Der beste Zeckenschutz für Hunde: Diese Mittel solltest du kennen!

Der beste Zeckenschutz für Hunde: Diese Mittel solltest du kennen!

Hunde lieben es, draußen in der Natur herumzutollen. Sie streifen gerne durch hohes Gras, erkunden das Unterholz oder schnuppern neugierig im Gebüsch herum. Als Hundebesitzerin oder Hundebesitzer sorgt man sich in der warmen Jahreszeit jedoch oft um die Zecken, die im grünen Idyll lauern.

Die Parasiten sind überall zu finden – im Wald, im Stadtpark, im eigenen Garten oder sogar auf der Hundewiese. Zecken sind jedoch schwer zu entfernen, da die meisten Hunde wenig Geduld haben, stillzuhalten und sich von Zeckenzangen oder -haken behandeln zu lassen.

In Fachgeschäften findet man mittlerweile eine Vielzahl von Zeckenschutzmitteln für Hunde, darunter Zeckenhalsbänder, Spot-On-Produkte, Bernsteinketten und Keramikhalsbänder. Auch beim Tierarzt gibt es wirksame Spot-On-Präparate, Zeckenhalsbänder und Tabletten. Online können spezielle Öle und Futterzusätze erworben werden. Doch was hilft wirklich gegen diese lästigen Blutsauger? Und benötigt man überhaupt einen speziellen Zeckenschutz?

Wie funktionieren Spot-On-Produkte, Zeckenhalsbänder und Co?

Eine der gängigsten Formen des Zeckenschutzes für Hunde sind Spot-On-Produkte. Diese werden je nach Größe des Hundes mit einer Pipette auf die Haut zwischen den Schultern und dem Schwanzansatz aufgetragen. Die Wirkstoffe dringen in die Blutbahn ein und verteilen sich so im gesamten Hautgewebe. Wenn Zecken den Hund stechen, nehmen sie den Wirkstoff auf und sterben daran.

Auch rezeptpflichtige Tabletten gegen Zecken, die dem Hund ins Futter gemischt werden, wirken auf ähnliche Weise. Die Wirkstoffe gelangen über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf und schützen so die Haut des gesamten Körpers. Je nach Wirkstoff bleibt der Schutz nach einmaliger Gabe über mehrere Wochen oder sogar Monate bestehen. Es ist ratsam, diese Tabletten beim Tierarzt zu beziehen.

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Bei topischen Spot-On-Produkten verteilt sich das Produkt über die Talgschicht der Haut und schützt den gesamten Körper des Hundes. Je nach Wirkstoff schreckt das Mittel Zecken bereits vom Stich ab oder tötet sie, sobald sie mit dem Blutsaugen beginnen. Diese Wirkung haben auch die meisten Zeckenhalsbänder. Das Halsband sollte jedoch vor dem Schwimmen des Hundes abgenommen werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Gibt es Nebenwirkungen beim Zeckenschutz für Hunde?

Viele Hundehalterinnen und Hundehalter machen sich Sorgen darüber, dass Zeckenschutzmittel dem Hund schaden könnten. Seriöse Produkte enthalten in der Regel Beipackzettel, auf denen mögliche Nebenwirkungen wie Juckreiz, Haarausfall oder Magenprobleme aufgeführt sind.

Astrid Behr, Tierärztin und Pressesprecherin beim Bundesverband Praktizierender Tierärzte, betont jedoch: “Aufgrund der Risiken durch einen Zeckenstich ist aus gesundheitlicher Sicht die Verwendung von Spot-On-Produkten, Tabletten oder Zeckenhalsbändern durchaus ratsam. Es ist unbedingt erforderlich, zu verhindern, dass Viren und Bakterien über Zecken auf den Hund übertragen werden. Selbst in zeckenarmen Regionen kann eine Zecke den Hund befallen und mit Krankheitserregern infizieren – man weiß es einfach nicht.”

“Daraus resultierende Erkrankungen können beim Hund chronisch werden oder sogar tödlich enden. Im Vergleich zu dem geringen Risiko möglicher Nebenwirkungen durch Spot-On-Produkte, Tabletten oder Zeckenhalsband ist diese Gefahr wesentlich größer”, so Behr.

Außerdem ist es oft schwer nachzuvollziehen, ob die beobachteten Nebenwirkungen tatsächlich auf die Zeckenschutzmittel zurückzuführen sind.

Um den passenden Zeckenschutz für deinen Hund zu finden, empfiehlt Behr grundsätzlich, sich beim Tierarzt beraten zu lassen. “Hunde mit Epilepsie sollten zum Beispiel keine Tabletten gegen Zecken bekommen. Auch manche Rassen, wie Collies oder Australian Shepherds, reagieren empfindlicher auf bestimmte Wirkstoffe. Deshalb ist es sinnvoll, nachzufragen.”

