werden manchmal synonym verwendet. Im Allgemeinen bezeichnet der Begriff “Auszahlplan” die oben beschriebene Sparvariante, während mit “Entnahmeplan” die Investition in einen Fondssparplan gemeint ist. Letztere Variante ist flexibler als ein Auszahlplan, birgt jedoch auch Verlustrisiken.
Im Gegensatz zum Auszahlplan ist es beim Entnahmeplan möglich, den gesamten Anlagebetrag auf einmal zu entnehmen und den Plan vorzeitig zu beenden. Auch eine Umschichtung in andere Fonds ist möglich. Diese Variante eignet sich jedoch nur für interessierte Anleger, die bereit sind, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen und auf Planungssicherheit verzichten können.
Ein Auszahlplan ist eine unterschätzte Anlageform, die jedoch viele Vorteile bieten kann. Wenn Sie über genügend Kapital verfügen und eine langfristige Geldanlage suchen, kann ein Auszahlplan die richtige Wahl für Sie sein. Behalten Sie jedoch immer im Hinterkopf, dass eine individuelle Beratung durch einen Finanzexperten unerlässlich ist, um die beste Entscheidung für Ihre persönlichen Bedürfnisse zu treffen.