Der faszinierende Serval – die Katze mit dem Radarblick

Der faszinierende Serval – die Katze mit dem Radarblick

serval katze

Die Serval-Katze ist wie übernatürlich, geheimnisvoll und besitzt hexenhaft magische Kräfte. Mit ihren kurzen Schwanz und langen Beinen beeindruckt sie noch mehr. Der Serval, eine ein Meter lange und 18 Pfund schwere Katze aus Afrika, führt ein erfolgreiches Jägerleben und überlistet seine Feinde wie Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen und Schakale.

Die Geparden bevorzugen die kurze Savanne, der Leopard die Baumsavanne und der Löwe das Buschland. Der Serval hingegen hat sich auf die hohen Savannengrasflächen spezialisiert. Trotz seiner langen Beine verschwindet er vollständig im windgepeitschten Grasmeer. Hier beginnt er seine Jagd. Seine Sicht ist nicht sehr gut, aber er dreht seine riesigen Radarohren in alle Richtungen. Er lauscht dem schweren Atem eines ahnungslosen Löwen 300 Meter rechts von ihm – keine Gefahr! Vor ihm hat er eine Ratte in 15 Metern Entfernung “im Ohr”. Der Meisterjäger erkennt allein am Geräusch, ob sie gräbt oder ihr Zuhause bereits verlassen hat. Im zweiten Fall springt der Serval nicht sofort los. Er bändigt sein Jagdfieber. Seine Beute könnte es sogar noch spüren und schnell wieder in ihrem Unterschlupf verschwinden. Das langwierige Schleichen wäre dann umsonst gewesen. Geduld zahlt sich aus. Erst im richtigen Moment springt er in hohem Bogen bis zu zwei Meter hoch und sechs Meter weit. Bis dahin hat er seine Beute weder gesehen noch gerochen, nur gehört. Dennoch landet der Langspringer punktgenau, die Ratte drückt er mit seinen Vorderpfoten auf den Boden, hält ihr das Maul zu, schüttelt sie tot und frisst sie sofort. Obwohl er seine Beute kaum hört, ist der Angriffssprung meistens erfolgreich. Eine überraschend hohe Erfolgsquote bei der Jagd!

Die “Magie” der Servale basiert auf einem so enormen Gehörsinn, dass wir Menschen es uns gar nicht vorstellen können. Die Ohren verraten dem Serval im hohen Gras nicht nur die genaue Richtung der Beute, sondern auch die exakte Entfernung. Er hat also einen perfekten Stereoreceiver. Darüber hinaus kann er gleichzeitig zwei verschiedene “Kanäle” hören, etwa ein Beutetier und einen Feind. Doch bevor er seiner Gefahr ausweicht, muss es schon ganz dick kommen.

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Eine andere Jagdtaktik besteht darin, dass der Serval mit hoher Geschwindigkeit zufällig durch das hohe Gras rennt und versucht, die Beute zu überholen. Die meisten Vögel erkennen den Feind bereits im Gras und versuchen zu fliehen. Doch dann springt der Serval und fängt seine Beute im Flug. In der Kunst des Fangens von Beute in der Luft ist er besonders gut.

Die getupften Katzen sind in Afrika weit verbreitet, aber immer noch selten, da sie große Territorien benötigen. Ihr Lebensraum erstreckt sich vom Sahel bis nach Südafrika. Sie meiden dichte Regenwälder sowie Wüsten. Die scheuen Tiere gehen vorzugsweise nur in der Dämmerung auf die Jagd. In Kenia haben die Servale sogar einen neuen Lebensraum erschlossen: die Sümpfe. Dies geschah jedoch mit unfreiwilliger Hilfe des Menschen. Sie haben sich in den Dämmen und Deichen angesiedelt, die von Sumpfbibern gebaut wurden. Ob diese riesigen Nagetiere aus Südamerika ausgesetzt oder absichtlich aus Zuchtfarmen entkommen sind, ist unklar. Die anmutigen Katzen halten die Eindringlinge zur Freude der Umweltschützer kurzzeitig in Schach.

Steckbrief

  • Körperlänge: 75 cm – 100 cm
  • Schwanzlänge: 30 cm – 40 cm
  • Körpergröße: 52 cm – 64 cm
  • Gewicht: 10 kg – 20 kg
  • Tragzeit: 71 Tage – 74 Tage
  • Wurfgröße: 1 – 4 Jungtiere
  • Geschlechtsreife: 10 – 24 Monate
  • Lebenserwartung: 20 Jahre

Lebensraum

Der Serval ist ein typischer Savannenbewohner, lebt aber auch in Bambuswäldern oder Mooren. Er meidet zu trockene Gebiete.

