Der beste Farblaserdrucker

Der beste Farblaser­drucker

Wenn Sie genug von eingetrockneten Tintenpatronen haben und mit höheren Anschaffungskosten leben können, dann ist ein Farblaserdrucker keine schlechte Idee. Die Kosten für Farbdrucke mit dem Laserdrucker sind mittlerweile deutlich gesunken. Der Textdruck kann bei Laserdruckern schon lange überzeugen, aber wie sieht es mit dem Farb- und Fotodruck aus?

Wir haben 13 aktuelle Farblaserdrucker getestet. Die Preisspanne in unseren Tests lag früher zwischen rund 100 und 400 Euro. Seit der Corona-Krise sind die Preise allerdings völlig aus dem Ruder gelaufen und schwanken stark. Im Test haben wir uns auf inzwischen nicht mehr ganz so erschwingliche Modelle fürs Arbeitszimmer, Home-Office und das kleine Büro beschränkt, die zum Zeitpunkt des letzten Updates für knapp 200 bis 550 Euro zu bekommen waren. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht

Der HP Color Laserjet Pro M255dw glänzt mit sehr guter Druckqualität in Schwarz und in Farbe sowie guter Druckgeschwindigkeit. Das grafische Touch-Display hebt sich nicht nur wohltuend von der Konkurrenz ab, sondern erleichtert neben der Einrichtung die Bedienung am Gerät im alltäglichen Betrieb. Wegen seiner relativ kleinen Stellfläche und der niedrigen Bauweise eignet er sich auch fürs Arbeitszimmer bzw. Home-Office. Allerdings ist er nicht gerade leise. Und ein weiteres Manko wollen wir nicht unerwähnt lassen: HP hat die Verwendung von Tonern von Drittherstellern durch Firmware-Updates nahezu unmöglich gemacht. Man ist damit gezwungen, die sehr teuren Original-Toner von HP zu verwenden.

Wenn es beim Druck auf perfekte Qualität ankommt, ist der Kyocera Ecosys P5021cdw der richtige Drucker. In unserem Test liefert er sowohl im Farb- als auch im Schwarzdruck mit die besten Ergebnisse, geht fix zu Werke und ist vergleichsweise leise. Seiner hohen Bauweise und dem hohem Gewicht steht eine relativ kleine Grundfläche gegenüber. Mit der optionalen Extra-Kassette lässt sich die Papierkapazität auf 550 Blatt erhöhen.

Trotz seines unvermeidlich wuchtigen Auftretens empfehlen wir den Brother HL 8360CDW für das Büro mit erhöhtem Druckaufkommen. Seine Stärken liegen im hohen Drucktempo, seiner (optional) sehr hohen Papierkapazität, der hohen Reichweite der Toner sowie den niedrigsten Druckkosten im Test.

Der HP Color LaserJet Pro M454dw gehört zu den voluminöseren Farblaserdruckern im Test, druckt dafür aber schneller als alle anderen Mitbewerber. Die Druckqualität bei Text und Grafiken überzeugt, bei den Seitenpreisen liegt der komplett ausgestattete HP allerdings nur im breiten Mittelfeld, was echte Vieldrucker trotz der hohen Reichweite abschrecken könnte.

Bunt auf Weiß: Farblaserdrucker im Test

Für den reinen Textdruck sind Laserdrucker der Tintenstrahlkonkurrenz weit überlegen: Sie drucken nicht nur schneller, sondern auch wesentlich schärfer und zumindest bei hohem Druckaufkommen in der Regel auch günstiger.

Beim Farbdruck lag der Tintenstrahlerdrucker dagegen früher deutlich vorn, was unter anderem auch an den Anschaffungskosten lag. Mittlerweile sind aber auch Farblaserdrucker mit ihren raumgreifenden vier Toner-Trommeln deutlich erschwinglicher und zudem kompakter geworden, sodass sie auch fürs Arbeitszimmer, das Home-Office oder das kleine Büro eine Überlegung wert sind. Auch die Druckkosten für farbige Prints sind bei Farblaserdruckern nicht mehr unbedingt höher als bei Tintenstrahldruckern.

Wegen der immerhin vier Kartuschen, die irgendwo im Gehäuse untergebracht werden müssen, sind die meisten Farblaser nicht gerade als kompakt zu bezeichnen und daher auch nur bedingt zu Hause sinnvoll einsetzbar. Im kleinen Büro oder im Home Office sieht das schon anders aus.

