Der Grüne Faden – Meine genialsten Tipps zum Mischen von Grün in Aquarell

Der Grüne Faden - Meine besten Tipps fürs Grün Mischen in Aquarell - Gesche Santen

In diesem Beitrag möchte ich meine besten Tipps zum Mischen von Grün mit dir teilen. Aber zuvor möchte ich dich mit einer kleinen Geschichte einführen.

Heute Morgen bin ich mit meinem Hund Thorin spazieren gegangen, nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte. Die Intensität des Grüns, das plötzlich überall explodierte, hat mich überwältigt. Es fühlte sich so an, als hätte ich vergessen, wie heilsam es ist, in das Grün eines Baumkronendachs zu schauen.

Dieses Erlebnis hat mich inspiriert, das geplante Thema für heute über Bord zu werfen und noch einmal über das Mischen von Grün zu sprechen.

Grün ist eigentlich ganz einfach

Grün ist eine sekundäre Farbe, die aus den Primärfarben Cyan (Blau) und Gelb entsteht. Allerdings ist es eine große Herausforderung, das “richtige” Grün zu mischen, angesichts der Vielzahl von Pflanzen und Grüntönen da draußen.

Bevor ich in die theoretischen Details gehe, möchte ich dir drei übergreifende Tipps geben:

1. Lieber “gut genug” als gar nicht gemalt

Perfektionisten können sich endlos damit aufhalten, den richtigen Farbton zu mischen. Aber ich sage: Hauptsache, die Richtung stimmt! Die Natur ist vielfältig und eine bestimmte Art kann an verschiedenen Standorten in verschiedenen Variationen vorkommen. Dein Modell landet nach dem Malen auf dem Kompost, aber dein Bild bleibt. Also hat dein Bild immer recht 😉

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2. Selber mischen statt vorgefertigte Farben verwenden

Obwohl vorgefertigte Grüntöne praktisch sind, um Zeit zu sparen, empfehle ich dir, eigene Grüntöne zu mischen. Warum? Weil du dann die volle Kontrolle hast! Du kennst die Eigenschaften deiner Mischung, wenn du sie aus einem blauen und einem gelben Pigment mischst.

3. Transparente Farben wählen

Bei Farbmischungen ist es wichtig, transparente Farben zu verwenden, insbesondere wenn du mehrere Farbschichten übereinander auftragen möchtest. Dadurch kommen die Farben besser zur Geltung und wirken nicht stumpf oder kalkig. Verwende daher am besten Cyan, Ultramarin oder Kobaltblau.

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Mischprozess:

Gelb + Blau, aber welches Gelb und welches Blau?

Der Blauton bestimmt den Grünton viel mehr als das Gelb. Helles Blau wie Cyan ergibt ein helles Grün, während dunkles Blau wie Ultramarin ein dunkleres Grün erzeugt. Bei Gelb kannst du ein Primärgelb verwenden, aber wärmere Gelbtöne wie Gummigutt oder Indischgelb erzeugen oft natürlichere Grüntöne.

Den Grünton trüben

Um einen natürlichen Grünton zu erzielen, kannst du mit Komplementärfarben trüben. Die Komplementärfarbe von Grün ist Rot bzw. Magenta. Ein Hauch von Magenta verleiht einem knalligen Grün natürliche Nuancen.

Wenn die Pflanze ausgewaschen aussieht

Im Spätsommer verblassen viele Pflanzen und verlieren ihre Brillanz. Für einen ausgewaschenen Effekt empfehle ich die Verwendung von Lichter Ocker. Dieser Farbton verleiht deinen Grüntönen einen natürlichen, hellen und erdigen Ton.

Mein Allround-Grün

Mit Cyan und Gummigutt komme ich fast überall hin, wo ich hinmischen möchte. Beide Farben sind transparent und eignen sich gut zum Auftragen von Lasuren. Du kannst sie weiter trüben oder verdunkeln, indem du etwas Magenta oder Ultramarin dunkel hinzufügst. Das Gleiche gilt auch für Phtalogrün und Gummigutt.

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Diese Hinweise sollen dir helfen, deine Mischzeit abzukürzen und einen Ausgangspunkt zu finden. Letztendlich gibt es jedoch nichts Besseres als das Ausprobieren. Beginne daher mit kleinen Farbproben und teste verschiedene Mischungen.

Wenn du noch mehr Tipps und Übungen zum Mischen von Farben für botanische Aquarelle möchtest, kann ich dir meinen Grundlagenkurs “Essentielle Aquarelltechniken” empfehlen.

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Mischen und Malen!