Der bezaubernde Tibet Terrier: Geschichte, Wesen und Pflege

Der bezaubernde Tibet Terrier: Geschichte, Wesen und Pflege

Der Tibet Terrier ist nicht nur niedlich anzusehen, sondern auch ein beliebter Familienhund. Ursprünglich als Hütehund im tibetischen Hochland gezüchtet, hat er sich im Laufe der Zeit zu einem treuen Begleiter entwickelt. In diesem Artikel erfahrt ihr alles Wissenswerte über die Geschichte, den Charakter und die Pflege des Tibet Terriers.

Die faszinierende Geschichte des Tibet Terriers

Der Tibet Terrier hat eine lange und spannende Geschichte. Vor mehr als 2.000 Jahren wurden die ersten Vertreter dieser Rasse von Mönchen in einem tibetischen Kloster gehalten. Ursprünglich diente er als Hüte- und Wachhund, begleitete die Nomaden und ihr Vieh auf über 4500 m Höhe im Gebirge. In den Siedlungen saß er auf den Dächern und warnte die Bewohner vor herannahenden Fremden.

Im Jahr 1922 brachte die englische Ärztin Dr. Greig eine Hündin namens Bunti aus Tibet nach Europa. Sie begann ihre eigene Zucht und im Jahr 1933 erkannte der FCI die Rasse offiziell als Tibet Terrier an. Obwohl er irrtümlicherweise als Terrier bezeichnet wird, ist er kein Terrier. In Tibet trägt er den Namen Apso. Der Tibet Terrier wird vom FCI in die Gruppe 9 eingestuft, die alle Gesellschafts- und Begleithunde umfasst.

Wesen und Charakter des Tibet Terriers

Der Tibet Terrier besticht nicht nur durch sein süßes Aussehen, sondern auch durch sein freundliches und fröhliches Wesen. Er ist sanft zu anderen Hunden und Kindern und zeigt keine Aggression. Gegenüber Fremden ist er reserviert, aber nicht unfreundlich. Trotz seiner geringen Größe möchte der Tibi als vollwertiges Familienmitglied respektiert werden. Er ist definitiv kein Sofahund. Der Tibet Terrier hat eine starke Persönlichkeit und ist sehr intelligent. Wenn er keine Lust hat, zeigt er das deutlich. Mit Druck erreicht man im schlimmsten Fall sogar eine absolute Verweigerung. Die Hunde sind außerdem sehr vokal und lassen sich leicht zum Bellen animieren. Die Bindung zu ihren Besitzern ist ihnen besonders wichtig.

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Die Anschaffung eines Tibet Terriers

Wenn ihr einen Tibet Terrier Welpen haben möchtet, solltet ihr euch sicher sein. Immerhin wird er 12 bis 15 Jahre euer Familienmitglied sein und immer dabei sein wollen. Eine gute Vorbereitung ist wichtig, damit ihr euch gemeinsam weiterentwickeln könnt. Beim Kauf solltet ihr auf einen vertrauenswürdigen Züchter achten. Idealerweise ist dieser Mitglied im Internationalen Klub für Tibetische Hunderassen e.V. und hat Erfahrung in der Zucht. Reinrassige und gesunde Welpen kosten etwa 850 bis 1200€. Ihr könnt aber auch in Tierheimen nach einem Tibet Terrier in Not suchen, der ein neues Zuhause sucht.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Die Erziehung eines Tibet Terriers erfordert Konsequenz und Liebe. Diese Rasse hat ihren eigenen Kopf und reagiert empfindlich auf Bestrafung. Mit Lob, Zuneigung und klarer Kommunikation erreicht ihr viel mehr. Die Tibis sind intelligent und lernen gerne neue Kommandos und Tricks. Wenn sie keine Lust haben, tun sie gerne so, als hätten sie noch nie von dem Kommando gehört. Mit ihrer charmanten Art versuchen sie hin und wieder, ihren Willen durchzusetzen. Lass dich davon nicht verwirren und sei konsequent. Ein Tibet Terrier ist erst im Alter von drei bis vier Jahren vollständig ausgewachsen.

Wie halte ich einen Tibet Terrier?

Die Tibet Terrier sind begeisterte Spaziergänger und ideal für Wanderungen im Gebirge geeignet. Sie sind trittsicher und agil, klettern gerne und bewegen sich auch in schroffem Gelände mühelos. Besonders gerne toben sie im Schnee herum. Sie eignen sich auch gut für Hundesportarten wie Agility oder Dog Dancing. Der Tibi spielt gerne mit Artgenossen und ist ein freudiger Begleiter bei Fahrradtouren. Sie können auch für das Clicker-Training oder Dummytraining begeistert werden. Als ehemalige Hütehunde benötigen sie viel Beschäftigung für Geist und Körper. Aufgrund ihrer besonderen Sensibilität sind sie auch als Therapie- oder Besuchshunde geeignet.

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Gesundheit und Pflege des Tibet Terriers

Das lange Fell des Tibis muss täglich gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Die Haare vor den Augen sollten regelmäßig gestutzt oder hochgebunden werden, damit der Hund gut sehen kann. Bei hellem Fell können dunkle Augensekretstellen entstehen, die mit sanftem Babyöl behandelt werden können. Wenn das Fell stark verfilzt ist, ist ein Besuch beim Hundefriseur unumgänglich. Der Tibet Terrier ist eine ursprüngliche Hunderasse ohne erbliche Krankheiten. Der Zustand seines Fells ist ein Anzeichen für seine Gesundheit. Daher ist eine gute Fellpflege unerlässlich.

Interessantes und Wissenswertes

In Tibet selbst gibt es die Rasse “Tibet Terrier” gar nicht. Die Tibeter nennen ihre kleinen, langhaarigen Hunde “Apsos”, was so viel wie “lange Schnauzbärte” bedeutet. Sie sind der ganze Stolz der Familien und gelten als Glücksbringer und Friedensstifter. Selbst der Dalai Lama persönlich hatte einen weißen Tibet Terrier namens “ssengge”. Der Hund begleitete den religiösen Würdenträger zu vielen Terminen.

Ein bekannter Tibet Terrier in Europa war der Rüde Araki Fabulous Willy aus Gloucester. Er gewann drei Jahre in Folge den Titel “Best of Breed” und im darauffolgenden Jahr sogar “Best in Show” bei der britischen Hundeschau Crufts. Er war der einzige Vertreter seiner Rasse, der so weit gekommen war.

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