Größter Vorteil von Farblaser-Printern: Es trocknet keine Tinte ein

Im Alltag haben Laserdrucker einen großen Vorteil gegenüber Tintenstrahlern: Da der Laserdrucker weder mit flüssiger Tinte noch mit Düsen arbeitet, kann bei ihnen auch nichts eintrocknen oder verstopfen. Es gibt auch keine Tintenauffangbehälter, die nach einer Weile ausgetauscht werden müssen. Vor allem bei geringerem Druckaufkommen und bei mehrtägigen oder gar wochenlangen Druckpausen erhöht sich bei Tintenstrahlern die Gefahr verstopfter Düsen. Das Resultat: Wer nur gelegentlich druckt, muss sich mit eingetrockneten Tintenpatronen und Druckerdüsen herumschlagen.

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Während sich ein Laserdrucker auch nach langer Nichtbenutzung nur aufheizen muss – was aus dem Standby nur wenige Sekunden dauert – muss ein Tintenstrahldrucker nach längeren Druckpausen erstmal aufwändig die Düsen durchspülen. Das kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch teure Tinte. Bei manchen Tintenstrahl-Kollegen werden diese Wartungsvorgänge gar so oft ausgeführt, dass man auf die Idee kommen könnte, dass es hier vornehmlich darum geht, den Nutzer früher zum Nachkaufen zu zwingen. Mit den teuren Originaltinten machen die Hersteller Kasse und können die eigentlichen Drucker so subventionieren und sogar unter dem Herstellungspreis anbieten.

Fotodruck mit dem Farblaserdrucker?

Dennoch haben Tintenstrahldrucker für einen ganz bestimmten Zweck nach wie vor ihre Berechtigung: Den hochwertigen Fotodruck auf entsprechend beschichtetem Hoch- oder Seidenglanzfotopapier. Denn beim Fotodruck können selbst die besten Farblaserdrucker nach wie vor nicht ansatzweise mit guten Tintenstrahldruckern mithalten.

So wird man niemals die Farbbrillanz eines Tintenstrahldruckers erreichen, auch nicht auf beschichtetem Fotopapier, das zudem bei einigen Laserdruckern sehr gebogen ausgegeben wird. Das liegt daran, dass viele Laserdrucker zwar solche Medien im Treiber zulassen, die Temperatur zum Fixieren aber leider nicht entsprechend angepasst wird.

Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Druckverfahren: Beim Tintenstrahldrucker werden feinste Tintentröpfchen auf das Papier gebracht. Diese Tröpfchen ziehen leicht ins Papier ein – auch in die Hochglanzbeschichtung von Glossy-Medien. Die Papieroberfläche behält dabei ihre Struktur bei, auch nach dem Druck erscheint das Foto entsprechend glänzend oder seidenmatt.

Für den Foto­druck sind Tinten­strahl­drucker viel besser

Beim Laserdruck wird das Tonerpulver dagegen auf das Papier aufgetragen und dann thermisch fixiert. Es bleibt an der Oberfläche und dringt nicht ins Papier ein. Die glänzende Oberfläche des Fotopapiers wird dadurch vom Toner abgedeckt und der Glanz geht weitgehend verloren. Die Bildoberfläche wird also an den bedruckten Stellen wesentlich vom Toner und nicht vom mehr oder weniger glänzenden Papier bestimmt. Oft sind die feinen Pulverstrukturen vom aufgetragenen Toner zu erkennen

Während man bei Tintenstrahldruckern mit gutem Fotopapier noch einiges an Qualität herausholen kann, macht das bei Farblasern wenig Sinn. Im Gegensatz zum Druck mit Tinte hat spezielles Fotopapier beim Laserdruck keinen wirklichen Vorteil gegenüber dem üblichen Normalpapier, wenn man mal von der besseren Haptik und schöneren Oberfläche schwererer Papiere absieht. Deshalb spielt Fotopapier bei Laserdruckern keine nennenswerte Rolle.

Wenn das Drucken von Fotos für Sie entscheidend ist, lesen Sie also am besten unseren Test zum besten Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker oder zum besten Fotodrucker.

Unser Favorit

Der HP Color Laserjet Pro M255dw gehört zu den Druckern, die mit vergleichsweise wenig Stellfläche auskommen und außerdem nicht allzu hoch sind. Das ist ein Vorteil, den er gerade im Home Office oder sogar als Farblaserdrucker für den normalen Haushalt sehr gut ausspielen kann.

