Die Tradition des Hochzeitsbaums ist in vielen Regionen fest verankert und gehört zu den Bräuchen einer frisch vermählten Ehe. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Brauch? Der Hochzeitsbaum symbolisiert das gemeinsame Leben des Ehepaars und soll die Wünsche für eine glückliche Ehe zum Ausdruck bringen.
Ein Symbol für das gemeinsame Leben
Bäume repräsentieren schon immer das Leben selbst – mit ihren Wurzeln sind sie tief mit der Erde verbunden, sie wachsen, gedeihen und tragen Früchte. Bei einer Hochzeit soll der Hochzeitsbaum das gemeinsame Leben der beiden Brautleute darstellen. Gemeinsam pflanzen sie den Baum und sorgen für seine tägliche Pflege und sein Wachstum. So wie sie ihre Liebe und ihre gegenseitige Achtung pflegen müssen sie auch den Baum hegen und pflegen. Gemeinsam können sie die Früchte des Erfolgs ernten und sich gegenseitig stützen.
Ein Brauch mit vielfältigen Symbolen
In einigen Regionen werden Hochzeitsbäume mit lustigem Schmuck vor den Hochzeitstüren aufgestellt, um Passanten und Verwandte darauf aufmerksam zu machen, dass hier ein neues Eheglück beginnt. Im bayrischen Raum nehmen einige solcher Exemplare sogar das Format eines Maibaums an. Diese Bäume werden bewacht und bleiben nach der Heirat für eine festgelegte Zeit stehen. Der Brauch besagt, dass das gewählte Holz des Hochzeitsbaums vor Unglück schützen und der Ehe Kraft und Langlebigkeit verleihen soll. Aus diesem traditionellen Brauch hat sich die Idee entwickelt, kleine Hochzeitsbonsais als Geschenk auf den Gabentisch zu stellen. Diese Bäumchen besitzen ähnlich schützende und segnende Eigenschaften wie ihre “großen Verwandten” und können symbolisch mit typischem Hochzeitsschmuck behängt werden. Wenn dem “kleinen, starken Wunsch” die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird, begleiten Fächerahorn, Mädchenkiefer oder Feuerdorn das Brautpaar ein ganzes, gemeinsames Leben lang.
Eine Tradition mit historischem Hintergrund
Im Brandenburgischen wurde nach dem dreißigjährigen Krieg die Tradition des Hochzeitsbaums genutzt, um die geschundene Gegend wieder aufzubauen. Jedes Paar musste bei der Hochzeit eine bestimmte Anzahl von Obst- und Nutzhölzern pflanzen. Die örtlichen Pfarrer überwachten die Pflanzung und stellten eine Bescheinigung für jeden Hochzeitsbaum aus. Noch heute sind in einigen Städten Deutschlands diese symbolstarken Hochzeitsbäume erhalten, wie zum Beispiel die Überreste der “Traueiche” in Linde (Havelland).
Individuell und symbolträchtig
Hochzeitsbäume sind ein sehr individuelles Geschenk. Die Vorlieben des Brautpaars können sich im Baum widerspiegeln – von exotischen Bäumen für Weltenbummler bis hin zu heimischen Pflanzen für Gartenfreunde. Ein Baum kann aber auch eine bestimmte Erinnerung wachrufen, wie ein erstes Date unter einer Linde oder das gemeinsame Verstecken unter einer Weide. Es gibt unzählige Baumarten von Laub- über Nadel- bis zu Fruchtbäumen, die für jedes Brautpaar den richtigen Hochzeitsbaum bieten. Die Bedeutung der Baumart kann ebenfalls eine besondere Botschaft an das Brautpaar übermitteln.
Zeitlicher Bezug und keltisches Wissen
Mittlerweile gibt es sogar einen eigens erstellten Hochzeitsbaum-Kalender, der jedem Brautpaar entsprechend ihres Hochzeitsdatums einen Baum zuordnet. Dieser Kalender basiert auf dem keltischen Baumkreis, der 21 Bäume entsprechend den Jahreszeiten umfasst. Mit dem Baumkreis wird das uralte Wissen der Kelten und anderer alter Völker wiederbelebt. Für die Kelten waren Bäume ein Ursymbol für die Unvergänglichkeit der Natur und wurden als heilig betrachtet.
Ein Brauch mit tiefen Wurzeln
Schon in der Bibel ist zu lesen, dass ein Mann ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und einen Sohn zeugen muss. Dieses Zitat gilt natürlich auch für Frauen und wird oft mit der Pflanzung eines Baums oder der Übergabe eines Baumsymbolischem Hochzeitsbaum direkt bei der Hochzeit ausgeführt. Der Hochzeitsbaum soll wie die Ehe bis ins hohe Alter gedeihen und symbolisiert die Verbundenheit der Eheleute.
Von der Miniatur zur dauerhaften Erinnerung
Bonsais sind eine alternative Möglichkeit, Hochzeitsbäume in Wohnungen und kleinen Gärten zu genießen. Durch ihre Begrenzung des Wuchses in kleinen Schalen stehen die Wurzeln der Bonsais nur begrenzt zur Verfügung. Dennoch können diese Bäume mit regelmäßiger Bewässerung, Düngung und dem richtigen Standort gut gedeihen und eine konstante Erinnerung an die Ehe sein. Traditionelle Bäume sowie asiatische Arten eignen sich auch für den Außenbereich.
Eine ständige Erinnerung für ein ganzes Leben!
Hochzeitsbäume sind nicht nur ein Geschenk, sondern auch ein Symbol für die Wünsche an das Brautpaar und das gemeinsame Leben. Durch den Hochzeitsbaum werden die Brautleute an ihre gemeinsame Pflicht und Verantwortung erinnert, denn ohne Pflege wird der Baum nicht gedeihen. Der Hochzeitsbaum begleitet das Ehepaar durch alle Höhen und Tiefen und ist ein ständiges Zeichen ihrer Verbundenheit. Die Jahresringe des Baums zeigen die Wachstumsphasen der Ehe genau an und erinnern auch die zukünftigen Generationen an den Anfang der Eheleute.
Eine Tradition, die lange währt
Ein lebender Baum ist nicht nur eine Erinnerung an die eigene Hochzeit, sondern auch ein Blickfang in der Wohnung. Das jahreszeitliche Farbenspiel der Blätter, die kleinen Blüten oder das würzige Aroma der Mini-Nadelhölzer helfen über manche schwierige Ehesituation hinweg. Hochzeitsbäume sind eine nachhaltige Geschenkidee, die den Brautleuten lange Freude bereiten und sie an die Anfänge ihrer Ehe erinnern.
Bäume sind Symbole für das Leben selbst und ein Hochzeitsbaum symbolisiert die tiefe Verbundenheit zweier Menschen. Ein Hochzeitsbaum ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch ein Zeichen der Ehe und des Wachstums über die Jahre hinweg. Er begleitet das Ehepaar durch alle Höhen und Tiefen und erinnert sie an ihre gemeinsame Pflicht und Verantwortung. Durch regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit wird der Hochzeitsbaum zu einer dauerhaften Erinnerung und einer symbolträchtigen Manifestation der Liebe.