Renovieren kann lästig sein, besonders wenn die Farbe oder Tapete nicht richtig haften will. Zum Glück gibt es eine einfache Lösung: Grundierung oder Tiefgrund! Erfahren Sie hier, was es damit auf sich hat und warum Grundierung so wichtig ist.
Was ist Grundierung?
Grundierung schützt den Untergrund vor äußeren Einflüssen und verbessert die Haftung für nachfolgende Schichten. Es gibt für jedes Material die passende Grundierung, sei es in der Kunst, im Metallbau, bei der Holzverarbeitung oder beim Renovieren. Normalerweise basiert die Grundierung auf Alkyd- oder Acrylharz und wird als Tiefengrund bezeichnet. Tiefengrund und Sperrgrund sind dünnflüssige Produkte, die in die Wandstruktur eindringen und diese für das Streichen oder Tapezieren vorbereiten.
Eine einfache Tiefengrundvariante ist farblos und lösungsmittelfrei, was sie ideal für mineralische Untergründe im Innenbereich macht. Diese Grundierung verringert die Saugkraft des Untergrunds und verhindert Staubbildung. Wenn Sie Holz oder Metall grundieren möchten, sollten Sie spezielle Grundierungen dafür verwenden.
Wände grundieren – Alles, was Du wissen musst
Oft hört man, dass man keine Grundierung braucht. In vielen Fällen ist es jedoch empfehlenswert, denn gute Vorarbeit führt zu besseren Ergebnissen. Die Farbe deckt besser und die Tapete lässt sich beim Renovieren leichter ablösen. Um festzustellen, ob Sie Tiefengrund auftragen sollten, testen Sie die Beschaffenheit der Wand. Hier sind drei einfache Tests.
Wischtest
Fahren Sie mit der Hand über die Wand. Ist sie staubig oder kreidig, muss sie gereinigt und mit einer Schicht Grundierung versehen werden. Die Grundierung bindet den Staub und festigt den Untergrund. Ohne Grundierung erhalten Sie ein unregelmäßiges Ergebnis.
Saugfähigkeitstest
Testen Sie die Saugfähigkeit, indem Sie mit einem nassen Schwamm oder Pinsel über die Wand streichen. Wenn sich die Wand dunkel verfärbt, saugt sie schnell Wasser auf. In diesem Fall muss der Untergrund grundiert werden, damit die Farbe deckt. Eine stark saugende Wand würde die Farbe nämlich ebenfalls aufsaugen, wodurch die ausgewählte Nuance verblasst aussieht.
Malerkrepptest
Wenn die Wand bereits gestrichen ist oder die Haftkraft des alten Putzes überprüft werden soll, können Sie ein Stück Malerkrepp fest auf die Wand kleben. Wenn Sie es abziehen und Putz- oder Farbreste auf der Klebeseite zu sehen sind, müssen Sie den alten Anstrich entfernen und die Wand mit Tiefengrund behandeln. Ohne diese Maßnahmen würde die neue Farbe abblättern.
Wie wird Grundierung aufgetragen?
Die Anwendung ist einfach. Die Grundierung kann unverdünnt in einen Eimer gegeben und gleichmäßig aufgetragen werden, ähnlich wie Wandfarbe. Viele Grundierungen sind leicht eingefärbt, damit man besser erkennen kann, wo bereits Material aufgetragen wurde. Eine Bürste eignet sich am besten, um die Flüssigkeit in die Wand einzuarbeiten. Außerdem spritzt es mit einer Bürste weniger als mit anderen Malerwerkzeugen.
Wichtig: Grundierung nur einmal auftragen!
Eine Wandgrundierung sollte immer nur einmal und gleichmäßig aufgetragen werden. Achten Sie darauf, dass die Wand vor der Anwendung sauber, staubfrei und trocken ist. Es reicht aus, den Untergrund vorher abzufegen oder abzusaugen. Beachten Sie, dass eine nasse Wand das Eindringen der Grundierung verhindert.
Wie lange muss Grundierung trocknen?
Tiefengrund muss nach dem Auftragen zwischen zwei und sechs Stunden trocknen. Die genaue Trocknungszeit erfahren Sie in der Produktbeschreibung. Danach können Sie sofort streichen oder tapezieren.
Viel hilft viel – Tiefengrund mehrmals auftragen?
Es wird davon abgeraten, Tiefengrund mehrmals aufzutragen, da dadurch eine Barriere zwischen Untergrund und Farbe entsteht. Das Auftragen wird erschwert und es entstehen Farbnasen. Bei Tapeten sorgt mehrfaches Auftragen dafür, dass die Tapete nicht richtig haftet und sich wieder ablöst.
Worauf muss ich bei Innenräumen achten?
Bei Innenräumen sollten Sie darauf achten, dass der Tiefengrund lösungsmittelfrei ist, um eventuelle Reaktionen zu vermeiden. Grundierungen auf Wasserbasis sind umweltfreundlicher und daher empfehlenswert.
Putzgrundierung
Frisch verputzte Wände oder schöner Altbauputz haben eines gemeinsam: Wenn sie nicht grundiert werden, bröckeln sie langsam von der Wand und hinterlassen unschöne Stellen. Ein einfacher Haftgrund verfestigt den Putz und sollte unbedingt aufgetragen werden. Die in der Grundierung enthaltenen Siloxane haben eine leicht klebende Wirkung und verfestigen den Wandputz. Gleichzeitig wird das Durchschlagen von Pigmenten verhindert.