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Gegenüber unserem bisherigen Testsieger HP Color LaserJet Pro M254dw von 2017, der kaum noch erhältlich ist, hat sich nicht viel getan. Wir beschränken uns daher auf die wenigen Unterschiede: Der neue 255er kommt mit einer anderen Patronenserie mit nahezu identischer Reichweite und nur minimalen Unterschieden bei den Druckkosten, aber geringeren Füllständen bei den mitgelieferten Schwarzweiß-Starter-Patronen. Er druckt minimal schneller und verbraucht etwas weniger Strom. Es gibt also keinen Grund, vom alten Modell Abstand zu nehmen, wenn es denn doch noch irgendwo zu bekommen ist.

Bei der Druckgeschwindigkeit liegt der HP im mittleren Bereich. Mit 13 Seiten Text pro Minute aus dem Standby (laut Hersteller 21 Seiten pro Minute, ipm) ist er zudem deutlich schneller als die meisten Tintenstrahldrucker – in unserem Testumfeld muss er sich aber einigen noch etwas schnelleren Printern mit maximal 18 Seiten pro Minute wie dem HP Color LaserJet Pro M454dw (27 ipm) geschlagen geben. Der höchste von einem Hersteller genannte ipm-Wert im Test liegt bei 31 Seiten pro Minute. Dieser Wert ist vor allem dann aussagekräftig, wenn eine hohe Zahl an Seiten in einem Rutsch gedruckt werden soll und die Aufwärmzeit nicht so ins Gewicht fällt.

Einige Farblaserdrucker wie der Lexmark C3326dw (Randlosdruck!) schaffen ein DIN-A4-Foto in nur 20 Sekunden inkl. Aufwärmzeit, andere wie der nicht mehr erhältliche Ricoh SPC260DNW kommen auf deutlich mehr als eine Minute.

Beim Druck einer gemischten Seite mit farbigen Grafiken und Schriften zieht der HP Color Laserjet Pro M255dw alle Register: Selbst kleinste Schriften werden perfekt abgedruckt, ob farbig oder schwarz, bei feinster gelber Schrift auf Weiß hatten wir hier wie bei den meisten Farblaserdruckern Probleme mir der Lesbarkeit, was aber auch auf den niedrigen Kontrast zurückzuführen ist. Raster und Streifen sind mit bloßem Auge ebenso wie beim Fotodruck (siehe unten) nicht zu erkennen. Senkrechte Linien sind absolut sauber, bei waagerechten sind mit der Lupe feine Unterbrechungen zu erkennen, sodass sie etwas unruhig wirken. Invertierter Text stellt auch in kleinsten Größen kein Problem dar.

Beim Fotodruck auf Normalpapier und Fotopapier zeigt der Laserjet Pro M255dw kräftige, erstaunlich korrekte Farben sowie Farb- und Graustufenübergänge ohne auffällige Abstufungen – das ist eine Disziplin, bei der auch teure Fotodrucker gerne mal patzen. Flächen gelingen ohne Streifen und Rasterung. Der Hautton wirkt von allen Testgeräten mit am natürlichsten. Sehr gut mithalten kann hier der leider generell recht langsame Canon i-Sensys LBP623Cdw, der wiederum bei feinsten Schriften nicht ganz überzeugt. Druckt man auf Normalpapier, sieht das Ergebnis weitestgehend identisch aus.

Mit vier Tonern auf Normalpapier lässt sich natürlich kein sehr großer Tonwertumfang darstellen. Gleichwohl kann sich die Durchzeichnung in dunklen Bildbereichen sehen lassen, der dunkle Kirchturm oben rechts im Hamburger Nachtpanorama hebt sich gut vom nur etwas helleren Himmel ab.

Installation, Ausstattung und Anschlüsse

Die Installation ging mithilfe von WLAN-WPS absolut problemlos vonstatten: Drucker mit dem WLAN verbinden, Treiber runterladen und installieren, fertig. Der Treiber selbst, der von einer Weboberfläche für weiter gehende Konfigurationen ergänzt wird, entspricht dem aktuellen Standard und hatte keine Fallstricke für uns bereit. Funktionen für Arbeitsgruppen wie differenzierte Rechteverwaltung und nutzerspezifische Profile sucht man vergeblich, aber immerhin kann man festlegen, welche IP-Adressen im Netzwerk drucken dürfen und welche nicht, das könnte sich auch bei Kindern im Netzwerk als nützlich erweisen.

