Wer auf der Suche nach einem günstigen Familienauto ist und nicht unbedingt eine Premiummarke bevorzugt, wird früher oder später auf das breite Angebot von Ford stoßen. Ford bietet nicht nur eine große Auswahl an Vans, sondern auch der aktuelle Ford Focus ist in gebrauchtem Zustand überraschend preiswert. Doch gibt es einen Haken? Im Prinzip nicht, solange man als Käufer auf ein paar Kleinigkeiten achtet.
Seit 2011 auf dem Markt
Die dritte Generation des Ford Focus wurde im Jahr 2010 vorgestellt und ist seit April 2011 in Deutschland erhältlich. Im Jahr 2014 erhielt er eine umfangreiche Überarbeitung, bei der unter anderem die Frontpartie und das Interieur mit neuen Navigationsgeräten überarbeitet wurden. Noch in diesem Jahr soll bereits ein Nachfolger vorgestellt werden. Der Ford Focus wird als Fünftürer, Kombi “Turnier” und sogar als Stufenheckvariante angeboten, was in Deutschland eher ungewöhnlich ist. Letztere ist jedoch selten zu finden. Dafür gibt es sowohl Limousinen als auch Kombis in großer Zahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Unter den Neuwagenkäufern erfreut sich vor allem die gut ausgestattete Version Titanium großer Beliebtheit, während die preiswerteren Linien Trend und Ambiente als Neuwagen weniger gefragt sind. Die sportlichen Versionen ST und RS sind eher selten anzutreffen.
Beliebte Benzinmotoren
Bei den Motoren zeigt sich ein Interesse von ungefähr 2/3 zu 1/3 zugunsten der Benzinmotoren gegenüber den Dieselmotoren. Ford bietet auch eine LPG-Version und einen Elektromotor für den Focus an, jedoch spielen diese auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum eine Rolle. Zu Beginn wurde der Ford Focus mit zwei Saugbenzinern mit 85 und 125 PS angeboten. Mittlerweile ist nur noch der Basisbenziner erhältlich, von dem wir jedoch abraten. Die modernen Ecoboost-Motoren haben in jeder Hinsicht die Nase vorn, egal ob es sich um die beiden Dreizylinder mit 100 und 125 PS oder um die Vierzylinder mit 150 oder 182 PS handelt. Sie gelten als kultiviert, robust und leistungsstark, sind jedoch nicht ganz so sparsam wie einige Konkurrenten. Wenn man den Kombi “Turnier” fährt, empfehlen wir auch zurückhaltenden Fahrern mindestens die Version mit 125 PS. Der 100-PS-Motor hat etwas Schwierigkeiten, wenn der Kofferraum beladen ist. Beide Motoren haben zwar ein Drehmoment von 170 Nm, doch die stärkere Variante bietet im Overboost sogar 200 Nm, was sich im Alltag als vorteilhaft erweist.
Laut Spritmonitor liegt der Verbrauch der beiden Dreizylinder bei etwa 6,9 Litern, während es bei den Vierzylindern durchschnittlich 7,5 Liter sind. Die Überarbeitung der Vierzylinder im Jahr 2014 hat zwar Zyklus-Ersparnisse von 0,4 Litern gebracht, jedoch sind die neuen Motoren in der Praxis nicht sparsamer.
Achtung auf den Schlauch
Bei den frühen Baujahren sollte besonders auf einen Kühlwasserschlauch geachtet werden. Ford hat diesen Schlauch nicht nur aus dünnem Hartkunststoff hergestellt, der mit der Zeit leicht brechen kann, sondern auch so unglücklich verlegt, dass er an einer Verkleidung scheuern kann. Die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile eine verbesserte Version aus Gummi mit Gewebeeinlage gibt, die auch anders geformt ist und somit nicht mehr scheuern kann. Der Austausch des Schlauchs ist kostengünstig und schnell erledigt. Ford hat zu diesem Zweck auch eine interne Rückrufaktion gestartet. In unserer Bildergalerie haben wir beide Schläuche abgelichtet. Falls noch der alte Schlauch verbaut ist, sollte dieser unbedingt ausgetauscht werden. Wenn er beispielsweise auf der Autobahn bricht, kann das den Motor beschädigen. Ansonsten sind von den Ecoboost-Motoren bisher kaum Schwachstellen bekannt. Gelegentlich gibt es Probleme mit undichten Ventildeckeln oder defekten Wasserpumpen, jedoch treten diese Probleme nur vereinzelt auf.
Der Ford Focus Mk3 ist ein erschwingliches Familienauto mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn man auf ein paar Kleinigkeiten achtet, steht einem langen Fahrspaß mit diesem robusten und zuverlässigen Fahrzeug nichts im Wege.