Putzgrund: Dekorputz vs. Grundputz
Beim Kauf von Putzgrund sollten Sie darauf achten, welchen Putz Sie grundieren möchten. Für einen Dekorputz mit einer Dicke von 0,5 bis 3 mm eignet sich normaler Tiefengrund. Wenn Sie einen Grundputz mit einer Stärke von 10 bis 20 mm grundieren möchten, sollten Sie spezielle Grundputzgrundierung verwenden.
Holz-Grundierung
Wenn Sie Holz perfekt streichen möchten, sollten Sie nicht auf Tiefengrund verzichten. Vor allem unbehandeltes Holz, das Harz absondert, kann mit einem Haftgrund behandelt werden. Dies verhindert, dass Harz oder Öle durch den Lack treten und unschöne Verfärbungen oder Dellen verursachen. Im Gegensatz zur Wandgrundierung enthält die Haftgrund für Holz Lösungsmittel, da sie sonst nicht funktionieren würde. Achten Sie dabei auf umweltfreundliche Produkte wie den Alpina Holz Isoliergrund.
Tapetengrundierung
Warum ist es so wichtig, die Wände vor dem Tapezieren zu grundieren? Wenn Sie Tapete auf Rigips anbringen und nicht grundieren, lösen Sie beim Entfernen der Tapete nicht nur den Wandbelag, sondern auch die obere Schicht der Rigipswände ab. Durch eine vorherige Behandlung der Wände wird das Ablösen ohne Beschädigungen erleichtert.
Rigips grundieren
Bei Gipskartonplatten (Rigips), wie sie im Trockenbau verwendet werden, ist eine Grundierung ratsam. Insbesondere beim Tapezieren ist eine Grundierung unerlässlich, da die Fugen unterschiedliche Saugfähigkeiten aufweisen. Ohne Grundierung würde der Kleister unterschiedlich aufgenommen werden und es würden sich Dellen bilden. Bei Farbe würden die Gipskartonplatten die Farbe aufsaugen und die Deckkraft und Festigkeit des Anstrichs mindern. Verwenden Sie eine lösungsmittelfreie Tiefengrund für Innenräume.
Sperrgrund – Nikotinsperre & Co.
Egal wie hochwertig die Tapete oder die Wandfarbe ist, wenn Sie über nikotinbelastete Wände, Vergilbungsflecken oder verrußte Decken streichen möchten, sollten Sie unbedingt auf einen Sperrgrund zurückgreifen. Der diffusionsoffene Voranstrich verschließt nicht die Wände, sondern sorgt dafür, dass Feuchtigkeit weiterhin abgetragen werden kann. Gleichzeitig verhindert er das Eindringen von verfärbenden Materialien wie Nikotin, Fett oder Ruß.
Wände, die mit alten Ölfarben, Fetten oder stark färbenden Substanzen in Kontakt gekommen sind, geben diese oft auch nach einem Anstrich ab. Dadurch entstehen hässliche Flecken an der Wand. Dies kann jedoch durch das Auftragen eines entsprechenden Sperrgrunds einfach vermieden werden. Sperrgrund enthält weiße Farbpigmente und deckt Flecken oder alte Tapetenmuster perfekt ab. Durch spezielle Eigenschaften verhindert der Sperrgrund das Eindringen von Ölen, Fetten oder anderen färbenden Substanzen, so dass Sie lange Freude an Ihrem neuen Wandanstrich haben.
Meine Wände sind stark verfärbt, was tun?
Wenn Ihre Wände stark verfärbt sind, können Sie den Sperrgrund mehrmals auftragen, um seine Wirkung zu verstärken. Wenn sich Schimmelflecken an den Wänden befinden, müssen Sie diese zuerst entfernen und mit Schimmelentferner behandeln.
Nikotinsperre – Die Grundierung für Raucher
Wer schon einmal versucht hat, nikotinbelastete Wände mit normaler Wandfarbe zu überstreichen, hat schnell gemerkt, dass dies nicht funktioniert. Nach einigen Monaten treten die unansehnlichen gelben Flecken wieder durch. Hier hilft nur das Streichen mit Sperrgrund!
Metall & Kunststoff grundieren
Auch für Metall und Kunststoff gibt es spezielle Grundierungen. Bei Metallgrundierungen wird zwischen Nicht-Eisenmetallen und Eisenmetallen unterschieden, da sie unterschiedliche Haftungseigenschaften aufweisen. Für Zink, Aluminium, Kupfer und Kunststoff gibt es den Alpina Universalhaftgrund in Weiß. Lack haftet grundsätzlich schlechter auf Nicht-Eisenmetallen, daher ist es wichtig, darauf zu achten, welches Metall Sie streichen möchten. Für Eisenmetalle ist es wichtig, sie vor dem Streichen mit einer speziellen Rostschutz-Grundierung zu behandeln.
Mein Fazit zur Grundierung von Wänden
Eine Grundierung ist in vielen Fällen sinnvoll und empfehlenswert. Beachten Sie unsere Tipps und führen Sie die Tests durch, um festzustellen, ob Ihre Wände eine Grundierung benötigen. Wie gehen Sie beim Grundieren vor? Hier finden Sie unsere Lieblingsprodukte zur Grundierung.