Ein hochrangiger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) soll für Russland spioniert haben – ein großer Skandal, der die Sicherheit unserer Sicherheitsbehörden in Frage stellt. Wie können solche Geheimnisse besser geschützt werden?
Routineüberprüfung bestanden
Nach Informationen von WDR und NDR wurden zunächst keine Verstöße festgestellt. Der ehemalige Bundeswehr-Oberst Carsten L., der seit rund zwölf Jahren beim BND arbeitet, wurde routinemäßig überprüft und es gab keine Beanstandungen.
Hohe Sicherheitsanforderungen im Alltag
Im BND gelten hohe Sicherheitsbestimmungen im Alltag. Handys müssen im Schließfach verstaut werden und der Zugang zu verschiedenen Bereichen wird über Karten geregelt. Jeder Zugriff auf Computerdateien wird protokolliert und kontrolliert. Stichprobenkontrollen sollen verhindern, dass Dokumente herausgeschmuggelt werden.
Genauere Überprüfung des Privatlebens
Bereits vor der Einstellung werden Bewerber genau überprüft. Referenzpersonen werden befragt und das Privatleben wird streng unter die Lupe genommen, um Erpressungspotenziale zu ermitteln. Auch die Reiseziele und Kontakte zu bestimmten Ländern werden überprüft. Solche Sicherheitsüberprüfungen werden generell alle fünf oder zehn Jahre wiederholt.
Deutlich mehr Auffälligkeiten festgestellt
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Überprüfungen deutlich erhöht. Es werden vermehrt “sicherheitserhebliche Erkenntnisse” oder Sicherheitsrisiken festgestellt. Dies liegt nicht nur an strengeren Regeln, sondern auch daran, dass genauer hingeschaut wird, besonders nach Vorfällen in der Bundeswehr.
Überprüfung von Social-Media-Aktivitäten
Die Überprüfung von Social-Media-Aktivitäten hat ebenfalls zugenommen. Personensuchen im Internet und die Überprüfung von Kontakten und Aktivitäten in sozialen Netzwerken werden nun häufiger durchgeführt. Auch öffentlich einsehbare Bereiche von sozialen Netzwerken werden überprüft.
Verbesserungen bei den Sicherheitsüberprüfungen
Aufgrund solcher Vorfälle wurden die Sicherheitsüberprüfungen angepasst. Neue Prüfstufen und Digital-Checks wurden eingeführt, um das Risiko von Verrat zu verringern. In den USA wird sogar der Lügendetektor eingesetzt, um die Verlässlichkeit von Mitarbeitern zu überprüfen. In Deutschland wird dieser jedoch nicht eingesetzt, da er als unwissenschaftlich und fehleranfällig gilt.
Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen bleibt die Frage nach der absoluten Sicherheit der Sicherheitsbehörden. Der Vorfall beim BND zeigt, dass auch die besten Überprüfungen keine hundertprozentige Sicherheit garantieren können. Es ist wichtig, dass die Behörden weiterhin ihre Prozesse überdenken und verbessern, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Denn die Sicherheit unseres Landes hängt auch von der Sicherheit unserer Sicherheitsbehörden ab.