Der Einfluss der Oberflächenbeschaffenheit auf den Farbeindruck

Maler München: Malerwerkstätte Schlüter die Malerfirma mit Meisterbrief

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Glanzend, seidenglänzend, seidenmatt, matt, stumpfmatt: Diese Begriffe sind jedem bekannt, der mit Farben und Lacken arbeitet. Aber was genau ist Glanz? Ist es eine objektive physikalische Eigenschaft? Und wie hängt der Glanz einer Oberfläche mit dem Farbeindruck zusammen? Die Suche nach Antworten auf diese Fragen führt in die Grundlagen von Wellen und Licht und hat auch praktische Bedeutung bei der Arbeit mit Farben und Beschichtungen.

Matt oder Glanz? Wie Glanzeffekte entstehen

Für manche ist die Wahl des Glanzgrades ein existenzielles Dilemma wie bei Hamlet, für andere eine eher nüchterne Entscheidung. Hier sind einige grundlegende Erkenntnisse zu beachten:

Ursprünglich erzeugten alle Lacke eine glänzende Oberfläche. Doch manche Auftraggeber bevorzugten eine edlere Optik und konnten dafür auch bezahlen. So wurden glänzende Oberflächen nach dem Aushärten mit Bimsmehl und Schleifmodler seidenmatt bis matt geschliffen. Daher der ursprüngliche Begriff “Schleiflack”. Durch chemische Mattierungsmittel wurde die Mattigkeit des Schleifeffekts später erreicht. Diese Lacke wurden zeitweise als “Lack mit Schleiflackoberfläche” gehandelt und fanden hauptsächlich Verwendung bei Einrichtungsgegenständen wie Möbeln oder Wandverkleidungen.

Wand- oder Deckenfarben können aufgrund der Untergrundstruktur (Putz, Glasfasergewebe) keine hochglänzenden Flächen erzeugen. Dennoch sind scheuerbeständige Oberflächen aus Dispersionsfarben mit einem gewissen Glanz möglich. Für eine hochglänzende Oberfläche müssen die Flächen jedoch vollständig gespachtelt und mit entsprechendem Hochglanzlack beschichtet werden. Eine hochwertige Alternative bieten Spanndecken aus Kunststofffolie, die ebenfalls hochglänzend sind.

Der Glanzeindruck einer Oberfläche wird durch die Anzahl der Lichtstrahlen bestimmt, die unter dem gleichen Winkel reflektiert werden. Ist dieser Reflexionswinkel identisch mit dem Einfallswinkel für die nicht absorbierten Lichtstrahlen, erscheint die Oberfläche hochglänzend. Je mehr reflektierte Lichtstrahlen aufgrund einer dreidimensionalen Struktur der Oberfläche in unterschiedliche Richtungen reflektieren, desto matter erscheint die Fläche.

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Die Glätte der Oberfläche bestimmt die Ausrichtung der reflektierten Lichtstrahlen. Unterbrechungen in der Struktur, wie Höhen und Tiefen, bewirken, dass die Lichtstrahlen in verschiedenen Winkeln reflektiert werden. Bei seidenglänzenden oder matten Lacken entsteht die Oberfläche durch Mattierungsmittel, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, aber die Lichtstrahlen aufgrund ihrer Struktur in unterschiedlichen Winkeln reflektieren.

Der Betrachtungswinkel beeinflusst ebenfalls den Glanzeindruck. Je spitzer der Betrachtungswinkel ist, desto glänzender erscheint die Oberfläche. Ebenso wirkt eine Fläche bei Streif- oder Gegenlicht betrachtet deutlich glänzender als bei einem Betrachtungswinkel im rechten Winkel.

Eine glänzende Oberfläche verleiht den Farbtönen mehr Tiefe. Dies ist besonders deutlich bei Fotografien auf mattem Papier im Vergleich zu hochglänzendem Fotopapier. Allerdings sind Staubpartikel, Unregelmäßigkeiten, Fingerabdrücke und Reinigungsspuren auf hochglänzenden Oberflächen wesentlich sichtbarer als auf matten Flächen.

Mattere Oberflächen neigen dazu, partiell speckig zu werden, z. B. durch Reinigung oder Fingerabdrücke.

Die Auswahl des Glanzgrades

Für Beschichtungsstoffe und -systeme im Innen- und Außenbereich von Holz oder Metall werden folgende Glanzstufen verwendet:

  • hochglänzend
  • glänzend
  • halbglänzend
  • halbmatt
  • matt

Für wasserbasierte Beschichtungsstoffe im Innenbereich von Wänden und Decken gelten folgende Glanzstufen:

  • glänzend
  • mittlerer Glanz
  • matt
  • stumpfmatt

Bei der Auswahl des Glanzgrades ist es hilfreich, den Verwendungszweck zu berücksichtigen.

Aus technischer Sicht kann die Nutzung in zwei Bereiche unterteilt werden:

  1. Der Geltungswert
  2. Der Funktionswert

Der Geltungswert bezieht sich auf den optischen Aspekt. Beispielsweise bevorzugt jemand hochglänzende Oberflächen für seine Möbel im Wohnbereich, ohne dass ein funktionaler Wert des Glanzes damit verbunden ist. In diesem Fall wird eine optisch ansprechende Oberfläche angestrebt.

Der Funktionswert überwiegt, wenn der Glanz eine geringe Anfälligkeit für Verschmutzungen oder eine bessere Beständigkeit gegenüber chemischen oder klimatischen Belastungen ermöglichen soll. Eine hochglänzende Oberfläche kann auch eine optimale Reinigungsfähigkeit aufweisen, abhängig von den eingesetzten chemischen Mitteln in Verbindung mit dem Beschichtungsstoffhersteller. Wenn der Funktionswert im Vordergrund steht, ist die optische Wirkung nicht so wichtig.

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