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In Sachen Konnektivität bleiben kaum Wünsche offen. An Bord sind USB 2.0, Fast Ethernet LAN, WLAN 802.11n 2,4/5GHz, Wi-Fi Direct mit Apple AirPrint und Mopria für Android sowie ein gut erreichbarer USB-Host-Anschluss. Natürlich gibt es auch eine herstellerspezifische App für den Druck von Smartphone und Tablet. NFC fehlt, und Speicherkartenslots sind bei Laserdruckern ohnehin kaum anzutreffen.

Das farbige Touch-Display lässt sich ergonomisch ankippen und gehört von Ergonomie und Zuverlässigkeit her zu besseren Lösungen dieser Art, obwohl es nicht immer völlig zuverlässig und schnell reagiert. Das beste Display im Test ist es zusammen mit dem wohl baugleichen Exemplar des HP Color LaserJet Pro M454dw auf jeden Fall, wobei wir mit der Brother-Variante auch gut klargekommen sind.

Druckkosten

Druckerchannel ermittelt für unserem Favoriten für eine ISO-Farbseite Druckkosten von 16,7 Cent pro Seite und 3,1 Cent für eine ISO-Textseite. Nicht weniger als sieben der im Februar 2020 im Test befindlichen elf Laserdrucker bewegen sich in einem Korridor von 2,7 bis 3,3 Cent für Text und 15,4 bis 17,5 für Farbprints. Der HP LaserJet Pro M255dw liegt damit hinsichtlich der Druckkosten im Durchschnitt.

Das heißt aber nicht, dass der Farbdruck günstig ist. Ein neuer Satz Tonerpatronen (HP Multipack 207X) schlägt mit über 400 Euro heftig zu Buche und kostet damit in etwa so viel wie der Drucker selbst. Allerdings reicht dieser XL-Toner auch für 2.450 ISO-Farbseiten – so errechnet sich der Preis von 16,7 Cent pro ISO-Farbseite.

Günstiger Fremd­toner funktio­niert in der Regel nicht

Es gibt für den HP LaserJet Pro M255dw zwar auch deutlich günstigere Toner-Angebote von Fremdfirmen – aber von denen sollte man lieber die Finger lassen. Denn die funktionieren nur, wenn man den Chip aus den alten Patronen entfernt und in die Fremdtonerkartuschen einsetzt. Selbst wenn das klappt, wird der Farblaserdrucker fortan immer anzeigen, dass der Toner leer ist. Da sollte man dann doch lieber zum teuren Original-Toner greifen.

Nachteile?

Wer viel bis sehr viel druckt, wünscht sich eine bzw. mehrere Kassette(n) mit höherer Kapazität, sodass nicht alle naslang jemand zum Drucker rennen und das Papier nachfüllen muss. Mit 250 Blatt kommt man spätestens mit mehreren Nutzern nicht weit. Hilfreich ist in solchen Szenarios auch eine größere Papierablage als die des M255dw sowie Patronen mit höherer Reichweite.

Die Druckkosten sind für Nutzer(-gruppen) mit hohem bis sehr hohem Druckaufkommen zu hoch, zumal HP, wie oben beschrieben, die Verwendung von Fremdtonern praktisch unmöglich gemacht hat. Da sollte man lieber beim Kauf mehr auf den Tisch legen und zu einem Gerät wie dem Brother HL-L8360DCW greifen, das amortisiert sich mit der Zeit.

Und schließlich hätten wir uns beim Drucken eine dezentere Geräuschkulisse gewünscht. Immerhin geht der Drucker nach jedem Druck schnell in den kaum wahrnehmbaren Stromspar-Modus über, sodass die Lautstärke nur bei großen Druckaufträgen oder hohem Druckvolumen ein Problem darstellt.

Fazit

Der HP Color Laserjet Pro M255dw ist ein solider Farblaserdrucker für das Home Office oder den kleinen Büroeinsatz. Er überzeugt mit guter Druckqualität, schneller Geschwindigkeit und einer kompakten Bauweise. Die Druckkosten sind im Durchschnitt, aber der Einsatz von Fremdtonern ist nahezu unmöglich. Wer viel druckt und eine höhere Papierkapazität benötigt, sollte zu einem anderen Gerät wie dem Brother HL-L8360CDW greifen.