Der Festival-Sommer 2023: Warum die Preise für Hurricane, Wacken und Co. explodieren

Der Festival-Sommer 2023: Warum die Preise für Hurricane, Wacken und Co. explodieren

Der Sommer ist da und damit auch die Festival-Saison 2023. Rock am Ring und Rock im Park haben den Auftakt gemacht. Doch in diesem Jahr sind die Preise für Festival-Tickets teilweise enorm gestiegen. Aber warum eigentlich?

Das gemütliche Ritual, den Platz zu sichern, das Zelt aufzubauen und das Dosenbier zu öffnen, um den Festival-Spaß zu beginnen, möchten viele Konzertgänger auch diesen Sommer wieder frönen. Die Zwillingsfestivals Rock am Ring (RaR) und Rock im Park (RiP) haben die diesjährige Festival-Saison am ersten Juni-Wochenende eröffnet. Obwohl sich vor allem bei den Headlinern die Menschenmassen vor den Bühnen stapeln, wurden weniger Tickets verkauft als im Vorjahr.

Dies hat seine Gründe und liegt vor allem an den zum Teil stark gestiegenen Ticketpreisen. Diese Erhöhung wird in den sozialen Medien oft heftig kritisiert. Auch das Hurricane Festival oder das Wacken Open Air haben ihre Preise angehoben. Es ist also Zeit, die Ursachen zu untersuchen und einen Überblick zu geben.

Festival-Sommer 2023: Rock am Ring, Hurricane Festival und Wacken Open Air erhöhen die Ticketpreise

“Die Veranstalter sehen sich derzeit mit einer Reihe zusätzlicher Kosten konfrontiert”, erklärt Stephan Benn vom Kulturverband Liveinitiative NRW gegenüber tagesschau.de. Die Ticketpreise könnten im Durchschnitt um etwa 30 Prozent gestiegen sein. Besonders stark schlagen die Kosten für Techniker, Sicherheitspersonal und Gastronomie zu Buche, die letztendlich an die Festivalbesucher weitergegeben werden.

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“Nicht zu vernachlässigen sind auch die steigenden Kosten für Energie und Technik sowie höhere Gagen”, merkt Bernd Schweinar vom Verband für Popkultur in Bayern an. Es ist jedoch auch nicht der richtige Weg, alle Kosten auf die Kunden abzuwälzen. “Der Effekt wird sein, dass immer teurere Großkonzerte das Budget schmälern, das Konzertbesucher dann für kleinere Festivals und Konzerte nicht mehr haben”, so Schweinar im Gespräch mit tagesschau.de. Wird der Sommer 2023 also weniger Festivalbesucher sehen als in den Vorjahren?

Rock am Ring, Hurricane Festival, Wacken Open Air: Was kosten Festivals 2023?

Fakt ist: Das “Weekend Festival Ticket – General Camping” für die diesjährige Ausgabe von Rock im Park kostet 298 Euro. Wer Rock am Ring inklusive Parken und Camping erleben möchte, muss zwei Tickets kaufen und landet am Ende ebenfalls bei fast 300 Euro. Für Rock im Park muss man etwa 70 Euro mehr als im Vorjahr zahlen. Sprecherin Carolin Hilzinger führt dies auf “Preissteigerungen von 45 Prozent in vielen Bereichen” zurück.

  • Rock am Ring: Weekend Festival Ticket für 229 Euro; General Camping / Parking Ticket kostet zusätzlich 69 Euro
  • Rock im Park: Weekend Festival Ticket – General Camping für 298 Euro
  • Hurricane Festival: Festivalpass Regular oder Hurricane Park für 249 Euro (4. Preisstufe)
  • Southside Festival: Festivalpass Grüner Wohnen oder Regular für 259 Euro (4. Preisstufe)
  • Wacken Open Air: 299 Euro für ein vier Tage Festivalprogramm (ausverkauft)
  • Deichbrand Festival: Kombiticket inkl. Frühanreise für 199 Euro (ohne Frühanreise für 189 Euro)

Die Preissteigerungen anderweitig abzufangen, ist nur begrenzt möglich. Die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu vor fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen, und das gilt auch für die Ticketpreise, erklärt Matt Schwarz von Dreamhaus, dem Veranstalter von Rock am Ring. Die Organisatoren des Festivals am Nürburgring erwarten etwa 70.000 Besucher, das sind rund 20.000 weniger als 2022. Rock im Park rechnet wiederum mit 60.000 Besuchern – 15.000 weniger als im Vorjahr.

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Tickets für das Wacken Open Air 2023 sind 60 Euro teurer – und trotzdem in fünf Stunden ausverkauft

Beim Hurricane und dem Schwesterfestival Southside sind die Ticketpreise im Vergleich zum Vorjahr um 30 bzw. zehn Euro auf 249 bzw. 259 Euro gestiegen. Laut Sprecher Jonas Rohe werden nur ein Bruchteil der Mehrkosten an die Besucher weitergegeben.

Das Heavy-Metal-Festival Wacken Open Air hat seine Preise ebenfalls deutlich erhöht. Die Ticketpreise stiegen von 239 auf 299 Euro. Dennoch ist das Festival längst ausverkauft. Laut Veranstalter Thomas Jensen wurden innerhalb von fünf Stunden 83.000 Tickets digital verkauft. Ob dies auch bei möglichen weiteren Preissteigerungen in Zukunft der Fall sein wird, bleibt Spekulation.

Von “absoluter Schweinerei” bis “läppische 70 Euro mehr”: Social-Media-Reaktionen auf höhere Ticketpreise für Festivals

Die Mehrkosten für Festivaltickets werden in den sozialen Medien nicht immer wohlwollend aufgenommen. Ein Beispiel? Unter einem Beitrag von Rock am Ring heißt es “Absolute Schweinerei”. Mal wird die Preiserhöhung als “dreiste Preispolitik” bezeichnet, mal als “einfach nur bodenlos”.

Aber es gibt auch Verständnis für die Festivalveranstalter und ihre gestiegenen Kosten in nahezu allen Bereichen, die sich letztendlich auch auf den Ticketpreis auswirken. “Zwei Jahre lang kam bei den Beteiligten, zu denen die Veranstalter, alle Projektbeteiligten und auch die Bands gehören, nichts mehr rein. Der wirtschaftliche Schaden ist hoch”, heißt es von einem Festivalbesucher auf Instagram. Er spricht von “läppischen 70 Euro mehr” und hätte dafür “3-4 Tage lang eine geile Zeit”.

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