Der feine Unterschied zwischen dem Altertum und der Antike

Der feine Unterschied zwischen dem Altertum und der Antike

Die Begriffe “Altertum” und “Antike” werden oft synonym verwendet, doch sie sind nicht identisch. Das Altertum bezieht sich auf die älteste historische Zeit einer bestimmten Kultur oder eines bestimmten Volkes. Es ist ein allgemeiner, eher vager Begriff, der prinzipiell auf alles anwendbar ist. Besonders deutlich wird dies bei der Bezeichnung “Erdaltertum”.

Das Erdaltertum und seine Epochen

Das Erdaltertum bezeichnet eine weit in der Vergangenheit liegende Zeit. Es umfasst einen riesigen Zeitraum von 540-250 Millionen Jahren vor unserer Zeit und kann in viele aufeinanderfolgende Epochen gegliedert werden, darunter das Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon und Perm. Auf das Erdaltertum folgen dann das Erdmittelalter und die Erdneuzeit. Diese Begriffe dienen dazu, die unfassbar großen Zeiträume verständlich und beschreibbar zu machen.

Die Antike im Mittelmeerraum

Die Antike bezieht sich konkret auf die Mittelmeerkulturen der griechisch-römischen Zeit zwischen 800 v. Chr. und 600 n. Chr. Sie umfasst das alte Griechenland, den Hellenismus und das Römische Reich. Wenn der Begriff Antike in einem weiter gefassten Rahmen verwendet wird, bezieht er auch die Geschichte der nordafrikanischen und vorderasiatischen Hochkulturen mit ein, wie zum Beispiel das alte Ägypten und die Kulturen Mesopotamiens und Kleinasiens.

Die Herkunft der Begriffe

Die Einteilung der Epochen und die Bezeichnungen des Altertums und der Antike sind Ergebnisse einer ehemals eurozentrischen wissenschaftlichen Sichtweise. Die griechisch-römische Kultur als Ganzes wird als Antike bezeichnet, während der Begriff “Altertum” eher als Sammelbegriff für verschiedene frühe historische Zeiträume genutzt wird.

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Warum unterscheidet man zwischen Antike und Altertum?

Das Altertum umfasst die menschliche Frühgeschichte bis zum Mittelalter und deren kulturelle Entwicklung. Die Antike hingegen bezieht sich nur auf die Kulturen des Mittelmeerraumes. Dies liegt daran, dass die europäische Kultur stark von der griechisch-römischen Zeit geprägt ist. Altgriechische und lateinische Begriffe sind auch heute noch in der Wissenschaft allgegenwärtig. Die Zeitrechnung basiert auf dem antiken System und sogar die Planeten in unserem Sonnensystem sind nach den klassischen Göttern der Antike benannt. Die kulturelle Prägung der Antike ist also bis heute spürbar.

Fazit

Der Begriff “Antike” ist für die griechisch-römische Kultur reserviert, während “Altertum” als Oberbegriff für verschiedene frühe Epochen einer bestimmten Kultur verwendet wird. Andere Kulturen erhalten von der Geschichtswissenschaft kein “Altertum” zugesprochen, sofern keine Vor- und Frühgeschichte bekannt ist. Es gibt also keine “antiken Azteken” oder “antikes China”. Die Verwendung des Begriffs “Antike” für eine zeitliche Einordnung ist jedoch unproblematisch.