Wenn du einen günstigen Wohnmobilausbau suchst, kommst du kaum daran vorbei, selbst aktiv zu werden. Wir haben einen über 20 Jahre alten VW T4 gekauft und beim Ausbau unseres VW Bus T4 Camperprojekts haben wir versucht, so wenig Geld wie möglich auszugeben. In diesem Artikel erfährst du, wie wir das geschafft haben.
Ein T4 mit Camperausbau
Als wir eine Reise nach Portugal geplant haben, stand unsere eigene Pickup-Kabine noch in der Werkstatt und war noch nicht fertig renoviert. Also suchten wir nach einem Ersatzfahrzeug und fanden glücklicherweise einen relativ günstigen alten T4 mit Wohnmobilzulassung und fast zwei Jahren TÜV.
Erst die Planung
Die Technik unseres alten Bullis war in Ordnung, aber Rost und Sauberkeit des Innenausbaus ließen zu wünschen übrig. Also haben wir beschlossen, beim Thema Rost wegzuschauen und den alten Innenausbau zu entsorgen. Das gab uns viel Platz für eigene Ideen. Unsere Wunschliste umfasste einen Küchenblock, einen Platz für eine Kompressor-Kühlbox, ein Regal für Staukisten und Kleidung sowie eine Liegefläche, die auch als Sitzgelegenheit genutzt werden kann und zusätzlichen Stauraum unter den Polstern bietet. Ein variabler Tisch stand ebenfalls auf der Liste.
Los geht’s mit dem Camperausbau
Wir haben also unseren T4 vermessen, gezeichnet und gerechnet. Anschließend haben wir nach verwendbarem Material in unserer Sammlung von leichten Sperrholzresten gesucht. Danach haben wir festgelegt, welche Platten wir zusätzlich kaufen müssen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Das gekaufte Material kostete uns nur knapp 200 Euro.
Im Küchenblock haben wir Platz für einen günstigen Trucker-Kocher, eine Klappe, hinter der Geschirr und Besteck verschwinden, und ein Fach für einen Toiletteneimer vorgesehen. Die Edelstahl-Spüle aus dem alten Einbau konnten wir wiederverwenden, nachdem wir sie durch die heimische Geschirrspülmaschine gejagt haben. Frisch- und Brauchwasser haben wir in zwei Kanistern unter dem Becken aufbewahrt, und ein Hahn mit Tauchpumpe sorgt für fließend kaltes Wasser.
Für die Sitz-Schlafgruppe haben wir eine Trägerkonstruktion in U-Form im hinteren Bereich gebaut und darauf eine Platte fest aufgelegt. Unter die Platte passen drei Euro-Boxen nebeneinander, in denen ein Teil unserer Ausrüstung Platz findet. Auf der Beifahrerseite haben wir einen Sockel in Form eines Kastens mit abnehmbarem Deckel konstruiert, der die gleiche Höhe wie die Platte im Heck hat.
Ein Platz für die Schuhe im VW Bus
Im Bereich der Schiebetür haben wir unsere Schuhe untergebracht. Auf der kompletten Länge der Beifahrerseite kann eine Person schlafen, ohne dass etwas umgebaut werden muss. Für die Kühlbox haben wir ein Brett zwischen Küchenblock und der Heck-Unterkonstruktion angebracht. Die Kühlbox wird über die bereits vorhandene Zweitbatterie unter dem Fahrersitz mit Strom versorgt. Darunter haben auch noch eine 40er-Euro-Box und ein zweiter Zehn-Liter-Wasserkanister Platz.
Und wo wird im T4 Camperausbau geschlafen?
Damit zwei Personen im T4 schlafen können, haben wir eine steckbare Unterkonstruktion aus Brettern gebaut, auf die zwei Platten gelegt werden. Das ergibt eine Gesamt-Liegefläche von etwa 135×180 Zentimetern. Nach vorne bleiben 60 Zentimeter freier Raum, was der Breite des Küchenblocks entspricht. So kann man sich, auf der unteren Bettkante sitzend, locker am Waschbecken die Zähne putzen. Von den beiden Einlegeplatten wird eine gleichzeitig zur Tischplatte für unseren variablen Tisch.
Irgendwo im VW Bus müssen die Klamotten hin
Auf der Fahrerseite des Camperausbaus haben wir ein offenes Regal mit drei Ebenen gebaut. Die untere Ebene ist die Fortsetzung der Grundplatte und bietet Platz für zwei Wolf-Packs von Front-Runner. Die Ebene darüber nimmt fünf Kunststoff-Munitionsboxen auf, die wir über Nakatanenga bezogen haben. In der dritten Ebene finden mehrere Stautaschen Platz. Zwei Alustangen sorgen in den beiden oberen Ebenen dafür, dass nichts herausfallen kann.
Für die Polster haben wir uns für sechs Bodenkissen entschieden. Zusätzlich haben wir unsere beiden großen Schaffelle unter den als Laken genutzten Schlafsack gelegt, da die Kissen nicht besonders bequem waren.
Die Kosten für unseren VW Bus T4 Camperausbau betrugen insgesamt rund 1.700 Euro. Manche Komponenten, wie zum Beispiel die Kühlbox, hatten wir jedoch bereits. Den Einbau haben wir in knapp zwei Wochen am Feierabend und an den Wochenenden realisiert. Ursprünglich wollten wir den Bulli nur für unsere Reise nach Portugal nutzen, aber wir waren so begeistert von dem Wagen, dass wir ihn dann doch fast zwei Jahre behalten haben.
Hinweis: Infos und Tipps zum Ausbau von Reisefahrzeugen findest du im Buch “Living off the Road” aus dem Pietsch Verlag.
