Der charmante Bernhardiner: Ein Familienhund mit Geschichte und Charakter

Der charmante Bernhardiner: Ein Familienhund mit Geschichte und Charakter

Ein mutiger Lawinenhund mit einem kleinen Holzfass um den Hals – das ist das Bild, das sich viele von einem Bernhardiner machen. Heutzutage ist diese berühmte Hunderasse aus der Schweiz jedoch vor allem ein treuer Begleiter für Familien. In diesem Steckbrief erfahrt ihr alles, was ihr über die Geschichte, das Wesen und die Haltung der Rasse wissen müsst.

Die faszinierende Geschichte des Bernhardiners

Die Hunde des Hospizes auf dem Großen St. Bernard sind seit dem späten 17. Jahrhundert als Bernhardiner bekannt. Dieses Hospiz wurde angeblich im Jahr 1050 von dem Augustinermönch Bernhard von Menthon gegründet, um die zahlreichen Reisenden und Pilger auf ihrem Weg über den Alpenpass St. Bernhard zu schützen. Die Mönche holten Hunde aus der Umgebung, aus denen die Berner Sennenhunde stammen, auf den Pass und begannen mit der Zucht. Anfangs ähnelten die Hunde kaum ihrem heutigen Erscheinungsbild. Erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich das einheitliche Aussehen der Pass-Hunde und die ersten langhaarigen Exemplare kamen hinzu.

Die Rasse erlangte große Bekanntheit als Lawinenhunde bei den Augustiner-Mönchen. Der berühmteste Vertreter der Rasse ist der legendäre Lawinenhund Barry, der angeblich über 40 Menschenleben gerettet haben soll. Nach seinem Tod im Jahr 1814 wurde er ausgestopft und ist heute im Naturhistorischen Museum in Bern zu sehen. Seit 1884 gilt er als Schweizer Nationalhund. Heute sind Bernhardiner vor allem als Wach- und Familienhunde verbreitet.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Bernhardiner sind sanftmütige, gutmütige und anhängliche Familienhunde. Sie lassen sich nicht leicht aus der Ruhe bringen und sind besonders geduldig mit Kindern. Sie brauchen den engen Kontakt zu ihren Menschen und möchten überall dabei sein, trotz ihrer Größe. In Gefahrensituationen sind sie wachsam und beschützen ihre Familie. Die meisten Bernhardiner sind selbstlos und würden alles für ihre Familie tun. Dennoch sind sie keine Hunde für Anfänger, sondern erfordern Erfahrung bei der Erziehung.

Wenn ihnen etwas nicht gefällt, können sie dickköpfig und stur sein. Mit liebevoller Erziehung werden sie jedoch zu treuen Gefährten fürs Leben. Eine besondere Eigenschaft des St. Bernhardshundes ist sein hervorragender Geruchssinn und sein zuverlässiger Instinkt, der von seiner Zeit als Lawinenhund übrig geblieben ist.

Das Aussehen des Bernhardiners

Der Bernhardiner ist ein unverwechselbarer Hund, den auch Laien sofort erkennen. Er zählt zu den größten und schwersten Hunderassen der Welt. Der Körper ist harmonisch und muskulös, der Kopf groß und der Gesichtsausdruck aufmerksam. Das lange oder stockhaarige Fell ist dicht und glatt, wobei die Grundfarbe weiß mit rotbraunen Platten ist. Eine weiße Halskrause und eine symmetrische rotbraune Maske sind erwünschte Abzeichen.

Erziehung und Aktivitäten mit dem Bernhardiner

Aufgrund seiner Stärke und Größe benötigt der gutmütige und geduldige Bernhardiner bereits als Welpe eine konsequente Erziehung. Was er in jungen Jahren nicht lernt, lässt sich im Erwachsenenalter nur schwer nachholen. Besucht am besten mit eurem energiegeladenen Welpen eine Welpenschule, wo er spielerisch die ersten Kommandos lernt und Kontakte zu anderen Hunden knüpfen kann. Bernhardiner lernen in der Regel schnell, benötigen aber ihre Zeit. Trotz ihres ruhigen und freundlichen Wesens ist es wichtig, konsequent zu sein und den Hund stets zu motivieren.

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Der Bernhardiner ist ein ruhiger und entspannter Hund mit einem geringeren Bewegungsbedürfnis als andere große Rassen. Er bevorzugt ruhige Spaziergänge und ist weniger an Hundesportarten interessiert. Im Sommer sind die Hunde mit ihrem dicken Fell meist nicht so aktiv. Im Winter hingegen blühen sie auf und genießen den Schnee. Trotzdem sollten sie das ganze Jahr über regelmäßige Spaziergänge bekommen, um fit zu bleiben.

Gesundheit, Pflege und Haltung

Bei den langhaarigen Bernhardinern ist regelmäßige Fellpflege unerlässlich. Besondere Aufmerksamkeit sollten auch den tränenden Augen gewidmet werden. Viele Vertreter der Rasse haben einen starken Speichelfluss, weshalb Sabberflecken dazu gehören. Eine gesunde Entwicklung der Knochen und Gelenke ist vor allem bei der Aufzucht eines großen Welpen wichtig. Überanstrengt den jungen Hund nicht und lasst ihn keine Treppen steigen oder zu viel herumtoben, um Hüftgelenksdysplasie und andere Gelenkprobleme zu vermeiden. Es ist bedauerlich, dass Bernhardiner, wie viele große Hunderassen, eine vergleichsweise geringe Lebenserwartung von nur 8 bis 10 Jahren haben.

Die Haltung eines Bernhardiners erfordert viel Platz, daher eignen sie sich nicht für die Wohnungshaltung. Ihr ideales Zuhause wäre ein Haus mit einem großzügigen Garten, in dem der St. Bernhardshund seine Runden drehen und Wache halten kann. Die Pflege und Beschäftigung eines Hundes dieser Größe erfordert Zeit und finanzielle Ressourcen. Wenn ihr euch für einen Bernhardiner entscheidet, solltet ihr zunächst einen seriösen Züchter suchen. Der Preis für einen gesunden Welpen liegt zwischen 1500 und 2000 Euro. Alternativ könnt ihr auch im Tierheim oder beim Bernhardiner in Not e.V. nach Hunden suchen, die ein neues Zuhause suchen.

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Interessantes und Wissenswertes

Der Bernhardiner ist an seinem Ursprungsort, dem Großen St. Bernhard Pass, zu einer echten Touristenattraktion geworden. Obwohl die Hunde offiziell seit 2005 nicht mehr dort gezüchtet werden, befindet sich während der Sommermonate etwa die Hälfte der Zuchthunde immer noch im Hospiz. Die Mönche bieten eine Vielzahl von Souvenirs mit den legendären Hunden an, von Stofftieren über Briefmarken bis hin zu Kühlschrankmagneten.

Zur Berühmtheit der Rasse trug auch der Kult-Film “Ein Hund namens Beethoven” bei, der 1992 in die Kinos kam. Die Familie Newton bekommt einen niedlichen Bernhardiner-Welpen und gibt ihm den Namen Beethoven. Der freche Welpe entwickelt sich innerhalb weniger Monate zu einem 80 Kilo schweren Hund und sorgt für jede Menge lustige Situationen.

Habt ihr selbst einen Bernhardiner oder plant ihr, einen aufzunehmen? Erzählt mir in den Kommentaren, was für euch diese Hunderasse so besonders macht!