Der Citroën Berlingo: Ein praktisches Auto mit einigen Schwächen

Der Citroën Berlingo: Ein praktisches Auto mit einigen Schwächen

Wer ein günstiges Auto sucht, das viel Platz für Mensch und Gepäck bietet, könnte sich für den Citroën Berlingo interessieren. Allerdings gibt es einige Punkte zu beachten, denn dieser Hochdachkombi hat auch einige Mängel, wie der TÜV festgestellt hat.

Viel Platz und Ordnung im Innenraum

Die Optik des Berlingo II mag zwar keinen Designpreis gewinnen, dafür punktet er mit seiner Funktionalität. Die klaren Linien, die großen Fenster und die Schiebetüren ermöglichen ein einfaches Ein- und Aussteigen, selbst in engen Parklücken. Bis zu sieben Personen können im Berlingo Platz nehmen, doch die optionalen Sitze sechs und sieben sind eher für Kinder geeignet.

Im Innenraum gibt es viele Ablagemöglichkeiten, die für Ordnung sorgen. Die Sitze sind eher für Kurzstreckenfahrten geeignet. Im Vergleich zur ersten Generation ist der Berlingo in der Länge um 27 Zentimeter gewachsen und misst in der dritten Auflage 4,38 Meter. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Bestuhlung zwischen 645 und 3000 Litern. Im Jahr 2012 erhielt der Berlingo sein erstes Facelift, drei Jahre später folgte das zweite Facelift mit einer neuen Frontschürze, anderen Sitzbezügen und einem Touchscreen-Bediensystem.

Nichts für sportliche Fahrer

Der Berlingo ist nicht für Fahrer geeignet, die auf Beschleunigung und Kurvenfahren stehen. Sowohl die Fahrwerksabstimmung als auch die Motoren sind auf eine gemütliche Fahrweise ausgelegt. Der Basismotor ist ein 1,6-Liter-Benziner-Vierzylinder mit einer Leistung zwischen 90 und 120 PS. Seit 2016 gibt es auch einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 110 PS. Dieser ist jedoch vorsichtig zu genießen, da er bei hoher Beladung aufgrund der überschaubaren Leistung an seine Grenzen kommt. Die durchschnittlichen Verbräuche liegen zwischen 6,5 und 7,3 Litern. Die Dieselmodelle sind sparsamer im Verbrauch, je nach Leistungsband zwischen 4,3 und 5,3 Litern. Seit 2014 gibt es zudem einen batterieelektrischen Berlingo mit 67 PS.

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Für Komfortliebhaber ist die Basisausstattung nicht empfehlenswert, da sie keine Klimaanlage umfasst. Die höheren Ausstattungsniveaus bieten unter anderem eine zweite Schiebetür, Klimaanlage und Kopfairbags. Statt Hecktüren gibt es eine praktische Klappe mit Scheibenwischer und Heckscheibenheizung. Mit dem Facelift im Jahr 2015 wurde das Angebot an Komfort-Features erweitert. Interessenten sollten sich die Ausstattungsangaben genau ansehen. Sondermodelle wie “90 Jahre” oder das XTR-Modell mit Offroad-Optik waren damals ebenfalls erhältlich. In puncto Sicherheit verfügt der Berlingo über ESP und erhielt beim EuroNCAP-Crashtest vier Sterne. Im Laufe der Jahre kamen auch Assistenzsysteme wie ein City-Notbremsassistent und eine Rückfahrkamera hinzu.

Große Qualitätsmängel

Das größte Problem des Berlingo ist seine Qualität. Bei den Fahrzeugen, die acht Jahre oder älter sind, fallen etwa ein Viertel bei der TÜV-Prüfung mit erheblichen Mängeln durch. Im Durchschnitt aller Fahrzeuge sind es nur ein Fünftel. Die Mängel in der Hauptuntersuchung sind im Vergleich zu anderen Fahrzeugen überdurchschnittlich hoch. Besonders häufig werden Fehler bei der Beleuchtung sowie Probleme an der Vorderachse und Lenkung festgestellt. Chronischer Ölverlust am Antrieb ist ebenfalls ein häufiger Mangel. Interessenten sollten daher sowohl den Boden unter dem Auto als auch den letzten TÜV-Bericht genau prüfen. Autos, die gerade erst eine Hauptuntersuchung absolviert haben, sind in der Regel die bessere Wahl.

Fazit: Der Citroën Berlingo ist ein praktisches Fahrzeug, hat jedoch einige Schwächen. Interessenten sollten ihren potenziellen Gebrauchtwagen von einer Werkstatt überprüfen lassen. Die Preise beginnen bei etwa 3000 Euro für Fahrzeuge ab dem Baujahr 2008. Allerdings haben diese Autos dann auch oft schon mehr als 130.000 Kilometer auf dem Tacho. Ein Berlingo mit knapp 100.000 Kilometern Laufleistung und Baujahr ab 2012 kostet etwa 7900 Euro. Das ist viel Geld für ein Auto, das einige Mängel aufweist.

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