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Warum ist es wichtig, deinen Hund vor Zecken zu schützen?

“Zecken sind eklig, aber wenn sie nichts übertragen würden, wäre es nicht so schlimm – leider tun sie das”, so Tierärztin Astrid Behr. “Beispielsweise kann eine Babesiose schwere Folgen für den Hund haben und sogar tödlich enden.” Babesiose, auch Hundemalaria genannt, wird durch Einzeller namens Babesien verursacht. Diese werden in Deutschland vor allem von der Auwaldzecke übertragen.

Auch eine Infektion mit dem FSME-Virus kann beim Hund vorkommen und schwerwiegende Folgen haben. FSME, auch bekannt als Frühsommer-Meningoenzephalitis, tritt vor allem im Süden und Südosten Deutschlands auf. Zu den Symptomen gehören Fieber, Schmerzen, Verhaltensänderungen, Lähmungserscheinungen und neurologische Anfälle. Ein schwerer Krankheitsverlauf kann auch hier zum Tod des Hundes führen. Im Gegensatz zum Menschen gibt es derzeit noch keine Impfung gegen das FSME-Virus für Hunde.

Aber auch andere von Zecken übertragene Krankheiten können Hunden schwer schaden, darunter Lyme-Borreliose und Anaplasmose. Das einzige Mittel, um deinen geliebten Vierbeiner vor einem Stich einer infizierten Zecke zu schützen, besteht bisher darin, den Zeckenbefall so gut wie möglich zu vermeiden.

Kann Kokosöl als Zeckenschutz helfen?

Eine Alternative zu Tabletten, Spot-On-Produkten und Zeckenhalsbändern ist Kokosöl. Es wurde nachgewiesen, dass bereits eine zehnprozentige Laurinsäurelösung eine abschreckende Wirkung auf Zecken hat. Diese Lösung hält zwischen 81 und 100 Prozent der Zecken davon ab, sich festzusetzen. Extra natives Kokosöl enthält sogar 50 Prozent Laurinsäure und kann deshalb äußerlich gegen Zecken, Flöhe und Milben eingesetzt werden.

“Das Kokosöl im Fell schadet dem Hund nicht, auch wenn er es ableckt. Das Fell wird dadurch sogar gepflegt”, erklärt Tierärztin Astrid Behr. “Der Schutz hält jedoch nur ungefähr 6 Stunden an und sollte einmal täglich wiederholt werden. Es ist keine große Menge erforderlich, ungefähr eine haselnussgroße Portion Kokosöl sollte ausreichen. Zecken setzen sich gerne am Kopf sowie an dünnen Hautstellen wie dem Leistenbereich oder den Achseln fest. Massiere das Öl sorgfältig ein, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Es kann jedoch etwas fettig sein.”

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Übrigens wirkt Kokosöl auch beim Menschen als Zeckenschutz.

Es ist jedoch zu bedenken, dass die Wirkung bisher nur bei einer bestimmten Zeckenart, der gemeinen Holzbock, nachgewiesen wurde. Kokosöl entfaltet wahrscheinlich bei allen Zeckenarten die gleiche Wirkung, doch bisher gibt es nur einen Beleg dafür. Der gemeine Holzbock ist die am häufigsten vorkommende Zeckenart in Deutschland und überträgt Borrelien, FSME-Viren und Anaplasmen.

Es gibt bisher keinen Beleg dafür, dass Kokosöl auch als Futterzusatz gegen Zecken wirksam ist.

Was bewirken Keramik- oder Bernsteinhalsbänder?

Immer häufiger sieht man auch Halsbänder aus Bernstein oder Keramik für Hunde. Diese Produkte werden teilweise als Zeckenschutz angepriesen, indem das Fell durch die Reibung des Materials leicht elektrisch aufgeladen wird. Es gibt sogar Anleitungen, die empfehlen, die Halsbänder im kalten Wasser zu legen und mit Sonnenlicht aufzuladen, um gegen die Blutsauger zu helfen.

Vorsicht ist jedoch geboten: Die Wirkung dieser Materialien ist nicht wissenschaftlich belegt. Laut Tierärztin Astrid Behr handelt es sich dabei eher um Esoterik. Wenn du zu einem Bernstein- oder Keramikhalsband greifst, sollte dies eine ästhetische Entscheidung sein und keine sichere Maßnahme zum Zeckenschutz darstellen.

Fazit

Es gibt verschiedene Mittel, um deinen Hund vor Zecken zu schützen, darunter Spot-On-Produkte, Zeckenhalsbänder, Tabletten und Kokosöl. Jedes dieser Mittel hat Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, den passenden Zeckenschutz für deinen Hund zu finden. Befrage deinen Tierarzt, um dich beraten zu lassen und mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu besprechen. Denn nichts ist wichtiger als die Gesundheit und das Wohlergehen deines treuen Vierbeiners!