Der Komondor ist ein Hund, der aus der Menge heraussticht. Sein Fell hat eine einzigartige Struktur und hängt in dicken Strähnen herab. Viele Komondore sind so zottelig, dass man ihr Gesicht nur grob erahnen kann. Doch nicht nur äußerlich hebt sich der ungarische Hütehund von anderen Hunden ab. Auch charakterlich besticht er durch Eigensinnigkeit, Selbstbewusstsein und Souveränität.
Die Geschichte des Komondors
Der Komondor ist ein ungarischer Hirtenhund, über dessen Herkunft unterschiedliche Theorien existieren. Doch genetische Analysen haben gezeigt, dass die prägnanten Zotteln auf einen Gendefekt zurückzuführen sind. Ursprünglich hatte der Komondor glattes und rauhes Fell, erst tausend Jahre später entwickelte er sein charakteristisches Zottelkleid. Durch genetische Untersuchungen wurde eine Verwandtschaft zum ungarischen Kuvasz festgestellt, während die Vermutung einer Abstammung von asiatischen Hunderassen widerlegt wurde. Seit 1954 ist der Komondor durch die FCI anerkannt und wird in Deutschland durch den Klub für ungarische Hirtenhunde gezüchtet.
Wesen und Charakter
Der Komondor ist ein wachsamer Hund mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt. Fremde dringt er vehement zurück, doch gegenüber vertrauten Personen zeigt er diese Eigenschaft nicht. Demnach verhält er sich neuen Bekanntschaften gegenüber zunächst reserviert und neutral. Nur den engsten Familienmitgliedern gegenüber zeigt er seine ruhige und zutrauliche Art.
Die Anschaffung eines Komondors
Die Beschaffung eines Komondors gestaltet sich aufgrund seiner Seltenheit oft aufwändig und zeitaufwendig. Von Internetverkäufern sollte man absehen und stattdessen auf ausgewählte Züchter vertrauen. Dort kann man sicher sein, dass man einen reinrassigen Komondor bekommt, dessen Elterntiere gesund sind und der bereits medizinisch versorgt wurde. Zudem legen verantwortungsvolle Züchter Wert darauf, dass die Zotteln den Hund nicht beeinträchtigen. Es ist wichtig, die Welpen persönlich kennenzulernen und sich einen Eindruck von den Haltungsbedingungen zu machen. In Deutschland gibt es jährlich nur rund 15 Komondorwelpen, daher kann es sein, dass man sich auf eine Warteliste setzen lassen muss. Eine Alternative ist der Bezug eines Welpen aus dem europäischen Ausland, jedoch ist hier keine Gewissheit über Reinrassigkeit und Aufzuchtbedingungen gegeben. Ein seriöser Verkäufer informiert sich zudem über den Käufer, um sicherzustellen, dass der Hund in einem geeigneten Zuhause mit einer fürsorglichen Familie landet.
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Der Komondor ist ein gelehriger Hund, der gut erzogen werden kann. Allerdings hat er auch einen eigenen Kopf und setzt Befehle nur um, wenn sie mit seinem eigenen Denken übereinstimmen. Daher sind Hundeerfahrung und Souveränität in der Erziehung von Vorteil. Um den Komondor gut in das Familienleben zu integrieren, sollte er bereits im Welpenalter sozialisiert werden. Dies gilt jedoch nicht als Makel des Komondors, sondern als Grundlage für die Erziehung jedes Hundes.
Die Haltung eines Komondors
Der Komondor ist ein robuster Hund, der gut im Freien leben kann. Wetterumschwünge machen ihm nichts aus. In einigen Ländern wird er als Herdenschutz- und Wachhund eingesetzt und gleichzeitig ist er auch ein toller Familienhund, der sich gut an die Wohnungshaltung anpasst. Wenn er einmal gut in die Familie integriert ist, begleitet er sie überall hin, ohne negativ aufzufallen oder zu stören. In Deutschland wird er nicht als Listenhund geführt, in der Schweiz hingegen schon.
Aktivitäten mit dem Komondor
Der Komondor ist ein genügsamer Hund, der abgesehen von seiner Schutzaufgabe keine zusätzliche Beschäftigung braucht. Wenn ihm ein großes Grundstück zur Verfügung steht, sucht er sich seine Betätigung selbst. Aber auch Spaziergänge mit der Familie schließt er gerne an. Bei Wohnungshaltung sollte der Hundehalter kreativ sein, um Langeweile zu vermeiden. Der Komondor ist für die meisten Hundesportarten aufgrund seines Fells nicht geeignet, aber manche Individuen haben Spaß an Agility.
Gesundheit und Pflege
Beim Komondor gibt es keine rassetypischen Krankheiten, jedoch besteht ein erhöhtes Risiko für eine Hüftgelenkdysplasie aufgrund seiner Größe. Die Fellpflege des Komondors ist besonders und teilweise sehr arbeits- und zeitintensiv. Das Fell sollte regelmäßig nach groben Fremdkörpern kontrolliert werden. Das Bürsten des Fells ist nicht nötig, es genügt, mit gespreizten Fingern durch das Fell zu gehen. Das Kürzen des Fells an bestimmten Stellen wie den Innenschenkeln, dem Genitalbereich und den Augen und Ohren dient der Hygiene und Beweglichkeit des Hundes. Baden ist nicht empfehlenswert, stattdessen kann man mit einem feuchten Handtuch oberflächlichen Schmutz entfernen.
Interessantes und Wissenswertes
Die ausgeprägten Zotteln des Komondors sind das Ergebnis gezielter Zucht. Leider hat die Selektion dazu geführt, dass der Hund sich nur noch eingeschränkt bewegen kann. Das Fell erschwert zudem das soziale Miteinander, da es den Gesichtsausdruck versteckt. Trotzdem ist der Komondor ein faszinierender Hund mit einem einzigartigen Aussehen und Charakter.
Hast du selbst einen Komondor oder planst du, dir einen anzuschaffen? Erzähle uns mehr in den Kommentaren!