Fellmuster

Der Serval hat ein meist schwarz gepunktetes, beige-farbenes Fell. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Der komplett schwarze Farbmutant kommt auch in den Hochlandgebieten Ostafrikas und im Aberdare-Gebirge vor. Im Grunde könnte man diese Variation ebenso als Panther bezeichnen, ähnlich wie den schwarzen Leoparden und den schwarzen Jaguar.

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Lebensweise

Der Serval kann hervorragend schwimmen und klettern, verbringt aber den größten Teil seines Lebens auf dem Boden.

Aufzucht der Jungen

Die Aufzucht der Jungen liegt in den Händen des Weibchens. Etwa zweieinhalb Monate nach der Paarung wählt das Serval-Weibchen eine verlassene Ameisenbärenhöhle, eine Felsspalte, einen hohlen Baumstamm, einen besonders dichten Busch oder einen anderen gut geschützten Ort. Dort bringt sie in der Regel ein bis drei Kätzchen zur Welt. Wie andere Kätzchen haben auch Servale markante Neststühle. Sie sind in den ersten 8 bis 12 Tagen blind. Die ersten 4 bis 5 Wochen verbringen sie in ihrem sicheren Versteck. Danach wagen sie sich heraus und machen ihre ersten Ausflüge zusammen mit ihrer vorsichtigen Mutter.

Das Serval-Männchen hilft nicht bei der Aufzucht der Jungen. Das Serval-Weibchen hat alle Hände voll zu tun, um den Hunger der Kätzchen zu stillen. Zuerst versorgt sie sie schnell mit Muttermilch. Später bietet sie ihnen feste Nahrung an. Eine Studie über das Leben der Servale im Ngorongoro-Krater in Tansania hat gezeigt, dass Weibchen mit Jungen doppelt so viel Zeit mit der Jagd verbringen wie Weibchen ohne Nachwuchs. Die Aufzucht der Kätzchen ist also selbst für diese einfallsreichen Raubkatzen harte Arbeit.

Jagdverhalten

Der Serval legt bei seinen Streifzügen drei bis vier Kilometer zurück. Am liebsten jagt der Serval in den Dämmerungsstunden am Morgen und am Abend. Nagetiere, Vögel, Frösche, Schlangen und ähnliche Tiere gehören zu seiner potenziellen Beute. Mit seinem sehr guten Gehör (man beachte die sehr großen Ohren) achtet er auf jedes leise Geräusch und springt in einem hohen Bogen auf seine Beute oder fängt sie in ihrem Versteck. Bevor er tötet, macht der Serval seine Beute bewusstlos.

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Gefahren durch Menschen und Hunde

Servale mögen zwar anpassungsfähige Katzen sein, die sich auch in von Menschen veränderten Umgebungen zurechtfinden können. Aber der beste Freund des Menschen, der Haushund, bereitet ihnen einige Schwierigkeiten. Wenn sie in die Enge getrieben werden, setzen sich die Servale mutig zur Wehr. Doch gegen einen Rudel großer Hunde sind sie nicht stark genug. Das ist der Grund, warum der Serval in von Menschen bewohnten Gebieten in der Regel schnell verschwindet. Durch die rasche Ausbreitung der wachsenden afrikanischen Bevölkerung wird der Serval immer weiter zurückgedrängt.

In einigen Teilen Afrikas werden Servale wegen ihres sehr schmackhaften Fleisches gejagt. Ihr Fell wird zur Herstellung von Umhängen für Stammeshäuptlinge verwendet. Diese traditionellen Jagdformen stellen für einen Serval kein ernsthaftes Risiko dar, da er nie gezielt gejagt und übermäßig bejagt wird. Glücklicherweise wurde aufgrund der minderwertigen Qualität des Fells der internationale Handel nie so nach ihnen verlangt wie nach den anderen getupften Katzen. Daher sieht die Zukunft des Servals nicht allzu düster aus. Wenn es uns gelingt, diese wunderschöne Katze weiterhin vor übermäßiger Bejagung zu bewahren, was besonders in den großen Nationalparks in Afrika eigentlich möglich sein sollte, können wir hoffen, diese wunderschöne Katze noch in Afrika zu sehen.

Wissenswertes

Der Serval hat die größten Ohren im Vergleich zu anderen Katzen und im Verhältnis zu seiner Körpergröße.

Quelle: Original Article