Diejenigen, die den Disney-Film “Coco – lebendiger als das Leben!” gesehen haben, werden sich zweifellos an das merkwürdige Haustier erinnern, das die Hauptfigur begleitete. Der aztekische Hund Xoloitzcuintle war unbehaart, schwarz und irgendwie seltsam. Doch dieser Hund ist nicht irgendein Hund: Diese Rasse, die in Mexiko beheimatet ist, hat ihren Ursprung in der vorspanischen Zeit.
Der Xoloitzcuintle ist eine faszinierende Kreatur, die bereits seit 3.500 bis 5.000 Jahren existiert und zu den engsten lebenden Verwandten der Hunde der Alten Welt zählt. Majestätisch und tief mit der mexikanischen Kultur verwurzelt, versetzt uns dieser Hund in eine andere Zeit.
Die faszinierende Geschichte des Xoloitzcuintle
Das erste schriftliche Dokument, das wir über den Xoloitzcuintle haben, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Christoph Kolumbus beschrieb die mexikanische Rasse der Azteken und war beeindruckt, wie dieses vorspanische Volk dieses Tier pflegte und schätzte. Die Xolo-Hunde schliefen bei ihnen, wurden wie Kinder zugedeckt und mit ihren Besitzern begraben.
Die alten Maya verehrten diese Hunde, weil sie ein Abbild ihres Gottes Xolotl waren. Dieser Gott symbolisierte Feuer und Blitz und war auch der Begleiter der Seelen der Verstorbenen. Doch die europäischen Eroberer konnten diese spirituelle Bedeutung des mexikanischen Nackthundes nicht verstehen. Ganz im Gegenteil: Sie verzehrten das Fleisch der Hunde und mischten diese Rasse mit europäischen Hunden. Diese Praktiken reduzierten die Anzahl der Xoloitzcuintle signifikant. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die letzten Exemplare dieser Rasse nur noch in kleinen Gruppen in Gebirgsregionen gefunden.
Xoloitzcuintle: Begleiter im Leben und im Tod
Archäologen haben zahlreiche Funde ausgegraben, die über das Leben dieser mexikanischen Hunde informieren. In ihren Gräbern wurden Skelette, Halsketten, Schalen und andere einzigartige Gegenstände gefunden, die die Azteken für diese Tiere hergestellt hatten. Die Xoloitzcuintle wurden so sehr verehrt, dass die Azteken davon ausgingen, dass jene Personen, die grausam zu diesen Hunden waren, nach dem Tod nicht ins Jenseits gelangen würden.
Wie sieht der Aztekenhund heute aus?
Erst 1950 begann man damit, die Rasse des Xoloitzcuintle wieder auf wissenschaftliche Weise zu vermehren. Nach der mexikanischen Revolution griffen viele Künstler das Bild dieses Tieres wieder auf, um es auf der Leinwand, in Gedichten, Büchern und anderen kulturellen Manifestationen darzustellen, denn der Nackthund ist Teil der mexikanischen Identität.
So reiste ein Team von Wissenschaftlern auf der Suche nach den letzten Xolos durch Mexiko und konnte 10 Exemplare finden. Sie begannen mit der Zucht, um die Rasse zu erhalten, denn schließlich handelt es sich um die Hunde mit der ältesten DNA. Der Prozess war erfolgreich, deshalb können wir heute diese außergewöhnlichen Tiere bewundern.
Welche Eigenschaften haben Xoloitzcuintle?
Aztekenhunde werden sowohl wegen ihrer einzigartigen Geschichte als auch wegen ihres Charakters sehr geschätzt. Sie sind überaus loyale, ruhige, aber territoriale Tiere, die ihre Artgenossen schützen. So wie es früher bei den Azteken war.
- Xoloitzcuintle sind für ihre Geselligkeit und Zuneigung bekannt. Sie bauen sehr starke Bindungen zu ihrer menschlichen Familie auf.
- Es handelt sich um Nackthunde, die im Winter vor Kälte und im Sommer vor der Sonne geschützt werden müssen.
- Eine weitere Besonderheit ist, dass sie keine Prämolare haben.
- Es handelt sich um langlebige Tiere, die zu Übergewicht neigen.
- Ein weiteres typisches genetisches Merkmal dieser Hunde ist der frühzeitige Verlust der Zähne, daher ist es ratsam, die Ernährung in diesen Fällen anzupassen.
Der Xoloitzcuintle ist eine ganz besondere Hunderasse, ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, ein Symbol der mexikanischen Kultur, das eine Gottheit repräsentiert. Glücklicherweise konnte diese Rasse vor dem Aussterben gerettet werden.