Der Haussperling ist ein Singvogel, der auch als Hausspatz oder einfach nur Spatz bekannt ist. Sein wissenschaftlicher Name lautet Passer domesticus und er hat diesen Namen erhalten, weil er hauptsächlich in der Nähe von Menschen lebt. Der Haussperling ist ein echter “Kulturfolger”. Aber wusstest du, dass Haussperlinge zu den Singvögeln gehören?
Wie sieht ein Haussperling aus?
Der Haussperling hat ein braun-schwarzes Federkleid mit einem hellen beige-grauen Bauch. Aber es gibt Unterschiede zwischen den Männchen und Weibchen: Die Männchen haben kräftigere Farben mit einem schwarzen Kehlfleck, grauem Scheitel und grauen Wangen. Die Weibchen und Jungtiere sind dagegen eher eintönig graubraun-beige. Auf dem Foto kannst du einen deutlichen Unterschied zwischen einem Weibchen und einem Jungtier erkennen.
Der “Tschilp” des Spatzen
Der Haussperling ist nicht nur ein Singvogel, sondern auch ein sehr geselliger Vogel. Er singt gerne in Gesellschaft und seine Rufe dienen nicht nur dem Gesang, sondern auch der Kommunikation mit anderen Spatzen. Durch verschiedene Rufe können sie sich gegenseitig warnen, auf eine Futterquelle aufmerksam machen oder ihre Stimmung ausdrücken.
Wo lebt der Haussperling?
Der Haussperling ist ein in Deutschland heimischer Brutvogel und einer der weit verbreitetsten Vögel weltweit. Du findest ihn überall dort, wo Menschen leben. Haussperlinge wurden sogar in Gegenden gebracht, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren, wie Nord-Amerika, Australien und Neuseeland.
Was frisst der Hausspatz?
Der Haussperling ernährt sich hauptsächlich von Getreidesamen wie Weizen, Hafer und Gerste. Aber auch Wildgräser und -kräuter stehen auf seinem Speiseplan. In Städten, wo die pflanzliche Nahrung begrenzt ist, werden Haussperlinge zu Allesfressern und fressen sogar Speisereste. Die Jungen werden anfangs ausschließlich mit tierischer Nahrung gefüttert und erhalten später auch pflanzliche Nahrung.
Die Balz und das Nest des Haussperlings
Die Balzzeit des Haussperlings beginnt im Februar und erreicht im März ihren Höhepunkt. Haussperlinge leben in monogamen Beziehungen und bauen gemeinsam ihre Nester. Die Nester werden meist in Nischen, Spalten oder Höhlen gebaut und bestehen aus Ästen, Gras, Stroh und Wolle. Die Wahl des Nistplatzes ist nicht sehr anspruchsvoll, solange es einen geschützten Hohlraum gibt.
Von Nesthockern zu Asthockern
Haussperlinge sind Nesthocker und verlassen das Nest mit etwa 16 Tagen. Sie werden dann zu sogenannten Asthockern, sind aber immer noch von ihren Eltern abhängig und fliegen nicht einfach davon. In den ersten Tagen außerhalb des Nestes sind sie jedoch besonders gefährdet und können leichte Beute für Feinde wie Krähen oder Ratten werden.
Der Haussperling ist kein “Dreckspatz”
Haussperlinge baden gerne, nicht nur im Wasser, sondern auch im Sand oder Staub. Dies dient jedoch nicht dazu, dreckig zu werden, sondern um ihr Gefieder von Parasiten zu reinigen. Außerdem erneuern sie ihr Gefieder in den Sommermonaten. Dabei verlieren sie alle Federn und neue wachsen nach.
Die Feinde des Haussperlings
Der Haussperling hat einige natürliche Feinde wie den Sperber und die Hauskatze. Aber auch Wanderratten, Turmfalken, Eulen und Rabenkrähen können eine Bedrohung darstellen. Früher wurde der Haussperling auch vom Menschen gejagt und getötet, da er als Schädling im Getreideanbau galt.
Ist der Haussperling bedroht?
Obwohl der Haussperling eine der weltweit verbreitetsten Vogelarten ist, sinken die Bestände in Europa. Dies liegt unter anderem daran, dass sie zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Brutplätze zu finden. Auch der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft und der Bau von Gebäuden mit großen Glasfassaden stellen eine Bedrohung für den Haussperling dar.
Was kannst du für den Haussperling tun?
Du kannst den Haussperlingen helfen, indem du ihnen Körnerfutter anbietest und einheimische Pflanzen in deinem Garten oder auf dem Balkon anbaust. Nistkästen können ihnen ebenfalls einen sicheren Brutplatz bieten. Außerdem sind Haussperlinge nützlich, da sie Insekten vernichten. Eine Vogeltränke und ein Sandbad sind zusätzliche Luxus-Extras, über die sie sich freuen.
Die traurige Geschichte der Spatzen in China
Auch in China galten Spatzen lange Zeit als Schädlinge im Getreideanbau. Mao Zedong ordnete daher an, dass Spatzen eingefangen und getötet werden sollten. Dies führte jedoch zu einer Insektenplage, da die Spatzen als natürliche Feinde der Insekten fehlten. Um die Plage wieder in den Griff zu bekommen, mussten Spatzen aus Russland importiert werden. Heute wird der Fehler erkannt und Spatzen als nützliche Tiere angesehen.
Quelle: Haussperling – oder Spatz? (Bildquelle: Alexas_Fotos/Pixabay)